Gigaherz: Neuerkrankungen an Krebs nehmen rapide zu (Berichtigungen)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 29.06.2014, 22:00 (vor 3589 Tagen)

Auszug aus dem jüngsten Beitrag von Gigaherz-Präsident Jakob:

Unterdessen steigt die Anzahl Neuerkrankungen an Krebs unaufhörlich weiter.
Onkologen rechnen sogar mit einer noch höheren Anstiegsgeschwindigkeit als bisher. Derweil werden Wissenschaftlern, die diese Zunahme mit Mobilfunk in Zusammenhang bringen, die Forschungsgelder entzogen und ihnen ihre Institute geschlossen. Nicht nur das. Sie werden von Mobbing-Agenturen im Auftrag der Mobilfunkindustrie in den Medien und im Internet regelrecht verfolgt und lächerlich gemacht.

Der Gigaherz-Präsident versucht hier einmal mehr auf seine, sagen wir einmal "schlichte" Art und Weise, Ängste gegenüber Elektrosmog zu schüren. Ich halte dies für unverantwortlich, dem Mann gehört das Handwerk gelegt. Aber wie? Am besten dadurch, dass seiner hetzerischen Darstellung eine kompetente entgegen gehalten wird.

Wie Jakob mit den steigenden Krebszahlen umgeht, zeugt von grandioser Dummheit oder von gnadenloser Skrupellosigkeit. Denn auch wer sich als Mobilfunkgegner nur flüchtig mit Krebs beschäftigt, der muss wissen, dass die absoluten Krebszahlen eine direkte Abhängigkeit zur Altersstruktur einer Gesellschaft haben. Heißt im Klartext: Die Krebszahlen steigen bei uns auch schon allein deshalb, weil das statistische Lebensalter hierzulande von Jahr zu Jahr steigt. Berücksichtigt man diesen Einfluss, bleibt von den dramatisch steigenden Krebszahlen, die den Schweizer zu seinem Beitrag inspirierten, nicht mehr viel übrig. Der Elektriker Jakob verschweigt diesen Einfluss und präsentiert sich so als fanatischer Hetzer, dem außer Behauptungen und Unterstellungen nicht viel einfällt.

Anders das DKFZ (Deutsches Krebsforschungszentrum), das den Gigaherz-Präsidenten mit nachstehendem Auszug (bezogen auf Deutschland) klipp und klar widerlegt:

Für das Jahr 2014 erwarten die Wissenschaftler rund 500'900 neue Krebserkrankungen. Um diese Aussage treffen zu können, wurden die Schätzungen für das Jahr 2010 auf Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung des Jahres 2014 übertragen.

Damit ist die Neuerkrankungsrate zwar gestiegen. Die Experten der Krebsregister können anhand der Zahlen aber zeigen: Die sogenannten altersstandardisierten Krebsraten sind zumindest bei Männern seit einigen Jahren nahezu gleich geblieben. Bei dieser Berechnung wird berücksichtigt, dass die Lebenserwartung steigt und in Deutschland immer mehr Menschen eine Krebserkrankung buchstäblich noch "erleben". Bei Frauen ist der Anstieg der absoluten Erkrankungszahlen innerhalb des letzten Jahrzehnts auch auf die Früherkennung von Brustkrebs durch das Mammographie-Screening zurückzuführen: Viele Frauen zwischen 50 und 69 Jahren nahmen in den letzten Jahren zum ersten Mal an dieser 2004 eingeführten Untersuchung teil, was die Rate der neu entdeckten Erkrankungen kurzfristig ansteigen ließ. Seit 2009 ist dieser Trend allerdings wieder rückläufig: Die Zahlen steigen nicht mehr.

Fast alle Krebsarten treten bei älteren Menschen sehr viel häufiger auf als bei Jüngeren. Statistiker vergleichen die Angaben zu Krebsneuerkrankungen von Kindern, Jugendlichen und Menschen aller Lebensalter miteinander: Auf einen unter 15-Jährigen, der eine Krebsdiagnose erhält, kommen demnach 200 bis 300 über 80-Jährige.

Auch der Zusammenhang, den Jakob zwischen der Entwicklung der Krebsneuerkrankungen und der Anzahl der Mobilfunksender konstruiert, zeugt von Inkompetenz. Noch nicht einmal der schwedische Krebsforscher Lennart Hardell traut sich, Mobilfunksender mit Krebs in Verbindung zu bringen. Dazu braucht es den verrenteten Elektriker aus Schwarzenburg. Hardell sieht durchaus einen Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Krebs, jedoch nur bezogen auf Handys und Schnurlostelefone.

Nein, was Jakob seinen Lesern auftischt, ist unsägliche verzerrt und inkompetent. Mich erinnert es an den Epidemiologenwitz, dem zufolge ein glasklarer Zusammenhang herrscht zwischen dem Geburtenrückgang bei Menschen - und dem Rückgang der Störche. Wie man einen scheinbaren Zusammenhang viel besser dokumentiert, als dies Jakob vermag, zeigt Prof. Lerchl mit diesem Posting.

Das Personal der Anti-Mobilfunk-Bewegung, es ist ihr größtes Defizit.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Gigaherz: Neuerkrankungen an Krebs nehmen rapide zu

Christopher, Sonntag, 29.06.2014, 22:42 (vor 3589 Tagen) @ H. Lamarr

Wie Jakob mit den steigenden Krebszahlen umgeht, zeugt von grandioser Dummheit oder von gnadenloser Skrupellosigkeit. Denn auch wer sich als Mobilfunkgegner nur flüchtig mit Krebs beschäftigt, der muss wissen, dass die absoluten Krebszahlen eine direkte Abhängigkeit zur Altersstruktur einer Gesellschaft haben. Heißt im Klartext: Die Krebszahlen steigen bei uns auch schon allein deshalb, weil das statistische Lebensalter hierzulande von Jahr zu Jahr steigt.

Schlimmer noch, nur weil eine Korrelation da ist, heißt noch lange nicht, daß es auch eine Kausalität gibt. Schönstes Beispiel: In Orten, in denen Störche nisten, ist auch die Geburtenrate höher. Der Schluß in HUJ-Manier daraus würde wohl lauten: Die kleinen Kinder bringt der Storch...

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Kausalität

Mount Stupid: Neuerkrankungen an Krebs nehmen rapide zu

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.07.2014, 00:41 (vor 3583 Tagen) @ H. Lamarr

Das Personal der Anti-Mobilfunk-Bewegung, es ist ihr größtes Defizit.

In seinem Forum beharrt der Gigherz-Präsident stur auf seiner falschen Einschätzung. Mit Fakten kann er sie nicht stützen, nur mit seiner fachlich unqualifizierten Meinung:

Nur weil die durchschnittliche Lebenserwartung von 1990 bis 2010 um ca. 5 Jahre gestiegen ist, ergeben sich nicht 35% mehr Neuerkrankungen jährlich an Krebs. Das macht niemals so viel aus. Da kommt vor allem die jüngere Generation dran. Und ohne Mobilfunk wären auch ältere Menschen besser vor Krebserkrankungen geschützt.

"Das macht niemals so viel aus", plaudert Herr Jakob einfach mal so vor sich hin. Vermutlich hat der Elektriker im Ruhestand keinen blassen Schimmer, wie eine Alterstandardisierung funktioniert. Da macht es dann auch nichts mehr, dass Jakob bei Licht besehen der "Gekid" unterstellt, sie lüge.

Im Januar 1996 wurde die „Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland” gegründet, in der alle epidemiologischen Krebsregister Deutschlands sowie die im Robert-Koch-Institut angesiedelte Dachdokumentation Krebs zusammenarbeiten. Diese Arbeitsgemeinschaft war auch dem damaligen Gesamtprogramm zur Krebsbekämpfung der Bundesregierung assoziiert.

Im April 2004 wurde die Arbeitsgemeinschaft in die „Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (GEKID)“ überführt.

Mit Bezug auf die "Gekid" hatte Teilnehmer "Phoenix" in Jakobs Forum geschrieben:

In Deutschland ist lt. GEKID die altersstandardisierte Rate an Krebsneuerkrankungen im Zeitraum von 2003 bis 2011 bei Männern nicht und bei Frauen nur geringfügig gestiegen:
http://www.gekid.de/Atlas/Tabellen/Tabellen_D.php?Method=INCIDENCE_EU&ICD10=C00-C97&Year_from=2003&Year_to=2012&Men=on&Women=on&Rates=on&Cases=on

Womit der Gigaherz-Präsident wieder einmal die These gestärkt hat:

Das Personal der Anti-Mobilfunk-Bewegung, es ist ihr größtes Defizit.

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Mount Stupid: Neuerkrankungen an Krebs nehmen rapide zu

AnKa, Mittwoch, 09.07.2014, 22:23 (vor 3579 Tagen) @ H. Lamarr

Das Personal der Anti-Mobilfunk-Bewegung, es ist ihr größtes Defizit.

Das kann man wohl sagen, und vor allem blödeln seit Jahren dieselben Personen in dieser sich dezimierenden "Bewegung" herum.

Seit langem habe ich wieder mal in ein paar Postings des Cheftheoritikers "wuff" hineingeschaut. Man hat den Eindruck, dass er über die Jahre um einiges aggressiver geworden ist. Und der Zustand scheint sich festgefressen zu haben. Da ist ein wohl für alle Ewigkeit Unverstandener, im innersten Kern Gedemütigter am Werk.

Und der "Mahner" lernt's wohl auch nicht mehr... "Alterstandardisierung" ist und bleibt ihm zu hoch. Etwas, das ein Zehntklässler versteht, wenn man's ihm erläutert. Ohne Probleme.

http://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php?p=67344#67344

--
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Mount Stupid: Zweisatz für Vollpfosten

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 10.07.2014, 00:44 (vor 3579 Tagen) @ AnKa

Und der "Mahner" lernt's wohl auch nicht mehr... "Alterstandardisierung" ist und bleibt ihm zu hoch. Etwas, das ein Zehntklässler versteht, wenn man's ihm erläutert. Ohne Probleme.

http://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php?p=67344#67344

Zweisatz für Vollpfosten

Kleine Chronologie des Schreckens aus dem verlinkten Strang. Zwei verknöcherte Mobilfunkgegner (Hans-Ueli, Mahner) ringen, es ist kaum zu fassen, in einem für sie aussichtslosen Kampf - mit Hauptschulmathematik:

**************** und los geht's *****************

Hans-Ueli: Nur weil die durchschnittliche Lebenserwartung von 1990 bis 2010 um ca. 5 Jahre gestiegen ist, ergeben sich nicht 35% mehr Neuerkrankungen jährlich an Krebs.

Phoenix: Der Statistik in der Basler Zeitung zufolge gibt es keineswegs "35% mehr Neuerkrankungen jährlich", sondern eine Zunahme der Neuerkrankungen von 35% im gesamten Zeitraum von 1990 bis 2010, also innerhalb von 20 Jahren.

Hans-Ueli: Richtig!
und so steht es auch in meinem Artikel.
Zitat: Derweil die Gesamtzahl von Mobilfunksendern von Null auf 16‘800 anstieg, verzeichnete man in den gleichen 20 Jahren einen Anstieg von Neuerkrankungen an Krebs von 27000 auf 37000 Fälle pro Jahr was einer Zunahme von rund 35% gegenüber 1990 entspricht. Ende Zitat.

Phoenix: Ihr zitierter Satz wäre richtig, wenn Sie den irreführenden und falschen Zusatz "pro Jahr" weggelassen hätten.
Wenn Sie die Zunahme der Erkrankungen von 35% in einem Zeitraum von 20 Jahren auf ein Jahr zurückrechnen, bleibt eine jährliche Zunahme von weit weniger als zwei Prozent. Das ist angesichts verbesserter Diagnosemöglichkeiten und höherer Lebenserwartung der Menschen ein durchaus unspektakulärer Wert.

Hans-Ueli: Ich fasse zusammen:
In der Schweiz
35% mehr an jährlichen Neuerkrankungen an Krebs innerhalb von 20 Jahren.

Mahner: Die Krebszunahme von 35% in zwanzig Jahren ist nicht nur auffällig, sie ist dramatisch.
Diese herunter zu brechen und auf 20 Jahre zu verteilen hat schon etwas mit armseliger Argumentation zu tun - sie ist abenteuerlich.

******************* fertig *********************

Ist Begriffsstutzigkeit ein typisches Erkennungsmerkmal überzeugter Mobilfunkgegner? Und haben die beiden krebsbegeisterten Dyskalkuliker ihre beruflichen Karrieren mit einem gefälschten Hauptschulabschluss gestartet? Wir wissen es nicht. Aber wir bleiben dran.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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