Elektrosmog: Rette sich wer kann - aber nicht in die Keller (Allgemein)
Wer wie die Familie Kind aus Dresden vor dem Elektrosmog flüchtet und im Keller seines Hauses Schutz sucht, kann vom Regen in die Traufe kommen: Denn in Kellern kann eine lebensbedrohliche Konzentration des natürlichen Edelgases Radon zu Lungenkrebs führen! Radon sendet Alphastrahlen aus.
Seinen Weg in das Gebäude findet das Radon über undichte Stellen im Fundament und den Kellerwänden. Durch den sogenannten "Kamineffekt" steigt warme Luft im Haus auf und erzeugt dadurch im Keller gegenüber dem Erdboden einen geringen Unterdruck. Dieser reicht aus, um das Radon über Fugen und Haarrisse durch die Bodenplatte und die Kellerwände anzusaugen (Quelle: http://www.gt-analytic.at/radon.htm ).
Wie der Newsletter "Strahlentelex" in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, wurde erst im vergangenen Jahr von der Fachwelt eine erhöhte Lungenkrebsrate durch normale Radonkonzentrationen in Häusern als real angenommen. Den Sinneswandel in der Einschätzung der Gefahr lösten die Resultate einer epidemiologischen Gemeinschaftsstudie in 13 EU-Staaten aus (Darby et al). Dabei sei die Gefahr von Alphastrahlen seit etwa 80 Jahren bekannt, die Erkenntnis, dass Bergleute durch Radon Lungenkrebs bekommen, sei über 40 Jahre alt. Die erste Veröffenlichung über Radon in Wohnhäusern liege auch schon 25 Jahre zurück.
Dieses Zeitraster, so Strahlentelex weiter, sei leider ein typisches Beispiel dafür, welch eines absurden Aufwands es bedarf, um notwendige Verbesserungen im Strahlenschutz, die der Bevölkerung lange wider besseren Wissens vorenthalten werden, lediglich zu benennen und zu fordern - geschweige denn durchzusetzen.
Quelle des Beitrags im Strahlentelex ist übrigens ein Vortrag von Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake anlässlich des 2. Fachgesprächs zur Situation im Atommüll-Endlager Asse II in Wolfenbüttel am 23. April 2005.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Mehr Radon im Süden der Republik
Karte der Radonkonzentrationen in Deutschland:
http://www.bmu.de/strahlenschutz/doc/2216.php
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –