Handystrahlen können Hautzellen verändern (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 17.02.2008, 11:59 (vor 6051 Tagen)

Erster Nachweis "nicht-thermischer Effekte", die Proteine verändern. Industrie bleibt gelassen.

HELSINKI/WIEN. Besitzer von Handys dürfte das interessieren: Wissenschaftler der finnischen Behörde für Strahlenschutz und Atomaufsicht (Stuk) haben erstmals nachgewiesen, dass elektromagnetische Felder von Mobiltelefonen Auswirkungen auf Menschen haben: Sogenannte "nicht-thermische Effekte" bewirkten, dass sich acht von 580 Proteinen in der Haut der Versuchspersonen veränderten. "Wir wissen nicht, welche Konsequenzen das für die Gesundheit hat", sagt Studienautor Dariusz Leszczynski, Professor in der Behörde, zur "Presse"
Weitere Studien sind nötig", so Leszczynski, "auch deshalb, weil wir den Test mit nur zehn Leuten durchgeführt haben." Auffallend sei aber gewesen, dass sich zwei bestimmte Proteine bei allen Probanden verändert hätten, andere Proteine dagegen scheinbar ohne Regel. Veränderungen gab es jedenfalls bei jedem Probanden. Bisher sind solche nicht-thermischen Effekte nur im Labor nachgewiesen worden, nicht am Menschen selbst.

Die Studie wurde zu 70 Prozent aus Steuergeldern bezahlt, der Rest von der Industrie - unter anderem vom Handy-Bauer Nokia."

Folgen nicht abschätzbar

Hanns Moshammer, Professor am Institut für Umwelthygiene der Universität Wien: "Die Folgen der Erkenntnisse lassen sich noch nicht abschätzen." Er weist darauf hin, dass die gültigen Grenzwerte auf der Abschätzung thermischer Werte basieren. Nicht-thermische seien unberücksichtigt. Er rät, Freisprechanlagen zu verwenden, Kinder sollten wenig telefonieren.

Mark Durrant, Sprecher in der finnischen Zentrale von Nokia, dem größten Handy-Hersteller der Welt (Marktanteil: 38,5%): "Wir glauben nicht, dass diese Studie angetan ist, den Konsens über die wissenschaftliche Bewertung von Handys in Frage zu stellen." Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält Emissionen durch Mobiltelefone für Menschen für ungefährlich.

Global gibt es mehr als drei Milliarden Handys; in Österreich wurden zwölf Millionen verkauft.


Quelle: DiePresse.com...

Abstract zum Download des Gesamttextes

Pressemitteilung der finnischen Strahlenschutzbehörde vom 12.02.2008

Tags:
Leszczynski, Wien, Fachwelt


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