Österreich: Wissenschaftlicher Beirat entwarnt (Allgemein)
"Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft", so der zusammenfassende Befund des Wissenschaftlichen Beirats Funk (WBF) "gibt es keinen Nachweis für eine Gefährdung der Gesundheit durch elektromagnetische Felder des Mobilfunks unterhalb der von der WHO/ICNIRP - Weltgesundheitsorganisation/International Commission on Non-Ionising Radiation Protection) empfohlenen Grenzwerte. Ungeachtet der bisherigen Erkenntnisse laufen derzeit umfangreiche internationale Studien, deren Ergebnisse umgehend vom WBF wissenschaftlich diskutiert und bewertet werden." Und Handymaste, so die Wissenschafter, seien "für die Scientific Community kein Thema mehr."
Komplette Meldung: Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft kein Nachweis für eine Gefährdung der Gesundheit durch Mobilfunk
Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirat Funk
Kommentar IZgMF: Die Aussage, Handymasten seien für die Wissenschaft kein Thema mehr, lässt einen - so überhaupt korrekt zitiert wurde - an der Kompetenz des WBF zweifeln. Denn es wird damit der Eindruck erweckt, als hätte die Wissenschaft in der Vergangenheit mögliche Schadwirkungen von Mobilfunk-Sendemasten ebenso gründlich wie ergebnislos erforscht. Dies aber trifft nicht zu, gründlich erforscht wurde und wird das Risiko durch Handys, also durch kurzzeitige relativ starke Exposition des Kopfes. Die Dauerexposition durch die vergleichsweise schwachen Funkfelder von Sendemasten ist weitgehend unerforscht, erst seit kurzem wagt sich auch die konservative Wissenschaft überhaupt an dieses Thema heran. Spontan fallen mir zwei Sendemastenstudien ein (Perform A und QUEBEB), die noch nicht einmal publiziert worden sind oder sogar erst am Anfang stehen. Die Aussage des WBF ist daher vor allem eines: falsch. Warum der WBF sich überhaupt zu so einer Behauptung verstiegen hat, darüber lässt sich sehr zum Nachteil des WBF spekulieren. Oder es macht sich jemand die Mühe und fragt an Ort & Stelle nach.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –