Katastrophenorakel: Keine Katastrophe ohne "Eva" (Allgemein)
Das Katastrophenorakel unter den gefühlt drei Mobilfunkgegnern in München lässt sich auch die jüngste Katastrophe nicht durch die Lappen gehen: Vorsichtig geworden spekuliert unsere "Eva" über ein Zuviel an (störanfälliger) Elektronik als Unfallursache, doch jeder hier weiß, was genau "Eva" mit Elektronik meint.
Machen wir den schnellen Plausibilitätstest: Bekanntlich werden Autos mehr und mehr mit Elektronik voll gestopft, dies müsste sich gemäß "Eva"s Überlegung in steigenden Unfallzahlen bemerkbar machen, denn Elektronik hat keine Inkubationszeit, im Gegenteil, sie ist anfangs am störanfälligsten. Aber: Das Bundesamt für Statistik erteilt "Eva" eine deutliche Absage:
[Anmerkung: Die bekannten Täuscher unter den Mobilfunkgegnern würden diese Tabelle freilich dazu nutzen, um (ohne Quellenangabe) die Botschaft zu verbreiten: 2010 mehr Verunglückte im Straßenverkehr, als 1953 - verdammte Handys!]
Und auch der ADAC weiß: Die Zahl der Unfalltoten nimmt seit 1970 fast kontinuierlich ab. Kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen: Die Verkehrssicherheit muss weiterhin verbessert werden, das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Fazit: Warum mache ich mir überhaupt noch die Mühe, den wilden Spekulationen einer überzeugten Mobilfunkgegnerin Fakten in den Weg zu stellen? Weil nur in einem regelmäßig gemähten Rasen Unkraut flach bleibt .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –