Hallberg & Oberfeld: Bald 50 % Elektrosensible? (Allgemein)
H. Lamarr , München, Samstag, 04.11.2006, 00:02 (vor 6594 Tagen)
Auszug aus einem Brief von ÖRJAN HALLBERG und GERD OBERFELD an den Herausgeber der fachzeitschrift Electromagnetic Biology and Medicine
Werden wir alle elektrosensitiv?
...
Die Zahl der bekannt gewordenen Fälle von Elektrosensitivität steigt fortwährend, seit diese Erscheinung 1991 erstmals dokumentiert wurde. Die hier vorgelegten Daten sind Schätzungen und basieren auf umfangreichen Stichproben-Erhebungen, bei welchen verschiedene Frage-Sets benutzt wurden. Um herauszufinden, ob die Statistiken eher auf eine Untergruppe Elektrosensibler hindeuten oder ob es um die gesamte Bevölkerung geht, stellten wir die gefundenen Häufigkeiten über der Zeitachse in einem Normalverteilungsdiagramm dar (Tafel 1 und Figur 1).
Im Gegensatz zu der bei den medizinischen Autoritäten vorherrschenden Ansicht zeigt Figur 1, dass es sich bei der Gruppe der elektrosensitiven Menschen weltweit, mit Einschluss Schwedens, nicht bloss um einen kleinen Bruchteil der ansonsten gesunden Gesamtbevölkerung handelt. Sie deutet vielmehr darauf hin, dass Elektrosensitivität in naher Zukunft verbreiteter sein wird. Der extrapolierte Trend zeigt, dass ein Anteil elektrosensitiv gewordener Menschen von 50% der Gesamtbevölkerung auf das Jahr 2017 erwartet werden kann.
Kompletter Text inkl. Bild 1 <hier>.
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Kommentar: Das kriege ich mal wieder nicht auf die Reihe. Die genannten umfangreichen Stichproben-Erhebungen - über die leider nichts Genaueres gesagt wird - weisen auf einen dramatischen Anstieg der Anzahl elektrosensibler Menschen hin. Doch immer dann, wenn es konkret zur Sache geht, bleiben von der vermeintlich großen Anzahl Elektrosensibler nur ganz wenige übrig. Ich nenne hier den Mainzer EMF-Wachhund, der nur knapp 200 Elektrosensible im 4 Mio. Einwohner zählenden Rheinland-Pfalz aufspüren konnte, und die trotz dringender Aufrufe mit noch nicht einmal 700 Unterzeichnern in ganz Europa doch sehr bescheidene Teilnahme an der öffentlichen Petition zur Abschaltung von W-LAN in Langstreckenflugzeugen. Das passt alles einfach nicht zusammen, auch die Mitgliederzahlen von ES-Vereinen sind meines Wissens auf konstant niedrigem Niveau, wer anderes weiß, möge es bitte berichten.
Eine plausible Erklärung für den oben genannten Trend zu mehr Elektrosensiblen könnte in den Erhebungen von Dr. Waldmann-Selsam liegen, die seit 2004 über 1 000 Krankenberichte von Elektrosensiblen aufgenommen hat - eine Fleißarbeit, die zuvor einfach nur keiner gemacht hat und damit logischerweise zu einem phänomenalen Zuwachs führt. Damit aber die Trendaussage des gezeigten Bildes auch in naher Zukunft noch stimmt, muss Frau Waldmann in den kommenden Jahren allerdings erheblich mehr als 1 000 weitere Elektrosensible finden - wenn es 2017 einmal rd. 40 Millionen in Deutschland sein sollen. So gesehen könnte der Schuss von Halberg und Oberfeld nach hinten losgehen, denn jetzt werden von Frau Waldmann womöglich Zuwächse wie bei einer Börsen-Hausse erwartet.
[Admin: Titel editiert und Download-Link aktualisiert am 24.02.2014]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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400 Elektrosmogbetroffene pro Woche
H. Lamarr , München, Samstag, 04.11.2006, 00:55 (vor 6594 Tagen) @ H. Lamarr
Die Zahl der bekannt gewordenen Fälle von Elektrosensitivität steigt fortwährend
"Die Hilferufe der Elektrosmogbetroffenen nehmen zu: etwa 400 Personen suchen wöchentlich telefonisch Rat bei der Ärzteinitiative "Bamberger Appell". Daher wurde vor zwei Jahre mit ärztlichen Erhebungen und Dokumentationen an Mobilfunkstandorten begonnen."
Quelle: Presse-Information des Baubiologen Joachim Weise vom 25.10.2006
Kommentar: 400 pro Woche! Nur, wo werden sie sichtbar und greifbar? Warum nicht hier im Forum oder wenn nicht hier, dann im Gigaherz-Forum. Hier wie dort treten sie freilich nicht in Erscheinung, jedenfalls bei weitem nicht in solchen Scharen. Wo also sind sie, die 400 Elektrosmogbetroffenen pro Woche, die 1 600 pro Monat und die knapp 20'000 pro Jahr? Ich fürchte, hier wird mit Hochstapelei versucht, eine Dramatik vorzutäuschen, die so mMn gar nicht Existent ist. Das Schlimme daran ist nicht einmal so sehr das Aufpolstern der Zahlen, sondern die allzu leichte Durchschaubarkeit des Manövers. Wir Kritiker sollten aufhören, hemmungslos mit Zahlen zu jonglieren - auch wenn's dem Geschäft vielleicht nicht ganz so zuträglich ist - die auf Dauer viel wichtigere Glaubwürdigkeit gewinnt dadurch allemal.
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EHS-Geschichte
400 Elektrosmogbetroffene pro Woche
caro, Samstag, 04.11.2006, 10:46 (vor 6594 Tagen) @ H. Lamarr
Es ist sicher sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, in diesem Bereich "verlässliche Zahlen" zu bekommen. Und so argumentiert jede Seite eben munter vor sich hin. Denn was ist überhaupt "Elektrosensitivität"? Gibt es eine verlässliche Definition, trennscharfe Kriterien?
"Biologische Systeme" - also Menschen - reagieren eben sehr individuell und unterschiedlich auf äussere Einflüsse, und deshalb tut sich auch die "Wissenschaft" schwer bzw. leicht damit, jeden Kausalzusammenhang schnell auszuschliessen. Es gibt nun mal keine zwei Menschen, die genau gleich reagieren. Somit ist es mit der u.a. geforderten Reproduzierbarkeit nicht weit her. Und die ist ein Kriterium im herkömmlichen Wissenschaftsverständnis. Das viele übrigens für sehr starr und überholt halten.
Dass sich Betroffene nicht haufenweise in Foren tummeln, ist verständlich. Zum Einen haben sie schon so genug um die Ohren, zum Anderen werden sie in vielen Foren leider sehr schnell in die "Psychoecke" gestellt und nich ernst genommen.
400 Elektrosmogbetroffene pro Woche
KlaKla, Samstag, 04.11.2006, 14:50 (vor 6594 Tagen) @ caro
Zum Einen haben sie schon so genug um die Ohren, zum Anderen werden sie in vielen Foren leider sehr schnell in die "Psychoecke" gestellt und nich ernst genommen.
Das liegt aber zum Teil an den Betroffenen selbst, an den sogenannten Frontleuten, und an den vielen Schweigern unter uns.
Nur ein Beipiel: Eine ältere Dame, die durch einen Vortrag von Dr. Sch... emotional sich sehr angesprochen fühlte, stand plötzlich auf und schrie förmlich ihr persönliches Leid in den Saal. Die Frau wurde gehört, man nahm sie war, .... Der Vortragsredner klopfte ihr naher auf die Schulter und bestärkte sie, machen sie weiter im Kampf gegen Mobilfunk. Die Frau traff ich später auf Infoveranstaltung und Demos immer wieder. Sie ist überzeugt, dass sie zwangsbestrahlt wird von den Betreibern. Das ist doch Schei...
Und Caro, wie erklären sie sich z.B. den Verlauf der WLAN-Petition? Wo waren die vielen Betroffenen? Und warum haben gerade einige bekannte Frontkämpfer nicht unterschrieben?
Ich denke, hier wird von gewissen Mobilfunkgegner entsprechend dick aufgetragen um persönlich davon zu profitieren. Eine andere Erklärung fällt mir dazu nicht mehr ein.
Verwandter Thread
3 Gruppen von Mobilfunkkritiker
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Meine Meinungsäußerung
400 Elektrosmogbetroffene - nur so wenige...?
AnKa, Samstag, 04.11.2006, 17:46 (vor 6593 Tagen) @ H. Lamarr
Quelle: Presse-Information des Baubiologen Joachim Weise vom 25.10.2006
Zitat aus dieser Mitteilung: ""Die meisten Ärzte wissen nicht, dass an keinem einzigen Mobilfunkstandort in Deutschland Erhebungen des Gesundheitszustandes der Menschen durchgeführt wurden. Die im Jahre 2001 vorgenommene Neubewertung der Strahlenschutzkommission hat also keine wissenschaftliche Grundlage", führt Frau Dr. Waldmann-Selsam im Vorwort der Broschüre aus."
Man wird an jedem Mobilfunkstandort in Deutschland, und wahlweise auch an jedem Standort einer Autowerkstätte, eines Supermarktes, eines Bioladens oder eines Kindergartens, bedenkliche Ergebnisse bezüglich des Gesundheitszustandes der darum herum wohnenden Menschen bekommen.
Sofern man in der Weise sucht und auswertet, wie es von Frau Dr. Waldmann-Selsam unternommen wird.
Die größenwahnsinnige Interpretation ihrer "Daten" lässt die Frage aufkommen, ob irgendetwas mit der Ausbildung unseres medizinischen Personals nicht in Ordnung ist. Es ist, glaube ich, nicht so gemeint gewesen, daß der Arzt den Auftrag hat, seinen Schäfchen die Krankheiten einzureden.
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Waldmann-Selsam, Mediziner, Größenwahn
Bekannte Töne aus dem bayrischen Landtag
Gast, Sonntag, 14.08.2011, 16:19 (vor 4849 Tagen) @ H. Lamarr
[Admin: Im Juli 2007 war die Prognose von Oberfeld/Hallberg auch Thema einer Anhörung der "Grünen" im Bayerischen Landtag. Im RDW-Forum schrieb M. Hahn dazu am 6. Dezember 2007 unter anderem in einem Posting mit dem Titel "Bekannte Töne aus dem bayrischen Landtag":]
Eine wissenschaftliche Dreistigkeit sondergleichen ist die von Herrn Frentzel-Beyme gezeigte Grafik auf Seite 9, mit der er das Ansteigen der Elektrosensibilität "beweisen" will.
Man schaue ganz rechts auf die Zahl 50%: ("Geschätzt für 2017") und dann flott die Linie durch. Ja so machts der Spaßvogel Örjan Hallberg, von dem das stammt, gern.
Es ist müßig den Rest der Zahlen aus diversen Ländern, divers definiert, mit diversen Jahreszahlen für Publikation und jeweiligem Bezugszeitraum der Prozentzahl, weiter zu hinterfragen. Erklärter Witz ist kein Witz.
Wer solche Beweise bringt, zeigt, dass er keine anderen hat.
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Landtag, Frentzel-Beyme, Verbandsarbeit, Prognose
Bekannte Töne aus dem bayrischen Landtag
H. Lamarr , München, Sonntag, 14.08.2011, 16:24 (vor 4849 Tagen) @ Gast
Eine wissenschaftliche Dreistigkeit sondergleichen ist die von Herrn Frentzel-Beyme gezeigte Grafik auf Seite 9, mit der er das Ansteigen der Elektrosensibilität "beweisen" will.
Man schaue ganz rechts auf die Zahl 50%: (?Geschätzt für 2017?) und dann flott die Linie durch.
Ähem, Räusper, mit Verlaub - das geht mir jetzt denn doch ein bisschen zu schnell: Worin besteht denn nun die wissenschaftliche Dreistigkeit sondergleichen im Detail? Oder anders gefragt: Wo genau ist der Wurm in Graph?
[Admin: Das Original dieses Postings von "Spatenpauli" erschien am 7.12.2007 im RDW-Forum]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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M. Hahn: Bekannte Töne aus dem bayrischen Landtag (I)
Gast, Sonntag, 14.08.2011, 16:31 (vor 4849 Tagen) @ H. Lamarr
[Admin: Das Original der folgenden Postings von M. Hahn erschien am 8.12.2007 im RDW-Forum]
Ähem, Räusper, mit Verlaub - das geht mir jetzt denn doch ein bisschen zu schnell: Worin besteht denn nun die wissenschaftliche Dreistigkeit sondergleichen im Detail? Oder anders gefragt: Wo genau ist der Wurm in Graph?
Räusper so trifft man sich wieder, eigentlich wollte ich ja, na ja?
Zunächst: Das Ding stammt aus einem "Letter to the editor", "Brief an den Herausgeber". Nichts also, was irgendwie einer Fachprüfung vor dem Druck sich unterziehen müsste. Anders wäre das auch kaum gelungen. Frentzel-Beyme erwähnt das natürlich nicht.
Mit Details allein ist die Dreistigkeit nicht zu erklären. Es geht um das Gesamtbild. Hallberg vergleicht Äpfel mit Birnen, tut faule Tomaten dazu und reiht das Ganze schnurgerade wie Perlen auf eine Schnur, als könne es geradezu nicht anders sein. 0,6 bis 50 eine Linie, punkt.
Und nun werfen Sie mal einen Blick auf die Schnur, besser gesagt auf die komische Art, wie die y-Achse rechts skaliert ist. Ja schaun Sie ruhig mal ganz genau hin. Dazu heißt es
"Um herauszufinden, ob die Statistiken eher auf eine Untergruppe Elektrosensibler hindeuten oder ob es um die gesamte Bevölkerung geht, stellten wir die gefundenen Häufigkeiten über der Zeitachse in einem Normalverteilungsdiagramm dar."
Auf diesen Humbug muss man erst mal kommen. Was meinen Sie, wer das von den Zuschauern (einschließlich Frentzel-Beyme) überhaupt anders auffasst als einen ganz gewöhnlichen, wenngleich ungewöhnlich deutlichen Trend ?
Ganz verschieden erhobene Daten, sowohl nach Grundgesamtheit, Stichprobengewinnung als auch nach Messmethode, dazu Zahlen aus der Zeitung, anonymen Schätzungen usw. Und die sollen jetzt auf WAS getestet werden: Normalverteilung über die Zeit - oder was??
Schätze, ich bin nur zu blöd, um das zu verstehen. Auf eine brauchbare Erklärung zur Weiterung meines Horizonts bin ich ehrlich gespannt.
Nun aber doch zu den Zahlen.
Soweit sie eine solide Basis haben (nicht für alle trifft das zu) wurden sie doch mit ganz verschiedenen Messinstrumenten erhoben. Sie sind aufgrund unterschiedlicher Ansätze nicht in dieser simplifizierenden Art vergleichbar.
Schauen wir uns die einzelnen Werte an und suchen erst mal faule Tomaten.
Die 50 % nehmen wir mal gleich weg, ich denke, da müssen wir nicht diskutieren, zumindest sofern wir Fakten von Interpretation trennen.
Dann haben wir die 0,63. "Anonyme Schätzung". Aha. Was hat die hier zu suchen? Darf ich auch mal mitschätzen?
"This is London", Der "Evening Standard", eine Zeitung. Prima Quelle für verfeinerte Statistiken?
"Elöverkänsligas Riksförbund", das sind Zahlen des ES-Verbandes selbst. (The Swedish Association for the ElectroSensitive). Unabhängig? Wohl kaum.
Die Zahl 13,3, bzw. die 7.6-19% aus denen dieses als Mittelwert folgt, kann ich in der Diplomarbeit von Frau Spiss nicht finden. Entweder ich kann nicht richtig lesen, oder Dr. Oberfeld weiß mehr, als da drin steht. Er war der Betreuer.
Die übrigen Zahlen.
Die 11 Prozent von Frau Fox:
Das war Teil 1 jener Arbeit, von der Teil 2 dann so bös zerrissen wird von Gigaherz und Co..
Sie hat einen Fragebogen an 20.000 nach Zufall ausgewählte Personen geschickt, davon haben 18 % (3.600 Leute) geantwortet.
Leider finde ich es nicht publiziert. Wissen Sie mehr dazu?
Jedenfalls die Frage: Dass unter dieser recht geringen Antwortrate sich überzufällig "Betroffene" finden - könnten Sie dieser meiner Vermutung folgen?
So oder so, von diesen 18 % haben 399 Leute (11%) "reported some sensitivity".
Genau dieses "some" könnten wir mal näher beleuchten. Das ist es, was z.B. die Zahlen in den vier jährlichen infas-Erhebungen in die Größenordnung zwischen 8 und 10 % brachte. Schauen Sie sich die letzte Erhebung an, die alles auch noch mal zusammenfasst:
Von den "stark" bzw. den "etwas" Beeinträchtigten (sie bilden zusammen die Bezugsgruppe für o.g. ca. 9 %) waren 41 bzw. 47 Prozent nicht in der Lage, auf Nachfrage auch nur eine konkrete Art zu bennen, wie sich diese Beeinträchtigung manifestiert. Nimmt man auch die "wenig Beeinträchtigten" hinzu, so waren es sogar fast zwei Drittel, die keine konkrete Beschwerden benennen konnten.
Jahr für Jahr.
"Ohne nennenswerte Veränderung" auch die Zahl der ca. 9 %.
Jahr für Jahr.
So etwas kommt heraus, wenn man die Sache immer wieder auf die gleiche Weise erfasst und nicht Äpfel mit Birnen vergleicht. Es ändert sich nichts.
Während z.B. der Ausbau von UMTS massiv voranschreitet.
Vergleichbar auch die Gruppe der immer wieder separat abgefragten wirklich "Stark Beeinträchtigten":
2%, 2%, 2% und 3 % Jahr für Jahr
Das, also so etwa 1,5 bis 3,2 Prozent, behaupte ich, ist die Größenordnung, die man erhält, wenn man eine punktscharfe Befragung ausschließlich zu EHS macht, und nicht gleichzeitig zu allen möglichen anderen Themen ("wissen Sie, was SAR ist", "haben Sie Angst vor Luftverschmutzung" usw.)
Das sind die Äpfel.
Der Rest, darüber hinaus ist deutlich von sachfremden, äußeren Faktoren beeinflusst. Wie anders kann man sich sonst erklären, dass der Anteil infas-Gruppe 1+2, also die ca. 9 %, in sich zwischen verschiedenen Regionen Deutschlands variiert zwischen 6% und 10%?
Zu schweigen von den "wenig Beeinträchtigten" (Gruppe 3), zu der "infas" schreibt:
"Nach unseren Erfahrungen aus der kontinuierlichen Supervision im Telefonstudio wird die Kategorie ?wenig? von den Befragten jedoch überwiegend im Sinne von "äußerst gering bis eigentlich gar nicht" verwendet. In Einzelfällen erscheint sie sogar als willkommene (und sozial erwünschte) Alternative zur Kategorie "gar nicht", um einen gewissen Grad an Bewusstsein und Reflektiertheit signalisieren zu können."
Fortsetzung
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Blendwerk, Frentzel-Beyme
M. Hahn: Bekannte Töne aus dem bayrischen Landtag (II)
Gast, Sonntag, 14.08.2011, 16:32 (vor 4849 Tagen) @ Gast
Das sind die Birnen.
Auch diese Zahl können sie immer in gleicher Größe vorfinden, wenn Sie den Baum jedes Jahr zur gleichen Zeit in gleicher Weise schütteln.
Hallberg sammelt Birnen von heuer, Äpfel vom Vorjahr, dubiose Früchte dazu.
Something old, something new, something borrowed, something blue,
dan tut er das Ganze in den benebelnden Rum einer komischen "Normalverteilungsanalyse" um die Gerade richtig gerade zu bekommen.
Und Frentzel-Beyme schenkt den Cocktail nach längerer Lagerzeit aus. Im Jahr 2007, als z.B. nicht nur zwei, sodern alle vier infas-Umfragen aus Deutschland bekannt waren. (Die QUEBEB-Studie leider erst wenige Wochen später, die giftigen Unterstellungen dazu [Seite 13 Mitte im Anhörungsprotokoll] muss man mal lesen. Jetzt tönt´s sicher anders, weil das Ergebnis nicht ins Bild passt)
Keine der Zahlen für sich ist falsch, wenn man nur jeweils angibt, wie sie erhoben wurde.
Im Grunde aber eigentlich nur interessant finde ich die Äpfel, jene 2-3 Prozent. Denen Sie gerade aktuell in wieder mal vermehrten Diskussionen ihres Hausforums immer und immer wieder erfolglos auf die Spur zu kommen suchen.
Damit können wir zum Schluss noch mal auf die 0,06 % ganz links in der Kurve zurückkommen, deren Quelle und damit Definition mir leider nicht zugänglich ist. Sie ziert die Kurve freilich ganz ungemein. Zusammen mit den "berechneten" 50 % macht sie erst eigentlich die Schönheit der Kurve aus. Sie stammt aus 1991.
Ob Sie meinen Ausführungen nun irgend etwas Überzeugendes abgewinnen konnten oder nicht:
Ihre eigenen langjährigen Bemühungen und Erfahrungen rekapitulierend - kommt sie ihnen irgendwie aktuell vor, diese kleine Zahl?
Im übrigen: Eine Forendiskussion vermag nichts voranzutreiben oder aufzuhalten, die Dinge gehen ihren Gang, so oder so.
Dies, wie sie wissen, selbstkritisch.
Freundliche Grüße
M. Hahn
Keine 50 % Elektrosensible 2017, sondern 4,5 %
H. Lamarr , München, Sonntag, 09.06.2013, 18:32 (vor 4184 Tagen) @ H. Lamarr
Der extrapolierte Trend zeigt, dass ein Anteil elektrosensitiv gewordener Menschen von 50% der Gesamtbevölkerung auf das Jahr 2017 erwartet werden kann.
Kompletter Text inkl. Bild 1 <hier>.
Nur noch vier Jahre trennen uns vom Jahr 2017. Wenn bis dahin ungefähr 3,5 Mrd. Elektrosensible erreicht sein wollen, müsste sich schon jetzt ein gravierender Trend abzeichnen. Doch nichts dergleichen ist zu vermelden.
Einer der ersten Wissenschaftler, die sich mit dem Phänomen "Elektrosensibilität" befassten, war Norbert Leitgeb an der Uni Graz. 2008 publizierte Leitgeb als Co-Autor die Studie "Sensitivity to electricity--temporal changes in Austria", in deren Abstract konkrete Zahlen stehen:
This study showed an actual EHS prevalence of 3.5% compared with 2% estimated in 1994.
In 14 Jahren stiegt der Anteil von EHS in Österreich von 2 % auf 3,5 %. Dieser Anstieg von 1,5 Prozentpunkten ergibt linear extrapoliert auf das Jahr 2017 rd. 4,5 %.
Wer kritisch ist wird bemerkt haben, dass er mit den genannten Prozentwerten kaum etwas anfangen kann, denn die Angaben sind schwammig, der Interpretationsspielraum ist groß. Doch dem lässt sich abhelfen, denn in der Gründerzeit des IZgMF (2003) fragten wir bei Prof. Leitgeb nach:
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Frage 1: Ist es dabei geblieben, dass der hochgerechnete Anteil der Elektrosensiblen, gemessen an der Gesamtbevölkerung (Österreichs) etwa 2 % ist?
Antwort N. Leitgeb: Diese Schätzung ist nach wie vor aktuell und wird in der Zwischenzeit auch von anderen Gruppen (z.B. Dr. Lena Hillert, Schweden) geteilt, allerdings spreche ich von einem möglichen Potential, also von Personen, die potentiell anfällig sind und nicht von dem Prozentsatz der Personen, die bereits unter Elektrosensibilität leiden. Es ist dabei wissenschaftlich interessant, ob der Prozentsatz stabil bleibt oder ob und wie er sich ändert. Arbeiten zu einer auf demografischer Basis erarbeiteten Aktualisierung dieser Schätzung sind bei uns gegenwärtig im Gange.
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Unter der Annahme, dass die Auskunft von 2003 auch für die Studie von 2008 gilt, deute ich den Wert 4,5 % als den Anteil in der österreichischen Bevölkerung, der dafür anfällig ist, sich durch unqualifizierte Berichterstattung in den Medien mit EMF-Phobie anzustecken. Den Aspekt der Medien als Infektionsquelle habe ich dieser Arbeit von Witthöft/Rubin entnommen.
Einen bekennenden Elektrosensiblen, der nach den strengen Maßstäben der Wissenschaft seine behauptete Fähigkeit der Feldwahrnehmung objektiv unter Beweis stellen konnte, gibt es trotz Zuwachs um 1,5 Prozentpunkte bis heute auch in Österreich nicht. Dies stützt die These, EHS sei eine Phobie, die durch reißerische Berichte über angeblich elektrosensible Menschen langsam in der Bevölkerung verbreitet wird.
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Noch ein Fehler in der Hallberg/Oberfeld-EHS-Prognose
H. Lamarr , München, Montag, 24.02.2014, 22:45 (vor 3924 Tagen) @ H. Lamarr
Der extrapolierte Trend zeigt, dass ein Anteil elektrosensitiv gewordener Menschen von 50% der Gesamtbevölkerung auf das Jahr 2017 erwartet werden kann.
Kompletter Text inkl. Bild 1 <hier>.
Über die Ausführungen von M. Hahn hinaus ist in der Prognose von Hallberg/Oberfeld noch ein weiterer Wurm drin. Genauer gesagt steckt er in den Leitgeb-Studien von 1995 und 1998. Diese beiden Studien bilden zwei Stützpunkte in der Grafik von Hallberg/Oberfeld. Das aber dürften sie nach meinem Verständnis überhaupt nicht!
Wenn von "Elektrosensiblen" die Rede ist, dann sind damit Menschen gemeint, die davon überzeugt sind, sie könnten niederfrequente elektrische/magnetische Felder oder hochfrequente elektromagnetische Felder spüren in Gestalt unangenehmer Körperreaktionen. Gemeinsamer Nenner ist: Die überzeugten "Elektrosensiblen" spüren die Felder drahtlos, ein galvanischer Kontakt zur Feldquelle ist zum Hervorrufen der Symptome nicht erforderlich.
Dies hat mit dem, was Leitgeb 1995 und 1998 an seinen Probanden erforschte, jedoch nichts zu tun. Der Grazer Wissenschaftler drückte seinen Probanden nämlich metallische Elektroden in die Hände und jagte dann schwachen niederfrequenten Wechselstrom (50 Hz) durch deren Körper von der einen Hand zur anderen. Leitgebs Probanden regierten nicht infolge einer Feldeinwirkung/Feldwahrnehmung, sondern auf den Stromfluss durch ihren Körper. Die so gefundenen sensitiven Personen reagierten bei geringeren Strömen als die übrigen Probanden. Sie sind daher in keiner Weise vergleichbar mit "elektrosensiblen" Feldwahrnehmern, wie sie etwa in den beiden Infas-Umfragen (2003, 2004) zum Vorschein kamen, die ebenfalls zwei Stützpunkte in der Grafik bilden.
Hallberg/Oberfeld haben damit nicht nur, wie M. Hahn schreibt, Äpfel mit Birnen und faulen Tomaten verglichen, es waren auch noch zwei Melonen dazwischen.
[Editiert am 25.02.14]
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