Magnetfeldexposition in Autos & Taser-Waffen (Forschung)

Gast, Montag, 21.03.2011, 17:38 (vor 4922 Tagen)

Das Institut für "Health Care Engeneering" der TU Graz nennt im Jahresbericht 2010 einige interessante Forschungsprojekte.

CARMA - Exposures in CARs to MAgnetic fields

Entgegen der landläufigen Meinung sind Fahrer und Passagiere in Kraftfahrzeugen elektrischen und magnetischen Feldern ausgesetzt. Diese werden nicht nur von den elektrischen Verbrauchern erzeugt. Einen erheblichen Beitrag liefern die Reifen, weil sie produktionsbedingt mit magnetisierten Stahlgeflechteinlagen versehen sind, die bei rotierenden Rädern geschwindigkeitsabhängige magnetische Wechselfelder verursachen. Im Berichtszeitraum wurden die vorhandenen Daten über Benzin- und Dieselfahrzeuge mit weiteren Messungen an Elektrofahrzeugen und Hybridfahrzeugen ergänzt. Dazu wurden während Testfahrten die „Hot Spots" im Inneren der Fahrzeuge ermittelt und an diesen Stellen die magnetischen Induktionen bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten gemessen und in Form von Zeitserien abgespeichert.

Die Messungen wurden anschließend ausgewertet und die spektralen Zusammensetzungen der gemessenen Induktionen und deren Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit analysiert. Darüber hinaus wurden zum Vergleich mit den Grenzwerten die spektralen Anteile nach ihrer biologischen Wirksamkeit frequenzgewichtet summiert. Die so erhaltenen spektral gewichteten Bezugswerte wurden mit den in der Norm ÖVE/ÖNORM E 8850 zum Schutz der Allgemeinbevölkerung vor gesundheitlichen Beeinflussungen festgelegten Referenzwerten verglichen und bewertet. In einer Zusammenschau der Ergebnisse werden derzeit die Unterschiede der PKWs mit Kraftstoff- (Benzin- und Dieselmotor) und Elektrobetrieb untersucht und zur Publikation vorbereitet.

RITA - RIsiken der Taser-Anwendung

Fragestellung: Wie groß ist ein allfälliges Risiko durch die Anwendung von Taser-Waffen?

Taser-Waffen beruhen auf dem Prinzip, dass durch direkte Kontaktierung oder indirekt durch Abschuss zweier mit Drähten mit der Waffe verbundener Elektroden eine Serie kurzer elektrischer Impulse mit so großer Spannung abgegeben wird, dass die Muskulatur der betroffenen Person vorübergehend gelähmt wird. Taser-Waffen sind weltweit bereits in einigen Ländern im Einsatz und hinsichtlich ihrer Gefährdung umstritten. Die Analyse der Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit dem Tasereinsatz ergibt, dass überwiegend die Begleitumstände wie z.B. Stürze, zusätzliche Krafteinwirkungen, Stressreaktionen für die Todesfolge verantwortlich waren. Ob und wenn ja, wie hoch ein Risiko des Herzkammerflimmerns durch die Abgabe des Elektroschocks sein könnte, wurde bisher in nur wenigen Arbeiten wissenschaftlichen untersucht. Die vorliegenden Ergebnisse sind jedoch äußerst kontroversiell.

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Hotspot, Wechselfelder