Der Würstltest: Ein Mikrowellenexperiment für Jedermann (Allgemein)
Wenn in weitgehend geschlossenen metallischen Zellen (Bus, Bahn, Flugzeug) mit Handys hantiert wird, kann die Strahlung nicht gut raus aus der Zelle und verstrahlt gnadenlos auch unbeteiligte Mitreisende. So oder so ähnlich lautet eines der Schreckensszenarien für Mobilfunkgegner. Zwar lässt sich hier nachlesen, dass auch in solchen Extremfällen der Grenzwert immer eingehalten wird, doch es gibt einen überzeugenderen Weg, die Angst vor der Wirkung der Strahlung zu nehmen, nämlich den Würstltest.
Benötigte Zutaten
1 x Mikrowellenofen
1 x Packung Wiener Würstl (ca. 10 Stück)
1 x Uhr mit Sekundenzeiger
3 x Hunger
1 x Senf
1 x Hund (optional)
Experiment 1
1) Legen Sie eine Wiener in den Mikrowellenofen und stellen Sie diesen auf volle Leistung.
2) Schalten Sie den Ofen ein und stoppen Sie die Zeit, bis das Würstl platzt. Es platzt, weil es dem Mikrowellenfeld im Ofen Energie durch Absorption entzieht. Diese aufgenommene Energie erwärmt das Würstl. Je mehr Energie es aufnimmt, desto heißer wird es.
3) Zeitspanne notieren und Würstl mit Senf essen.
Experiment 2
1) Legen Sie jetzt zwei Würstl in den Mikrowellenofen und wiederholen Sie das Experiment.
2) Sie werden feststellen: Bis die beiden Würstl platzen, vergeht deutlich mehr Zeit. Das liegt daran, dass jetzt bei konstantem Energieeintrag in den Garraum dort zwei Absorber dem Feld Energie entnehmen, zwei Würstl erwärmen sich daher langsamer als nur eins.
3) Guten Appetit!
Experiment 3
1) Wiederholen Sie das Experiment mit allen restlichen Würstln.
2) Stoppen Sie nach der Zeitspanne, in der nach Experiment 1 das einsame Würstl platzte, die Mikrowelle und fassen Sie die Würstl an, die jetzt in der Mikrowelle liegen. Sie werden feststellen: Diese Würstl sind bestenfalls lauwarm. Die Mikrowellenenegie im Garraum verteilt sich jetzt auf so viele Absorber, dass diese in der besagten Zeitspanne nur noch geringfügig erwärmt werden. Bei schwachem Ofen kann es sogar sein, dass die Energie im Garraum nicht mehr ausreicht, um die Würstelei auch nach langer Zeit noch zum Platzen zu bringen.
3) Guten Appetit! Falls "wuff" zur Hand, bitte füttern.
Das Experiment soll zeigen, dass bei der Gegenwart vieler Menschen die Mikrowellenabsorption jedes Einzelnen umso kleiner wird, je mehr Menschen es sind. Dies funktioniert nicht nur innerhalb metallischer Zellen so, sondern überall. Christliche Pfarrer dürfen dies als Tipp auffassen, Mobilfunkantennen gezielt in Kirchtürmen montieren zu lassen und den Gemeindeschäfchen einzuschärfen, ab sofort recht zahlreich zu den Messen zu erscheinen .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –