Gibt es eine tumorwachstumsfördernde Wirkung von Mobilfunk? (Forschung)
Für Mobilfunkgegner ist sonnenklar: Mobilfunkfelder fördern das Wachstum von Tumoren. Schließlich haben Tillmann und Lerchl dies nachdrücklich bewiesen. Wer diese alarmierende Behauptung verbreitet redet jedoch wissentlich oder unwissentlich von Ratten und Mäusen, nicht von Menschen.
In Tierstudien wurde untersucht, ob bestehende Tumore durch Mobilfunkfelder möglicherweise in ihrem Wachstum gefördert werden können. Mithilfe krebsauslösender Substanzen wurden in Mäusen oder Ratten Tumore erzeugt und die Tiere dann verschiedenen Mobilfunkfeldern ausgesetzt. In einigen Tiermodellen zeigte sich keine tumorwachstumsfördernde Wirkung, während in einem bestimmten Mausstamm Tumore hauptsächlich in Lunge und Leber durch Mobilfunkexposition (3G/UMTS) in ihrem Wachstum gefördert wurden. Da die Exposition des Menschen (mit UMTS-Signalen) völlig andere körperinterne Feldverteilungen zur Folge hat (z. B. werden Lunge und Leber
nicht erreicht), kann dieses Ergebnis nicht direkt auf den Menschen übertragen werden. In der Gesamtschau der vorliegenden Studienergebnisse geht das BfS daher nicht von einer tumorwachstumsfördernden Wirkung beim Menschen aus. Um zu prüfen, ob es sich bei den Beobachtungen in dem einen Mausstamm – wie in unserer Bewertung angenommen – um einen tiermodellspezifischen Effekt handelt, der nur unter speziellen Versuchsbedingungen zum Tragen kommt, oder ob ein bisher unbekannter und möglicherweise allgemein relevanter Wirkmechanismus zugrunde liegen könnte, vergibt das BfS weitere Forschungsvorhaben.
Quelle: 5G – Die 5. Mobilfunk-Generation