Gedankenexperiment eines Tests mit Noni (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 09.01.2007, 00:12 (vor 6484 Tagen) @ Schmetterling

Der mehrfache Selbstversuch mit reproduzierbar gleichem Ergebnis sollte aber ein gewichtigerer Hinweis für die Wissenschaft sein, als nur die einmalige konsequent durchgehaltene Dauer-De-Exposition.


Spatenpauli, würden Sie Noni in so einem Fall glauben, wenn er sagte, er merke etwas?
Ihre Antwort, spatenpauli, interessiert mich aber jetzt sehr.

Wenn Noni sich einem Feld aussetzt und davon, sagen wir mal eindeutig sichtbar, Quaddeln bekommt, die wieder verschwinden wenn er in den Keller geht, dann ist das schon was. Passiert dies z. B. 6-mal nacheinander - mit stets dem gleichen Resultat, würde mich das schon stark beeindrucken, am stärksten dann, wenn ich es selbst erlebt hätte. Den Beweis dafür, dass Noni ES ist, könnte aber selbst dieser Versuch nicht liefern.

Für diesen Beweis müsste Noni einem Doppelblindversuch zustimmen, in dem er unter ärztlicher Aufsicht gezielt einem HF-Signal ausgesetzt wird, das mit dem der BTS vor seinem Haus möglichst identisch ist. Da Frequenz, Modulation, Feldstärke usw. in seinem Fall bekannt sind, sollte die genaue "Nachbildung" des Signals unter kontrollierten Bedingungen keine unlösbare Hürde sein. Würde jetzt Noni immer dann, wenn er unbemerkt befeldet wird, Quaddeln bekommen, die in Signalpausen wieder verschwinden - wäre Noni für mich der Beweis, dass es Menschen gibt, die auf athermische Effekte des Mobilfunks weit unterhalb des Grenzwerts mit einer biologischen Stressantwort reagieren.

Würde indes Noni bei diesem Test versagen (er bekommt keinerlei Quaddeln) wäre dies nicht unbedingt das Aus, dann müsste man sich etwas überlegen, wie ein Doppelblindversuch in seinem gewohnten Wohnumfeld machbar ist. Wenn er auch diesen dann ohne Quaddeln beendet, wäre dies für mich der Beweis, dass Noni nicht auf Funkfelder reagiert, sondern irgendetwas anderes seine Symptome verursacht.

Nur fürchte ich, dass Noni bei diesen Versuchen nicht mitmacht, weil er einen allergischen Schock befürchtet, der ihm das Leben kosten könnte. Ob sich so ein Schock verantwortungsvoll kontrollieren ließe, z. B. durch langsam ansteigende Feldstärke und spritzenbereithaltende Ärzte, das weiß ich nicht. Aber ich könnte mir denken, dass wuff dazu noch etwas sagen wird.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Selbstversuch, Doppeltblind, Quaddeln, Gedankenexperiment


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