Eco-W-Lan-Router: Strahlungsfreies Wunder oder Marketingtrick? (Technik)

Kuddel, Samstag, 11.10.2025, 21:15 (vor 5 Tagen) @ KI

"By increasing the beacon interval from 100 ms to 1000 ms the radiation load for the user can be reduced significantly." Sprich: Wenn der Router statt 10-mal pro Sekunde nur noch einmal pro Sekunde ein Beacon-Signal aussendet, soll die "Strahlungsbelastung" des Nutzers signifikant sinken. Mit dem Beacon-Signal zeigt ein W-Lan-Router W-Lan-Clients in regelmäßigen Abständen seine Existenz und Betriebsbereitschaft an (vergl. Leuchtturm).

Bei vielen älteren Routern und auch heutigen "professionellen" Routern war/ist "Beacon Interval" im Router seit je her einstellbar, selbst in der "freien" "DD-WRT" Firmware.
Mithin sehe ich nicht, wo hier ein erfinderischer Wert liegt
Der Energieverbrauch des Beacons wäre nur mit sehr hochauflösenden Messgeräten messbar, da der Prozessor und das WAN-Modem (DSL, Glasfaser etc) mehr als das 1000 fache konsumiert.

Ein zweiter zentraler Punkt: "When no client stations are connected the access point can suspend beacon transmissions entirely." Also: Wenn kein Gerät (Client) mehr verbunden ist, hört der W-Lan-Router mit den Beacons komplett auf. Genau das wird dann als "strahlungsfrei" vermarktet.

Dazu wäre zu sagen, dass die Beacons auch Funktionen erfüllen.
Unter anderem ermöglichen sie batteriebetriebenen Endgeräten, den eigenen WLAN-Empfänger so lange "schlafen" zu legen (zu takten) , bis der nächste Beacon kommt und damit die Batterielaufzeit erheblich zu verlängern.
Hintergrund: WLAN Empfänger sind sehr stromhungrig und benötigen etliche hundert Milliwatt während des Empfangs. Da es beim WLAN Protokoll (ausser dem Beacon) keine feste Frame Struktur gibt, sind WLAN Empfänger normalerweise dauerhaft auf "Empfang", was bei Portablen Endgeräten erheblich Akkulaufzeit kosten würde.
Einzig der periodische Beacon ermöglicht ein "Schlafen legen" .
Mittels eines "Countdown-Timers" wacht das Endegerät rechtzeitig auf und lauscht auf den Beacon. Sofern der Router eingehende Pakete für das Endgerät hat, wird diese dem Endgerät mit dem Beacon mitgeteilt, so dass das Endgerät die im Router gepufferten Daten abrufen kann, oder, sofern keine Daten vorliegen, sich wieder "schlafen" legen kann (=Energie sparen)

Sollte man den Beacon einfach abschalten, wird dies folgende Konsequenzen haben:
1) Die Batterielaufzeit des Endgeräts (z.B Smartphone) wird sich erheblich reduzieren, weil es bei ausbleibendem Beacon den WLAN Empfänger dauerhaft einschaltet, um periodisch auf allen Kanälen Probe-Requests auszusenden (was den Energieverbrauch zusätzlich erhöht) , um den vermeindlich verloren gegangenen Router wieder zu finden.
Der Router wird zwar, sobald der Empfänger während des Scans wieder den Kanal des Routers "trifft", antworten und so mit dem Smart-phone verbunden bleiben, aber es wird sich nicht mehr "schlafen" legen können (da der "erwartete" Beacon ja ausbleibt) und sich der Akku u.U innerhalb weniger Stunden komplett leeren.
2) Sofern es sich um ein Smartphone handelt und keine Verbindung zum WLAN Router hergestellt werden kann (Zeitschaltuhr Modus am WLAN Router) , wird das Smartphone zum Schluss kommmen, dass kein WLAN Verfügbar ist und den WLAN Teil für längere Zeitperioden deaktivieren um Energie zu sparen, mit der Folge dass die diversen Dienste des Smart-Phones die Daten über den Mobilfunk austauschen, was das Mobilfunk-Datenvolumen in die Höhe treibt.

Mithin düfte das Ausschalten des Beacon zwar die Emission des Routers minimual reduzieren, aber dafür der Batterie und Datenverbrauch der verbundenen Smartphones zunehmen...
K


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