Noch'n Syndrom: Sick Building (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 07.03.2012, 09:16 (vor 4502 Tagen)

Jedem sein Syndrom ...

Die Nachrichtenagentur dapd verbreitet eine Meldung, die das Sick-Building-Syndrom plausibel als eine Folge mangelhafter Frischluftzufuhr (durch moderne Fenster) beschreibt. So weit so gut. Doch im dritten Absatz der Meldung versteigt sich die Agentur und stellt Tatsachenbehauptungen zu MCS auf. MCS ist eine Schwester der Elektrosensibilität und ebenso wie diese wissenschaftlich objektiv (bisher) nicht dingfest zu machen. Es gibt daher mMn eben keine Personen, die "hypersensibel auf eine Vielzahl chemisch nicht verwandter Stoffe reagieren", sondern Personen, die lediglich der Überzeugung sind, diese unerwünschte Fähigkeit zu haben:

"Es gibt jedoch auch Personen, die hypersensibel auf eine Vielzahl chemisch nicht verwandter Stoffe reagieren, deren Konzentration weit unter den allgemein für schädlich gehaltenen liegt. Bei der Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) reagieren die Betroffenen schon auf kleinste Spurenelemente. Die Symptome sind weitgehend die gleichen wie beim Sick Building System, vielfach reagieren diese Personen nicht nur auf Lösungsmittel, Reinigungsmittel, Pestizide und Klebstoffe, sondern auch auf Duftstoffe wie in Parfümen oder auf Benzindämpfe."

Die bekannteste Wanderin zwischen beiden Welten (MCS/Elektrosmog) ist die Politologin Dr. Birgit S., die früher als Frontfrau in der Elektrosensiblenszene eine gewisse Bedeutung hatte. Nachdem ein Finanzdebakel sie den Vorsitz eines Vereins für Elektrosensible kostete, trat S. als Elektrosensible nicht mehr in Erscheinung, sondern in der MCS-Szene.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Sick-Building, Duftstoffe


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