Ein paar Gegenargumente ausm Bauch (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 25.06.2007, 23:59 (vor 6257 Tagen) @ Marianne

jetzt würde es mich sehr interessieren zu hören was gegen ein strahlungsminimiertes Konzept spricht.

Naja, Konzepte strahlen normalerweise nicht und müssen daher auch nicht strahlungsminimiert werden, Marianne. ;-)

Sender in großer Höhe, möglichst im Außenbereich, Grenzwert Außen 10 µW/m², Grundversorgung im Außenbereich, wer mehr möchte bekommt einen Repeater.

Was mir spontan als Gegenargumentation einfällt ...

1) Da Masten unter 10 m Bauhöhe von der Genehmigungspflicht befreit sind, wird's mit den Sendern in großer Höhe wohl so schnell auf breiter Front nichts werden. Das IZgMF fordert übrigens schon seit langem, dass genau umgekehrt Masten über 10 m Baulänge von der Genehmigungspflicht befreit werden müssten.

2) Wenn Außen höchstens 10 µW/m² erreicht werden dürfen, dann müssen die Betreiber ihre Netze neu weben und auf Teufel komm raus verdichten (kleinere Senderreichweite bei nicht so hohen Masten), damit nirgends die 10 µW/m² überschritten werden. Biegen Sie das den aufgebrachten Anwohnern eines Hauses mal bei, dass der aufgrund Ihres Konzepts neu errichtete Mast jetzt ein "guter" Mast ist. Sie werden Ihr blaues Wunder erleben wenn Sie das außerhalb von Kirchheim probieren täten.

3) Wenn Repeater in Nachbarwohnungen durchschlagen , und davon gehe ich aus, gibt's denselben Ärger landauf landab, den wir heute schon von DECT her kennen (für jedes Mobilfunkband - also z.B. E-Netz und D-Netz - bräuchten Sie übrigens einen eigenen Repeater). So nach dem Motto: Für mich gar nicht einzusehen, dass ICH auf meine Kosten schirmen soll, nur weil Hein Daddel von nebenan meint, er müsse auch noch im Keller erreichbar sein. Marianne, damit entzweien Sie noch die ganze Nation! Wäre mal interessant zu erfahren, welche Messwerte denn andere bei Repeatern gemessen haben, denn prinzipiell ist an der Reapeater-Idee ja schon was dran weil die Dinger ja auch dem Handy-Nutzer (Kinder!) eine schwächere Belastung bringen täten.

4) Meiner Meinung nach halten sich die Leute mehr in Büros und Wohnungen auf als im Freien. Repeater können dort stellenweise ein Vielfaches der "normalen" Funkfelder bewirken. Sie verlagern das Problem der "heissen" Zonen um eine Emissionsquelle lediglich von relativ wenigen Dächern in viele Büros und Wohnungen. Draußen 10 µW/m² und drinnen 2000 µW/m² - solche Härtefälle können Sie nicht ausschließen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Grundversorgung


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