Christine Aschermann meldet sich zurück (Allgemein)
Nachdem sie in den Ruhestand ging, wurde es um die Nervenärztin und passionierte Mobilfunkgegnerin Dr. med. C. Aschermann ruhig. Doch jetzt sendete sie im Gigaherz-Forum ein Lebenszeichen. Inspiriert dazu wurde die Ärztin von einer Empörungswelle, die wie ein Tsunami die Echokammern der Szene flutete. Das Seebeben (im Wasserglas) löste am 4. Juli 2022 ein Mitarbeiter des BfS aus, der anlässlich einer gemeindlichen Informationsveranstaltung "Elektrosensible" mit den einfühlsamen Worten bedauerte: "Das Schicksal dieser Menschen ist wirklich tragisch, weil Sie von einem Geist verfolgt werden." Das war's auch schon. Mehr ist in der hiesigen leicht erregbaren Anti-Mobilfunk-Szene für das BfS nicht nötig, um sich einen albernen Shitstorm einzufangen, der bis ins Vorzimmer von BfS-Präsidentin Paulini schwappte und dem Vernehmen nach dort der Ablage "P" zum Opfer fiel.
Hat die lange Denkpause Frau Aschermann auf den Boden der Tatsachen geholt? Mitnichten. Die Nervenärztin strapaziert die Nerven ihrer Leser unvermindert mit einem zusammengegoogelten Schwall an Behauptungen, Unterstellungen und Verschwörungsmythen. Nichts Neues aus Leutkirch also. Beim Griff in die Mottenkiste ging dann auch noch etwas schief. Aschermann grub den 2003 verstorbenen Neuseeländer Neil Cherry aus und dichte ihm an, 1980 eine geharnischte Icnirp-Kritik verfasst zu haben. Doch dazu hätte Cherry eine Glaskugel gebraucht. Denn Icnirp wurde erst am 20. Mai 1992 in Montreal geboren und noch im zarten Alter von sechs Jahren mit den (ersten) Icnirp-Grenzwertempfehlungen (1998) schon zum Feinbild aller Mobilfunkgegner. Cherrys Papier, das Aschermann versehentlich auf 1980 datiert, es entstand erst im September 2002. Blättert man Seite 2 auf, könnte es auch schon 2000 zur Welt gekommen sein. Der Autor liefert nämlich auch dieses Datum ab und verstört damit seine Leser nicht weniger vorbildlich als Frau Aschermann .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –