Risiko Mobilfunk: Hutter vs. FMK (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 12.04.2023, 13:05 (vor 591 Tagen)

Melden sich in Österreich Mobilfunkkritiker öffentlich zu Wort, dauert es meist nicht lange und das Forum Mobilkommunikation (FMK), die Interessenvertretung der österreichischen Mobilfunknetzbetreiber, hält dagegen. Jetzt war es wieder einmal soweit. Mobilfunkkritiker Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien hat am 10. April 2023 in der Online-Ausgabe der Tageszeitung Heute von "erheblichen Wissenslücken" in der Forschung gesprochen. Postwendend widersprach ihm einen Tag später das FMK.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Risiko Mobilfunk: Hutter vs. FMK

e=mc2, Mittwoch, 12.04.2023, 18:15 (vor 590 Tagen) @ H. Lamarr

Postwendend widersprach ihm einen Tag später das FMK.

Ich bezweifle, dass diese Stellungnaheme des FMK zur Glaubwürdigkeit ihrer Kommunikation beiträgt. Hutter äussert Meinungen, welche per Definition nicht falsch sein können. Ich kann auch kein Zitat von der WHO finden, welches falsch sein könnte. Umgekehrt behauptet das FMK, dass 2B die tiefste Klassierung der IARC sei. Das ist definitiv falsch. Klasse 4 ist die tiefste Klasse. ("The agent (mixture) is probably not carcinogenic to humans.")
Dumm für das FMK, dass Kaffee mittlerweile in Klasse 3 ist. Würde als Analogie noch mehr hermachen als Aloe Vera. :yes:

Risiko Mobilfunk: Hutter vs. FMK

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 12.04.2023, 23:32 (vor 590 Tagen) @ e=mc2

Umgekehrt behauptet das FMK, dass 2B die tiefste Klassierung der IARC sei. Das ist definitiv falsch. Klasse 4 ist die tiefste Klasse. ("The agent (mixture) is probably not carcinogenic to humans.")

Einspruch, euer Ehren, Gruppe 4 gibt es seit 19. Mai 2021 nicht mehr. Die schwächste Risikoeinstufung ist tatsächlich 2B. Danach kommt nur noch Gruppe 3, in der sich momentan 499 (noch) nicht einzuordnende Substanzen befinden ("Not classifiable as to its carcinogenicity to humans").

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Risiko Mobilfunk: Hutter vs. FMK

e=mc2, Freitag, 14.04.2023, 08:18 (vor 589 Tagen) @ H. Lamarr

Gruppe 4 gibt es seit 19. Mai 2021 nicht mehr. Die schwächste Risikoeinstufung ist tatsächlich 2B.

Vielen Dank für die Richtigstellung.:ok:
So ein Austausch ist doch immer wieder hilfreich, dass man "Neuigkeiten" nicht verpasst.

Risiko Mobilfunk: Was wäre, stufte Iarc HF-EMF in Gruppe 1 ein?

H. Lamarr @, München, Dienstag, 25.04.2023, 21:37 (vor 577 Tagen) @ e=mc2

Gruppe 4 gibt es seit 19. Mai 2021 nicht mehr. Die schwächste Risikoeinstufung ist tatsächlich 2B.

Vielen Dank für die Richtigstellung.:ok:
So ein Austausch ist doch immer wieder hilfreich, dass man "Neuigkeiten" nicht verpasst.

Ich hatte lange eine völlig falsche Vorstellung, was die Eingruppierung einer Substanz durch Iarc eigentlich bedeutet.

Iarc stuft eine Substanz zwar als möglicherweise krebserregend (Gruppe 2B), wahrscheinlich krebserregend (2A) oder aber als nachweislich krebserregend (1) ein, nicht damit verbunden ist jedoch eine Aussage über die Höhe des Risikos, das mit einem bestimmten Grad oder Umstand einer Exposition verbunden ist. Die Idee, bei einer Eingruppierung in Gruppe 1 wäre das Krebsrisiko eines Mobiltelefonierers so groß wie z.B. das Lungenkrebsrisiko eines Kettenrauchers (20- bis 25-mal höher als bei Nichtrauchern), ist deshalb eine Schnapsidee. Aber da muss man erst mal drauf kommen ...

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Risiko Mobilfunk: Danksagung an Diagnose-Funk

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 26.04.2023, 20:05 (vor 576 Tagen) @ H. Lamarr

Die Idee, bei einer Eingruppierung in Gruppe 1 wäre das Krebsrisiko eines Mobiltelefonierers so groß wie z.B. das Lungenkrebsrisiko eines Kettenrauchers (20- bis 25-mal höher als bei Nichtrauchern), ist deshalb eine Schnapsidee.

Den "Beweis", dass selbst intensiver Langzeitgebrauch von Mobiltelefonen nicht zu Krebs führt, sondern zu Grauem Star, brachte ja kürzlich ein Augenarzt. Ich bin Diagnose-Funk zu Dank verpflichtet, dass der Verein diese erhellende Privatstudie aus einem Fachblatt in die breite Öffentlichkeit geholt hat. Ist ein Hirntumor doch ein ganz anderes Kaliber als Grauer Star. Zweifel an der Inkompetenz von Diagnose-Funk zerstreute Peter Hensinger geschickt mit seinem Leitartikel im Mitgliedermagazin 1/2023 des Vereins, dem er den wegweisenden Titel gab: "Unsere Argumente werden immer besser". Dem kann ich nur zustimmen. Weiter so Diagnose-Funk, ihr seid auf dem richtigen Weg!

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