Repacholis Fact Sheet 296 ▼ (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 18.01.2009, 23:32 (vor 5648 Tagen)

Beim Lesen des Kapitels "Elektrosensibilität" in der "Kinderstudie" der Uni München stellten sich mir Fragen zu dem von "wuff" immer wieder gemachten Vorwurf, den er in Zusammenhang mit Repacholis Fact Sheet 296 immer wieder bringt.

Ich knüpfe an diesen Beitrag von wuff an:

Man lese ICNIRP-Repacholis WHO Fact Sheet 296 www.who.int/entity/peh-emf/publications/facts/ehs_fs_296_german.pdf . Dort findet man diese Texte nahezu wörtlich. An der Konferenz in Prag 2004 hat Repacholi alle möglichen Beteiligten eingeladen, einschliesslich "ES" und Pathologen. Das Fact Sheet 296 hat er danach 2005 im Alleingang geschrieben.

Auf was gründen Sie Ihren letzten Satz?

Kann nicht davon ausgegangen werden, dass Repacholi dieses Fact Sheet unter Zugrundlegung der in diesem Papier genannten Studien und Berichte gemacht hat.

So erwähnt er u.a. zwei Review Studien zu Elektrosensibilität. Eine ist von Seitz/Stinner/Herr/Eikmann/Röösli (Uni Gießen) und umfasst EHS Studien von 2000 - 2004. Außer dem verlinkten Abstract gibt es nichts Ausführlicheres.

Die andere - ebenfalls eine Review Studie - ist von Rubin et al und der frei verfügbare Text enthält doch einige Informationen.

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, stören Sie sich erstranging daran, dass Repacholi sich ausdrücklich gegen das Meiden von Feldern durch Betroffene ausspricht.

So steht im frei verfügbaren Text:

Implications for Researchers and Clinicans


Our review suggests that treatment for EHS should not simply focus on reducing EMF exposure because this is unlikely to address the root causes of the problem (14). Identifying what these causes are may require careful investigation. For some, complaints of EHS may mask organic or psychiatric pathology, whereas others may benefit from a course of cognitive behavioral therapy (21)

Was ist für Sie so falsch an dem Ratschlag sich nicht nur auf das "Meiden von Feldern" zu konzentrieren? Ich lese das so, dass es nicht damit getan ist, nur dies zu tun, da u.U. andere Ursachen nicht erkannt und auch behandelt werden können. Er spricht sich in seinem Fact Sheet ja nicht gegen Einfluss von Felder insgesamt aus, sondern die Aufforderung einen Umwelthygieniker zum Erfassen sämtlicher Umwelteinflüsse hinzuzuziehen, würde ja ein kritisches elektromagnetisches Feld wohl mit einbeziehen.

Diese Review Studie von Rubin ist sehr ausführlich und versehen mit sämtlichen Links auf die zugrundeliegende Literatur, so dass sich jeder darüber informieren kann, etwas was ich bei den nebulösen Papieren in den Kritikerreihen sehr vermisse.

In den einzelnen "Fenstern" können Sie tabellarisch die ganzen EHS Studien öffnen, die für das Zustandekommen des Ergebnisses verantwortlich waren. Und es handelte sich wohl sehr häufig um Studien an Personen, die sich selber als ES bezeichnet haben. Welche "ES-Personen" sollen denn untersucht werden, wenn nicht die, die sich auf diese Studien melden.

Rubin war allerdings auch derjenige, der in späteren Studien an sich selbst bezeichnende Elektrosensiblen Studien unter Handyexposition durchgeführt hat und die Erkenntnisse mehr psychisch als physisch begründet sah.

2006: Sind einige Leute empfindlich gegenüber Handy-Signalen

2008 Psychologische Faktoren, die mit selbstberichteter Sensibilität gegenüber Mobiltelefonen in Zusammenhang stehen

2008 Kann Evidenz die Einstellung verändern? Berichtete Mobilfunk-Sensibilität nach individueller Rückmeldung über die Unfähigkeit, tatsächliche von Schein-Signalen zu unterscheiden.

Beides steht sinngemäss im Fact Sheet. Die kritische Lektüre dieses Machwerks lohnt sich.
Dieses ist vollkommen widersprüchlich. Es ist wissenschaftlich nicht konsistent, weil es reine Mobilfunker Propaganda ist.

Ich habe dieses Fact Sheet, welches mir schon länger bekannt ist, nun nochmals kritisch gelesen, komme aber wohl zu anderen Erkenntnisse als Sie.
M.E. beruht es auf bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse und es meldeten sich offensichtlich Menschen, die davon überzeugt waren die Strahlung zu spüren, eine Eigenschaft, die laut Ihren Ausführungen in dieser Form nicht möglich ist.
Deshalb wäre es doch naheliegend, dass die Kritiker, die sich für Betroffenen einsetzen, beratschlagen, was getan werden kann und muss, damit derartige Ergebnisse nicht entstehen. Damit meine ich, nicht klagen, dass die Betroffenen als psychisch auffällig abgetan werden, sondern etwas auf den Weg bringen mit Betroffenen, die eben nicht psychisch auffällig sind.

Ob es reine Mobilfunker Propaganda ist, dazu mag und vor allen Dingen kann ich auch nichts sagen. Um hier argumentieren zu können, müsste ich erst mal die Argumente unserer eigenen Leute nachvollziehen können.

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Tags:
Repacholi, ES, 296


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