Schlafstudie Berliner Charité (Allgemein)

Doris @, Freitag, 13.06.2008, 00:03 (vor 5995 Tagen)

Die hier im Forum bereits öfters diskutierte Schlafstudie der Berliner Charité liegt nun vor.

Fazit - nichts Neues

Die vorliegenden Ergebnisse sprechen gegen eine Beeinflussung der subjektiven und objektiven Schlafqualität durch elektromagnetische Felder von Mobilfunkbasisstationen auf physiologischer Ebene. Es konnten jedoch eindeutige Effekte allein durch die Existenz einer Mobilfunkbasisstation verbunden mit der Besorgnis über mögliche gesundheitliche Risiken auf die Schlafqualität nachgewiesen werden. Das vorliegende Ergebnis zeigt, dass nicht die Exposition an sich die Schlafqualität negativ beeinflusst, sondern Bedenken wegen der möglichen gesundheitlichen Folgen, und zwar auch wenn die Anlage nicht in Betrieb ist.

Hier die 252 ! seitige Gesamtstudie (für alle, die nicht schlafen können ;-) )
und der Anhang dazu.

Ich gehe jetzt auf jeden Fall ins Bett und zwar ohne 252 Seiten Schlafstudie, die werde ich mir aber gelegentlich noch genauer anschauen.

Eine recht gute Nacht wünsche ich Euch !

Schlafstudie Berliner Charité

H. Lamarr @, München, Samstag, 14.06.2008, 01:08 (vor 5994 Tagen) @ Doris

Das vorliegende Ergebnis zeigt, dass nicht die Exposition an sich die Schlafqualität negativ beeinflusst, sondern Bedenken wegen der möglichen gesundheitlichen Folgen, und zwar auch wenn die Anlage nicht in Betrieb ist.

Päng! Und wer bringt schlaflosen Schäfchenzählern die unbequeme Wahrheit jetzt so schonend bei, dass die Akzeptanz dieser Studie bei eingefleischten Sendemastengegnern auf 2 % klettert?

Eine recht gute Nacht wünsche ich Euch !

Danke, hier in München muss wohl einer die Tür nach Sibirien offen gelassen haben, es ist sowas von saukalt, dass ich glatt die Federbetten rauskramen könnte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Sinnlose Studien?

Doris @, Sonntag, 15.06.2008, 12:25 (vor 5992 Tagen) @ H. Lamarr

Päng! Und wer bringt schlaflosen Schäfchenzählern die unbequeme Wahrheit
jetzt so schonend bei, dass die Akzeptanz dieser Studie bei
eingefleischten Sendemastengegnern auf 2 % klettert?

Ich habe mir mal die ganze Studie - grob - durchgesehen. Da steckt wirklich enorm viel Arbeit und Aufwand dahinter. Aber m.M.n. sind derartige Studien wirklich reine Geldverschwendung. Vielleicht tragen die Mobilfunkkritiker mit ihren teilweise maßlosen Übertreitungen dazu bei, dass es Gründe für derartige Studien gibt. "Immer mehr Menschen können nicht mehr schlafen", "Hunderttausende leiden unter Schlafstörungen um Sendemasten..." usw. Schlafstörungen können soviele Ursachen haben und ob eine Mobilfunkbasisstation mit die Urssache ist, kann durchaus sein. Aber während es für einen einzelnen Betroffenen durchaus "viel" sein kann, wenn sich bei ihm deutschlandweit "immer mehr" Menschen mit denselben Symptomen melden, dann verschwindet eben diese konzentrierte Zahl in der Zahl der Gesamtbevölkerung. Tatsache ist eben, dass die Mehrzahl der Bevölkerung entweder keine Schlafstörungen durch Funktechnik hat oder diese nicht damit in Zusammenhang bringt.
Bei der Schlafstudie der Berliner Charité wurden verschiedene Orte ausgewählt, die noch funkfrei sind. Funkfrei bedeutet "ohne Sendemasten". Denn auch hier haben 87 % der Bewohner DECT Telefone und somit sind auch diese Bewohner nicht mehr "jungfräulich" gegenüber dieser Technik.
Die provisorischen Masten sind zwar recht nahe bei der Bevölkerung installiert, aber alle ziemlich hoch. Für mich nicht erkennbar aus der Studie ist, wer wieviel von dem installierten Mast in seinem Schlafzimmer tatsächlich abbekommt. Da gibt es zwar eine Seite dazu, aber die kann ich nicht richtig deuten und ich selber kann eben eher mit "µW" bzw. "mW" Daten was anfangen.

Was ich schon oben angeführt habe, gibt es unzählige Gründe, die zu einer Schlafstörung beitragen können und diese unzähligen Gründe fließen natürlich auch in die Bewertung der Studie ein.
Und ein Argument ist eben auch der Nocebo Effekt. So ein Argument kann auch nicht wirklich widerlegt werden. Der Mensch reagiert einfach sensibel auf Einflüsse jeglicher Art und Ergebnisse einer derartigen Studie können in alle Richtungen gedeutet werden, eben auch mit der Angst vor Sendemasten.

Für mich sind derartige Studien unwichtig. Sie bringen nichts außer der bekannten Tatsache, dass eben die Mehrzahl der Bevölkerung unterm Einfluss von Funktechnik lebt und diese benutzt ohne eindeutig zuzuordnende Symtome zu zeigen. Dies bringt den Betroffenen gar nichts, außer, dass ihnen noch weniger geglaubt wird. Aber die Forderung der kritischen Ärzte (Waldmann-Selsam) heißt auch nicht, macht deutschlandweit eine Schlafstudie, sondern geht vor Ort und kümmert euch um die Leute, die Symptome zeigen. Dies wird nicht getan, egal aus welchen Gründen.
Deshalb halte ich persönlich gezielte Forschung, bei der ein evtl. Zusammenhang eindeutiger zu erkennen wäre (z.B. Handy am Ohr) für wesentlich zielführender.

Sinnlose Studien?

charles ⌂ @, Sonntag, 15.06.2008, 13:27 (vor 5992 Tagen) @ Doris

Hallo Doris,

da haben Sie völlig recht.

Wenn nicht die andere teile der Elektrosmog, wie elektrische und magnetische Wechselfelder, und insbesondere magnetische Gleichfelder, dabei betrachtet werden, kann man wenig dazu aussagen.

Und bei Elektrosmog ist es immer, und, und, und zusammen.

Ich musste mehrmala feststellen, dass Personen die schlecht geschlafen hatten, *wegen eine Sendmast*, beim Umtausch von ihr metallische Betten durch Holzbetten ohne Metall, viel besser schlafen, trotz anwesende gleichbleibende Sendemasten.

Pass auf, ich sage nicht das Sendemasten keinen Einfluss haben, sondern dass man die totale Elektrosmog mit einbeziehen soll.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

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