Paul Adrian Brodeur Jr. † (Allgemein)
H. Lamarr , München, Freitag, 01.09.2023, 23:30 (vor 448 Tagen)
Der US-amerikanische Wissenschaftsjournalist Paul Brodeur, u.a. eine frühe Speerspitze der Mahner und Warner vor den Risiken elektromagnetischer Felder, ist am 2. August 2023 im Alter von 92 Jahren in Hyannis, Massachusetts, nach einer Hüftoperation an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben. Ab 1968 erregte Brodeur mit Artikeln über Asbest in den USA Aufsehen, ab 1976 auch mit Artikeln über EMF. Hierzulande war er weniger bekannt, im IZgMF-Forum wird der Journalist immerhin 25-mal erwähnt. Die Bücher von Brodeur wurden auch ins Deutsche übersetzt, das Werk "Mikrowellen, die verheimlichte Gefahr. Sonderausgabe" von 1989 wird momentan auf Amazon zum Mondpreis von 177 Euro angeboten (neu). Gebraucht gibt es das Buch derzeit ab 2,02 Euro zuzüglich Versandkosten.
Hintergrund
Wikipedia-Eintrag (englisch)
Microwave News (englisch)
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Der Kurzschluss von Röntgen- zu Funkstrahlung
Schutti2, Dienstag, 05.09.2023, 12:54 (vor 444 Tagen) @ H. Lamarr
Die Bücher von Brodeur wurden auch ins Deutsche übersetzt, das Werk "Mikrowellen, die verheimlichte Gefahr. Sonderausgabe" von 1989 wird momentan auf Amazon zum Mondpreis von 177 Euro angeboten (neu). Gebraucht gibt es das Buch derzeit ab 2,02 Euro zuzüglich Versandkosten.
Ich besitze nur die englische Ausgabe "The Zapping of America", von 1977. Darin berichtet Brodeur, zu Beginn von Kap. 4, von einer Rückrufaktion der General Electric für 90.000 Farbfernseher. Wegen der starken Röntgenstrahlung einer speziellen Leistungsröhre (sog. Ballast-Triode) in den Geräten.
Man kann sich fragen, was die ionisierende Röntgenstrahlung in einem Buch über Mikrowellen verloren hat. Aber immerhin schreibt Brodeur klar "shunt-regulator tubes were found to be emitting X-rays in excessive amounts."
Herr Prof. Karl Hecht, ebenfalls seligen Angedenkens, schrieb 2009 in einem seiner Beiträge für "diagnose funk" (DER WERT DER GRENZWERTE FÜR HANDYSTRAHLUNGEN)
"1967/1968 wurden Beschwerden gegen die Electric Company geführt. Diese musste 90.000 Farbfernsehgeräte zurückrufen, weil von den Hochfrequenzröhren gefährliche Strahlungen kamen."
Und damit haben wir den gedanklichen Mischmasch "Radar-Hochfrequenz-Röntgen-alles-gefährliche-Strahlung", den die Leute vom Stuttgarter Kinderpostamt bis zum heutigen Tag an den Mann bringen wollen. Muss man nur mal mit Radar Soldaten Krebs googeln.
Nein Herr Professor, falsch abgeschrieben, setzen, Fünf.
Eine Ballast-Triode ist keine Hochfrequenzröhre, sondern sie arbeitet im Takt der Bild-Zeilenfrequenz. Und sie emittiert Röntgenbremsstrahlung. Lassen Sie sich das mal auf Ihrer Wolke da oben von Paul Brodeur erklären.
Luja!
Der Kurzschluss von Hochspannung zu Hochfrequenz
H. Lamarr , München, Dienstag, 05.09.2023, 23:31 (vor 444 Tagen) @ Schutti2
Nein Herr Professor, falsch abgeschrieben, setzen, Fünf.
Eine Ballast-Triode ist keine Hochfrequenzröhre, sondern sie arbeitet im Takt der Bild-Zeilenfrequenz.
Womöglich hat er Hochfrequenz und Hochspannung verwechselt. Mit technischen Sachverhalten soll der Mediziner ja so seine liebe Not gehabt haben ...
Gemäß der U.S. Food & Drug Administration FDA sollen seinerzeit die 90'000 großformatigen Farbfernseher, bei denen angeblich (andere Quelle) wegen eines Produktionsfehlers die Schirmung gegen Röntgenstrahlung nicht eingebaut war, keinen nachweislichen Gesundheitsschaden bei den TV-Zuschauern verursacht haben. Diesem Zeitungsbericht vom 9. Juni 1967 zufolge war das Drama halb so wild, da die Röntgenstrahlung nicht nach vorne, sondern nach unten Richtung Boden entwich. Von dort aus fernzusehen dürfte beim bestimmungsgemäßen Gebrauch eines TV-Apparats schwierig gewesen sein. Nichtsdestotrotz hatte der Vorfall 1968 den Radiation Control for Health and Safety Act zur Folge. In dem zuletzt verlinkten PDF von 2006 taucht übrigens auch Lennart Hardell auf. Den Schweden traf bereits 2003 wegen der Daubert-Kriterien als Gerichtsgutachter der Kläger im Fall Newman vs. Motorola der gleiche Bannstrahl eines Richters, der 20 Jahre später alle sechs Gutachter im Fall Murray vs. Motorola treffen sollte.
Luja!
Zefix Halleluja!
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Der Kurzschluss von Röntgen- zu Funkstrahlung
H. Lamarr , München, Mittwoch, 13.09.2023, 23:23 (vor 436 Tagen) @ Schutti2
Ich besitze nur die englische Ausgabe "The Zapping of America", von 1977.
"Schutti2", könnten Sie in Ihrem Exemplar mal nachschauen, wer dort das Vorwort geschrieben hat?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Der Kurzschluss von Röntgen- zu Funkstrahlung
Schutti2, Freitag, 15.09.2023, 14:27 (vor 434 Tagen) @ H. Lamarr
Ich besitze nur die englische Ausgabe "The Zapping of America", von 1977.
"Schutti2", könnten Sie in Ihrem Exemplar mal nachschauen, wer dort das Vorwort geschrieben hat?
...könnte ich. (Olaf Scholz)
Das Buch enthält kein Vorwort. Nur einen anonym verfassten Klappentext.
Paul Brodeur
The Zapping of America
Microwaves, their deadly risk, and the cover-up
W W Norton & Company Inc., New York 1977
ISBN 0-393-06427-1
Paul Brodeur & Robert F. Kennedy Jr.
H. Lamarr , München, Samstag, 16.09.2023, 00:02 (vor 434 Tagen) @ Schutti2
Das Buch enthält kein Vorwort. Nur einen anonym verfassten Klappentext.
Oha, das ist noch weniger als ich erwartet habe. Danke für die Auskunft.
Brodeur lebte auf der Halbinsel Cape Cod in dem Ort Hayannis nur wenige Meilen vom Sommersitz der Kennedys im Ortsteil Hayannis Port entfernt. Gab es vielleicht eine Verbindung zwischen Robert F. Kennedy Jr. und Brodeur, fragte ich mich. Immerhin sollen beide einen Hang zu Verschwörungsmystik haben und es wäre denkbar, dass Brodeur Kennedy angesteckt hat. Zu einer Antwort selbst nicht imstande fragte ich vor etwa einer Woche die KI von Bing und bekam im Brustton der Überzeugung die Auskunft: Ja, die beiden Männer kannten sich. Kennedy habe das Vorwort in "The Zapping of America" geschrieben und zudem Brodeur anwaltschaftlich in einem Streit mit einem Filmemacher vertreten (ich meine es war Michael Moore), der Brodeur falsch zitiert haben soll.
Das kam mir spanisch vor, denn 1977 war Kennedy gerade mal ein 23 Jahre altes Greenhorn, das mMn schwerlich ein substanzielles Vorwort zu Brodeurs Buch geschrieben haben konnte.
Die deutsche Fassung des Buches habe ich mir kürzlich für weniger als 4,50 Euro "gebraucht" besorgt und ein funkelnagelneues Exemplar bekommen. Dort gibt es ein Vorwort, doch das wurde von dem deutschen Verlag verfasst. Deshalb meine Frage an Sie.
Jetzt schlauer fragte ich heute nachmittag Bing noch einmal nach dem Verfasser des Vorworts und bekam die Auskunft, ein gewisser Anderson (oder Andersen) habe es geschrieben. Soso. Heute Abend dann ein dritter Versuch, diesmal wusste die KI, Brodeur selbst habe das Vorwort geschrieben. Auf meine Beschwerde, was denn aus Kennedy als Vorwortschreiber geworden sei, entschuldigte sich die KI, diese Antwort sei ein Irrtum ihrerseits gewesen. Auch von einer Bekanntschaft der beiden Männer wollte sie nun nichts mehr wissen.
Nun fragte ich: "Wie hat das Buch die Gesellschaft beeinflusst"? Antwort der KI:
'The Zapping of America' von Paul Brodeur, das 1977 veröffentlicht wurde, beschreibt die Gefahren von Mikrowellenstrahlung und wie die gesamte Bevölkerung der USA gefährlichen Strahlungspegeln ausgesetzt ist. Das Buch zeigt auch eine Verschwörung des Schweigens zwischen dem Verteidigungsministerium und der Elektronikindustrie auf. Es ist jedoch schwierig, den Einfluss des Buches auf die Gesellschaft zu quantifizieren. Es ist jedoch bekannt, dass das Buch dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die möglichen Gefahren von Mikrowellenstrahlung zu schärfen.
Dazu nannte die KI mehrere Quellen, darunter diese in "Tabula Rasa", einer Zeitung für "Gesellschaft und Kultur" (Selbstdarstellung). Das Blatt war mir wegen dieses Autors schon einmal unangenehm aufgefallen. Damals staunte ich über die teils prominenten Autoren, die angeblich in Tabula Rasa schreiben (z.B. Sahra Wagenknecht, Friedrich Merz, Oskar Lafontaine, Angela Merkel oder Joachim Gauck). Doch der Schein trügt, einige Stichproben zeigten mir heute, das Magazin ist ein Wurstblatt, das sich die Beiträge der Prominenz lediglich per Copy-Paste von deren Facebook-Accounts besorgt! Im Glanz der Prominenz dürfen sich dann die anderen Autoren sonnen, kleine Fische wie Firstenberg und Adlkofer, und ihr schräges Zeugs zum Vortrage bringen. Ein grenzwertig cleverer Trick, um namenlose Autoren künstlich aufzuwerten.
Fazit: Solange KI minderwertige Quellen nicht zuverlässig von hochwertigen unterscheiden kann, sind ihre Auskünfte wertlos. Mist rein, Mist raus. Das wird sich im Laufe der Zeit bestimmt bessern, mein Vertrauen in KI als Auskunftei ist jedoch wegen reihenweise katastrophal schlechter Erfahrungen gründlich zerbröselt worden. Es ist gegenwärtig geradezu widersinnig KI zu befragen, wenn man gezwungen ist, die Auskünfte auf gewohnt mühsame Weise zu prüfen. Statt Zeitgewinn, bringt das Zeitverlust. Es sei denn, man ist an der Verbreitung von Informationen interessiert, die pure Desinformation sein können. Wer das billigend in Kauf nimmt, und im Desinformationszeitalter sind das mMn nicht wenige, hat mit KI den perfekten Helfershelfer für maximalen Ausstoß.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –