Diagnose-Funk: 51 Prozent Einnahmezuwachs (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 16.07.2024, 13:58 (vor 129 Tagen) @ KlaKla

Unklar ist für was dieser Verein noch mehr Geld will.

Derweil der Verein mit seinem Shop Verlust macht, ist der tatsächliche Einnahmezuwachs etwas kleiner als 41 Prozent.

So, und jetzt wird es ein wenig kompliziert ...

Denn der beträchtliche Einnahmezuwachs aus Spenden und Beiträgen wäre 2023 noch höher ausgefallen, hätte nicht 2022 eine Privatperson (Luca Zeug) Diagnose-Funk eine Zuwendung über mehr als 10'000 Euro (aber wahrscheinlich weniger als 20'000 Euro) zukommen lassen. Der Verein meldete diesen Betrag nicht unter "Schenkungen und sonstige lebzeitige Zuwendungen", wozu auch Spenden gehören, sondern unter "Mitgliedsbeiträge". Ohne diese Sonderzahlung wäre 2023 der Einnahmezuwachs aus Spenden und Beiträgen sogar mindestens 51 Prozent gewesen.

Über Luca Zeug weiß das Internet wenig. Er scheint aber ein spendabler Philanthrop zu sein. Der Stiftung Jeder Mensch e.V. ließ er 2021 ebenfalls einen Betrag zwischen 10'000 Euro und 20'000 Euro zukommen. Die Stiftung meldete dies als "Schenkung Dritter".

Bei den Einnahmen von Diagnose-Funk wird gerne übersehen, dass kleine eher bedeutungslose Anti-Mobilfunk-Vereine für den Fall ihrer Auflösung nicht selten vorsehen, ihr Vermögen dem Stuttgarter Verein zu vermachen (Beispiel). Da können sich über die Jahre hübsche Sümmchen ansammeln, wenn (noch heute existierende) Vereine aus der Steinzeit der Mobilfunkgegner wie Ises Südbaden (gegründet 2001) oder Bürgerwelle Seeshaupt (gegründet 1997) nach ihrer kurzen Blütezeit in Agonie verfallen, sie aber (noch) nicht die Kraft zur Selbstauflösung aufbringen.

Wie viele der heute noch lebenden Dinosaurier Diagnose-Funk begünstigen, weiß ich nicht. Als 2008 die Ergebnisse des DMF für viele kleine Vereine desillusionierend waren und deren Aktionismus abwürgten, flüchteten sich nicht wenige unter die Fittiche der Stuttgarter, die 2009/2010 stark vom Untergang der "breiten Bewegung" profitierten. Heute nimmt Diagnose-Funk nahezu eine Monopolstellung ein und füttert die selbst weitgehend tatenlosen "Flüchtlinge", die wir hier "Stopfgänse" nennen, mit Alarmmeldungen aller Art. Das ist bequem für die "Stopfgänse", mMn aber auch nicht ungefährlich. Denn sie laufen Risiko zu verhungern, wenn Diagnose-Funk die Segel streicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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