Wissenschaft - Manipulation und "Aufhübschen von Daten" (Allgemein)
Mobilfunk und 5G: Gefährlich oder nicht? Gespräch mit Univ. Prof. DDr. Ulrich Berger
Viele Menschen beschleicht unweigerlich zumindest ein mulmiges Bauchgefühl, wenn es um die Frage geht, ob Mobilfunk eine Gefahr für die Gesundheit darstellt oder nicht. Gerade der immer weiter fortschreitende Ausbau des Mobilfunknetzes und neue Technologien wie 5G sind nicht unumstritten. Ein interessantes Gespräch mit Univ. Prof. DDr. Ulrich Berger im Video beleuchtet verschiedene Aspekte zur wissenschaftlichen Diskussion.
von Roland Matta 23.08.2021
... In vielen Bereichen sei die Wissenschaft inzwischen zudem "sehr, sehr schnelllebig", so Berger. Resultate kämen heutzutage "Schlag auf Schlag" und oftmals werde sich an den Erstpublikationen orientiert. Auf die Fragestellung, ob nicht die Wissenschaft selbst einen großen Anteil daran habe, dass die allgemeine Verunsicherung in der Bevölkerung und Gesellschaft steige, räumt der Wissenschaftler ein, dass es in jedem Bereich Fälle von Manipulation und "Aufhübschen von Daten" gebe. Allerdings bestehe auch die Gefahr durch die Medien, dass diese lieber "Horror"-Schlagzeilen auf die Titelseiten bringen würden, um Reichweite zu generieren.
Mit Titeln zu wissenschaftlichen Ergebnissen wie "unbekanntes Risiko" und "Gefahr" lasse sich mehr Aufmerksamkeit erlangen als mit Meldungen zu Studien die Entwarnung geben würden. Auf die Frage, warum in einer schon älteren Mobilfunkstudie (Interphone) zu Gehirntumoren mit insgesamt rund 13.000 Menschen das "besonders große Risiko" einer vergleichsweise kleinen und "scharf begrenzten" Kontrollgruppe überall kommuniziert wurde und nicht das Gesamtergebnis, dass das Telefonieren mit dem Handy nicht das Risiko für Tumore erhöhe, räumt der Professor ein, dass sich eben mit "Risiko" auflagen- und reichweitenstärkere "Schlagzeilen" machen ließen als mit weniger "furchteinflößenden" Headlines.
FMK Forum Mobilkommunikation: 3. Gespräch mit Univ. Prof. DDr. Ulrich Berger