ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung (Allgemein)

M. Hahn, Donnerstag, 13.07.2006, 19:59 (vor 6538 Tagen) @ H. Lamarr

Keine leichte Kost beim Lesen

Hab' mich schon am Abstrakt verschluckt und krieg' den nicht runter: Wie wär's mit einer fairen Übersetzung?

Eine Übersetzung von Fachdeutsch in Normaldeutsch, na ja sie kennen doch meine bescheidenen Fähigkeiten :-)
Ich würde mich auch nicht beim abstract aufhalten. Weder der abstract noch der sperrige Titel sagen das, was für mich bei dem Artikel wesentlich rüberkam.

Man hat, völlig unabhängig von der Kenntnis irgendwelcher Expositionen, die Häufigkeit des Auftretens bestimmter Beschwerden ermittelt. Gesucht wurde, ob es überhaupt bestimmte charakteristische Muster von Beschwerden gibt, die sich irgendwie auffällig herausheben, und denen man dann gezielter nachgehen könnte, auf der Suche nach dem "EMF-Syndrom".

Dazu hat man einen ziemlichen Aufwand getrieben bei der Aufteilung der Personen in verschiedene Gruppen allgemeiner Beschwerdehäufigkeit (latent classes), der zwei- oder mehrstufigen Auswertung der Beschwerdegrade und etlichen Dingen mehr. Das müsste bei Interesse jeder selbst nachlesen.

Wichtiges Ergebnis war, dass wie man auch gruppierte, sich in keiner Gruppe spezifische Symptomenmuster zeigten. Wen man die Symptome nach ihrer Häufigkeit in der Gesamtgruppe geordnet in ein Histogramm einträgt und die Punkte verbindet so erhält man logischerweise eine Linie die von links oben (Tagesmüdigkeit) nach rechts unten (Erbrechen) verläuft. Die Linien für entsprechende Untergruppen von Personen mit gegenüber Durchschnitt höherer oder geringerer globaler Beschwerdenrate verlaufen i.W. parallel dazu, nur halt nach oben oder unten verschoben. Keine auffälligen Ausßreißer.
EIN Ergebnis von mehreren im Versuch einer Beschreibung mit meinen Worten.

Die Autoren schlussfolgern, dass sich in der untersuchten Stichprobe kein irgendwie geartetes spezifisches EMF-Syndrom nachweisen ließ. Wie üblich werden natürlich weitere Untersuchungen an größeren Stichproben für wünschenswert erachtet.

Nun könnte man einwenden: Dass das EMF-Syndrom gerade darin bestehe, dass einfach alle denkbaren Beschwerden ohne Ausnahme gleichmäßig ansteigen. Oder eben, dass die untersuchte Personengruppe zu klein sei (nur 750 Menschen) oder nur von einem Ort (Regensburg) stammt.
Bemerkenswert ist nur, dass die bewusste Ärztin an unterschiedlichsten Orten und schon an kleinsten Personengruppen, immer wieder aufs Neue "mit Mühe kaum" ;-) solch ein "neues, bisher unbekanntes Krankheitsbild mit charakteristischem Symptomenkomplex " ausmacht. Welches sie auf Nachfragen aber leider nicht konkretisiert. Jedenfalls hat sie auf meine Fragen erst gar nicht geantwortet.

Soweit etwas, was ich mit meinem Verständnis und meiner Voreingenommenheit aus der Studie gezogen habe, mit meinen Worten. Die Studie ist nicht web-offen, es müsste also jeder Interessierte schon mal selbst in die Bibliothek gehen um zu sehen, was ich vielleicht übersehen oder falsch verstanden habe.

Tags:
EHS, Forschung, Exposition, Mikrowellensyndrom, Symptomenkomplex


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