Fördern und Fordern - Stadt München u. Umweltinstitut München (Allgemein)
Einrichtung/Projekt: Umweltinstitut München e. V.
„Sicherstellung und Vernetzung der Umweltberatung in München“
Zielgruppe:
Münchner Bürger/innen, Verwaltung, Wirtschaft, soziale und gesellschaftlich wichtige Organisationen, Interessengruppen, Aktive im gesellschaftlichen und Umweltbereich, Entscheider, Multiplikator/innen Zielsetzung/Förderschwerpunkte:
Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts (Träger: Umweltinstitut München e. V., Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V., Bund Naturschutz in Bayern e. V.) werden folgende Ziele angestrebt:
- (individuelle) Beratung, Vermittlung von detaillierten, praxisbezogenen Erkenntnissen und Information der Münchner Bürger/innen zu aktuellen Umweltthemen als Beitrag zur Verbesserung der Umweltsituation
- Komplexe und spezifisch fachwissenschaftliche Themen in allgemein verständlicheZusammenhänge bringen und den Münchner Bürger/innen als verwertbare Information und Entscheidungshilfe an die Hand geben
- Vermittlung von detaillierten praxisbezogenen Erkenntnissen, die als aktueller Wissensstand im Umweltschutz- und Ökologiebereich vorliegen, an eine breite interessierte Öffentlichkeit
- Gezielte Abstimmung, verbesserte Koordination und Weiterentwicklung des gesamten nichtstädtischen Umweltberatungsangebots
- Erzielung von Synergieeffekten
- Sicherung der Qualität der Umweltberatung durch ein gemeinsames Qualitätsmanagement
Diese Aktivitäten sollen dazu beitragen, ein positives Image für den Umweltschutz zu erzeugen, der einen Eigenwert darstellt ohne nur nach dem ökonomischen Nutzen zu fragen. Letztendlich ist es wünschenswert, dass Klimaschutzmaßnahmen und Umweltschutz positiv besetzt werden, um klimaschädliche Statussymbole abzulösen. Die Beratung versteht sich nicht nur als Reaktion auf Anfragen von Bürger/innen sondern auch als aktive Aufklärungs- und Kampagnenarbeit.
Personalausstattung:
1 Dipl.-Betriebsw./Inform. (Projektleitung/Organisation; Tz.)
1 Dipl.-Ing. (Beratung Innenraumschadstoffe, Elektrosmog; Tz.)
1 Dipl.-Phys./Dipl.-Ing./Magister (Beratung Radioaktivität; Tz.)
1 Dipl.-Phys./Magister/MSc. (Beratung Energie, Klimaschutz; Tz.)
1 Dipl.-Betriebsw./Dipl.-Ing./Magister/MSc. (Beratung Gentechnik, Landwirtschaft; Tz.)
1 Dipl.-Betriebsw./Dipl.-Ing./Magister/MSc. (Beratung Verbraucherschutz, Ernährung, Tz.)
1 Dipl.-Ing./Inform./Magister/Sekretärin (Telefonberatung, allgemeine Umweltberatung; Tz.)
Kosten/Finanzierung:
Das Umweltinstitut München e. V. hat für das Projekt „Sicherstellung und Vernetzung der Umweltberatung in München“ für das Haushaltsjahr 2015 Mittel in Höhe von 79.152,52 € beantragt. Für das Haushaltsjahr 2015 sind für die Förderung des Projekts entsprechende Mittel in Höhe von 79.152,52 € eingeplant. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 103.657,55 €.
Sachberichterstattung:
Im Umweltinstitut München e. V. gingen im Jahr 2013 erneut mehr als 10.000 Anfragen (telefonisch, per e-mail, schriftlich oder persönlich) zu verschiedenen Umweltthemen ein, wobei wiederum die Themen Klimaschutz, Strompreise, Energiewende, Atompolitik, Gentechnik und Agroenergie besonders im Mittelpunkt standen. Die Dauer der Telefongespräche lag zwischen einer Minute (Weiterleitung) und bis zu ca. 30 Minuten. Im Wesentlichen wurde zu folgenden Themen, die teilweise seit 1986 angeboten werden, beraten:
- Gentechnik, Landwirtschaft 23 %
- Radioaktivität, Strahlenschutz 20 %
- Energieeinsparung, Klimaschutz 29 %
- Wohngifte, gesundes Bauen, Elektrosmog, Mobilfunk 10 %
- Verbraucherschutz, Ernährung 18
Die angegebenen Prozentzahlen ergaben sich aus einer Standarderhebung an zufällig aus gewählten Tagen und auf das Kalenderjahr bezogen. Der Anteil an Frauen betrug in allen Themenbereichen nach wie vor durchschnittlich ca. 70 %. Bei der Personengruppe mit Migrationshintergrund war, wie im Vorjahr, eine Häufung der Anfragen im Bereich der Schimmelpilz-Problematik festzustellen, welche mit der schlechteren Bausubstanz der von diesem Personenkreis überwiegend genutzten Gebäude zu erklären ist. Das Thema „Klimaschutz“, welches zum zentralen Ökologie- und Nachhaltigkeitsthema geworden ist, befindet sich nach wie vor im Fokus der öffentlichen Diskussion. Der Anteil der handlungsbereiten Bürger/innen nahm, nicht zuletzt aufgrund der Energiepreisdiskussion, deutlich erkennbar zu. Der Prozess des Umdenkens sowohl von Privatpersonen als auch von beruflichen Entscheidern führte auch im Berichtszeitraum bezüglich der konkreten Ausführung von CO2-Einsparmaßnahmen zu einem besonders verstärkten Bedarf an unabhängigen Informationen. Im Einzelnen wurden zu den einzelnen Themen folgende schwerpunktmäßige Leistungen durch das Umweltinstitut München e. V. erbrach:
- Energieeinsparung / Klimaschutz / Agroenergie
Recherche und Information zum Energiesparen, Begleitung der Energiewende, Berechnung der Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen, kritische Auseinandersetzung mit problematischen „Klimaschutzlösungen“, wie z. B. Atomkraft, CO2-Abscheidung und Speicherungbei Kohlekraft, Agrogentechnik oder Agroenergie. Bei dieser Thematik stellt die Darstellung des Zusammenhangs zwischen dem eigenen Energieverbrauchsverhalten und der dadurch notwendigen Produktion einen wichtigen Aspekt dar.
- Ernährung / Lebensmittel
Recherche und Information zu Produktionsweise und Kennzeichnung von Lebensmitteln, Information über die erhebliche Klimarelevanz der landwirtschaftlichen Produktion und der Ernährungsgewohnheiten der Menschen, Information über Vorzüge einer regionalen und saisonalen Ernährung, besonders aus ökologischer Landwirtschaft, gleichzeitiger Hinweis auf die negativen Folgen der Globalisierung der Nahrungsindustrie
- Verbraucherschutz
Recherche und Information über die Gefahren durch Produkte aller Art, Information über Bezugsquellen besonders ökologischer, klimaverträglicher, gesundheitsfördernder, fair gehandelter Produkte wie z. B. Biokleidung oder Blumen
- Radioaktivität / Strahlenschutz
Kritische Auseinandersetzung und Information über Atomprojekte, -unfälle, Strahlenwirkung, Uranabbau und Endlagerung, Messung von Radioaktivität in Lebensmitteln, Pflanzen, Böden und der Außenluft, Messung von Baustoffen und Radon in Innenräumen, Veröffentlichung der Messergebnisse (u. a. im Internet)
- Gentechnik
Recherche und Information über Gentechnik in Lebensmitteln, gentechnikfreie Ernährung, Risiken durch Freisetzungen von genmanipulierter Organismen in der Landwirtschaft, Erprobungsanbau, Risiken durch internationale Verbreitung von genmanipulierten Lebens- und Futtermitteln, Kennzeichnung von genmanipulierten Lebensmitteln und gentechnikfreien Lebens- und Futtermitteln
- Naturschutz / Artenschutz
Einsatz für den Erhalt der Biodiversität, insbesondere für bedrohte Tier- und Pflanzenbestände, Landschaften und Lebensräume, Information über Landwirtschaft und Agrobiodiversität und die Gefährdung der Artenvielfalt durch den Klimawandel
- Elektrosmog / Mobilfunk
Recherche und Information zu gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunk, Handys,
Schnurlostelefonen und drahtlosen Datennetzen, Unterstützung bei der Standortsuche für Mobilfunk mit reduzierter Immission für die betroffenen Anwohner/innen
- Innenraumschadstoffe
Beratung zur Vermeidung und Beseitigung von Schadstoffbelastungen
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