Wissenschaftlicher Beirat Funk legte Gutachten 2019 vor (Forschung)
Die aktuelle Datenlage bestätigt die bisherigen Erkenntnisse des Wissenschaftlicher Beirat Funk (WBF), Österreich: Eine Gefährdung der Gesundheit durch Mobilfunk ist nach wie vor nicht wahrscheinlich.
Das Gutachten des WBF gibt schon fast routinemäßig Entwarnung. Diesmal beruht sie auf den Ergebnissen von 164 wissenschaftlichen Arbeiten (davon 32 Tierstudien) aus dem Zeitraum Juli 2018 bis inklusive Juni 2019.
Die Präambel des jüngsten Gutachtens ist 1:1 aus dem Jahr 2018 übernommen worden, der WBF ist also noch immer enttäuscht von der häufig schlechten Qualität vieler Mobilfunk-Studien. Nur die aktuelle Presse-Information ist genauer:
Enttäuschter denn je zeigten sich die Experten des WBF von der Qualität der aktuellen Arbeiten. „Wir haben heute eine Situation wie vor 15 Jahren, als der WBF gegründet wurde. Eigentlich sollte sich das Niveau der Studien verbessern – stattdessen verzeichnen wir zunehmend schlechtere Designs. Dies gilt insbesondere auch für die vorliegenden Tierstudien, die zu 80% von gravierenden Qualitätsmängeln betroffen sind“, so Univ.-Prof. DI Dr. Norbert Vana, Strahlenphysiker und Vorsitzender des WBF. Der Grund für die Qualitätsprobleme liegt darin, dass nun auch in wissenschaftlich weniger entwickelten Ländern der Welt auf diesem Gebiet verstärkt geforscht wird.
Ich hoffe, dass wir über diese Aussage von Prof. Vana noch einmal detaillierter berichten können.
Neu ist dieses Jahr, dass der WBF offensichtlich seine eigene Website www.wbf.or.at kommentarlos aufgegeben hat und der Website des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie einverleibt wurde.
Zu finden ist der WBF jetzt dort: https://www.bmvit.gv.at/themen/telekommunikation/wbf.html
Das aktuelle Gutachten, die Liste der ausgewählten Literatur, die Mitglieder des WBF sowie ältere Gutachten finden sich unter Expertenforum.
Unglücklich ist, dass es auf derselben Website noch eine veraltete zweite Präsentation des WBF gibt. Dort, und nur dort, finden sich derzeit die Gutachten der Jahre 2004 bis 2008.
Enttäuschend für den WBF ist die Webpräsenz des neuen Gutachtens, das allem Anschein nach bereits im November 2019 bereitgestellt wurde. Gemäß Google-News hat bislang nur ein einziges Medium am 20. Dezember darauf reagiert. Ohne die Meldung auf kurier.at gäbe es jetzt auch dieses Posting nicht.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –