Kirchen sind Verbündete der Mobilfunkkritiker (Allgemein)

Schutti @, Sonntag, 06.03.2005, 12:45 (vor 7135 Tagen) @ H. von Medinger

Die Vorbildfunktion der Kirchen ist keineswegs so gering, wie sie der
Verfasser des Artikels im Münchner Norden wahrnehmen mag.

Gerade die Jugend lässt sich nicht viel von der Kirche vorschreiben.
Wenn die Kirche jetzt anfängt auch gegen Handy und alles was dazugehörr ins Felde zu ziehen werden sich noch sehr viel mehr denken was die Kirche da schon wieder will.
Der Kirche hängt eh ein sehr vortschritsfeindliches Image nach, teilweise auch zurecht.

Vielleicht täte
ihm einmal eine Überlandfahrt über die oberbayrischen Dörfer gut, aus
denen sich meines Wissens der erste nennenswerte Widerstand gegen
Mobilfunkantennen formiert hat. Hier könnte er dann beobachten, inwieweit
die dortige Bevölkerung die Kernaussagen der sonntäglichen Predigt als
ihre eigene Argumentation übernimmt.

Was nicht gerade für diese Leute spricht.
Wenn ich nur nachbete was der "Prediger" vorbetet feht mir scheinbar das Urteilungsvermögen.

Er würde staunen, denn auch heute
noch gibt die Kirche - wider aller Unkenrufe - für sehr viele Menschen,
wichtige Orientierungshilfen.

Auch in Sachen Mobilfunk?
Genaum dort würde ich kompetente Radgeber als letztes suchen.

Und welche Bedeutung der Einfluß der
Kirche/Religion nicht zuletzt weltweit hat, können wir tagtäglich aus der
Zeitung ersehen. Die jüngsten Wahlen in den USA sind ein Paradebeispiel:
hier hat Bush mit allen Mitteln, erfolgreich und letztendlich
wahlentscheidend versucht, sich die Sympathie der Kirchen zu sichern.

Wie schliesst man von den USA welche teilweise extrem christlich-fundamentalistisch sind auf Mitteleuropa?


Wenn sich nun die Kirchen dahingehend äußern, daß sie ihre Kirchtürme
grundsätzlich für Mobilfunksendeanlagen nicht zur Verfügung
stellen, dann hat das sehr wohl eine Signalwirkung, denn dieses Verhalten
trägt unter der Bevölkerung dazu bei, daß eine ganze Menge Leute eine
mobilfunkkritische Haltung entwickelt.

Frage: Aus welchen Grund sollten sie den Kirchturm nicht zur Verfügung stellen?
Es gab und gibt diese Diskussion ja schon länger.
Einerseits gibt es Leute die die komerzielle Verwendung von Kircheneigentum ablehnen.
Weiters wollen manche den Kirchturm nicht mit Antennen verschandelt haben, hat sich erübrigt, da man die Antennen entweder sehr gut farblich anpasst oder in Kreuzform an die Spitze setzt oder hinter den Fensterläden des Klockenturmes versteckt.
Bleiben nur mehr die Leute die ideologisch gegen Funkwellen, besonders gegen Mobilfunkwellen predigen.
Weshalb sollte der Pfarrer auf diesen Zug aufspringen?
Um die Esmog Gläubigen als Kirchengeher dazuzugewinnen?
Und dabei den ganzen (restlichen) Jugendlichen und eher aufgeschlosseneren Menschen den Stinkefinger zu zeigen?

Ich sehe die Kirche und die
einzelnen Pfarreien damit als eine der ganz wenigen Verbündeten der
Mobilfunkkritiker an .

Würde ich nicht generell sagen.

Nunmehr die Kirchtürme wegen ein paar angeblich
eingesparter Mikrowatts als "idealeren Standort" zu deklarieren, halte ich

Wenn man nur das Dorf versorgen will ist der Kirchturm durch den weitgehenden SIchtkontakt zu den meisten Häusern im Dorf ideal.
Man hat fast nur Luft als dämpfendes Medium dazwischen.
Da Basisstation als auch Handy eine Leistungsregelung haben wird beides runtergeregelt.

denn in Anbetracht der exorbitant zu hohen Grenzwerte ist es mir,

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Wer legt fest was zu hoch ist und was nicht.
Die Esmog Gegner[TM]?

um es flapsig zu formulieren, ziemlich egal, ob ich
an der Pest oder an Cholera erkranke. Auch wenn ihre Überlegung der
Schadensbegrenzung sicherlich aus rein menschlicher Sicht
unterstützenswert ist, handelt es sich doch nur um eine Schadensbegrenzung
und mit einer Schadensbegrenzung darf sich eine Kirche m. E. nicht
zufrieden geben, wenn der Schaden von ihrem Kirchturm ausgeht.

Von welchem Schaden ist hier die REde?
Es wird hier teilweise dogmatisch davon ausgegangen dass es eine Schädigung gibt und dass es konsens ist diese bekämpfen zu müssen.
Mit welchem Recht werden anderen "Umgläubigen" eure "Entscheidungen" aufgezwungen?

Deswegen
sollte man, wie es der Verfasser auch schreibt, die Kirchen vielmehr
auffordern und bestärken, ihre Gemeindemitglieder drastisch über die
Risiken der Mobilfunktechnologie aufzuklären, um so den Widerstand gegen
ignorante Politik und gewinnfixierte Industrie zu aktivieren.

Und es werden sich sicherlich einige Leute finden die die neue Mode nicht verschlafen wollen und mitmachen werden.
Wie sonst findet man so viele Unterstützer.
Wenn du fragst ob jemand etwas gegen Krebs durch Mobilfunkstrahlen hat, was wird da von einem Normalbürger wohl als Antwort kommen.


Schutti


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