Seltene Krankheiten: hypersensible Geräuschintolerante (Forschung)

H. Lamarr @, München, Samstag, 12.06.2021, 01:18 (vor 1090 Tagen)

Misophonie ist eine Überempfindlichkeit auf bestimmte Geräusche mit vermutlich eher psychischen Ursachen, schreibt die Hörgerätefirma Amplifon. Betroffene können es oft nicht ertragen, andere Leute schmatzen, schlucken oder schlürfen zu hören. Wie spectrum.de jetzt berichtet, könnte indes auch eine enge Verbindung von Hörrinde und Bewegungskontrolle der Grund für den "Hass auf Geräusche" sein.

Zwischen sechs und 20 Prozent der Menschen sollen unter einer Form von Misophonie leiden. Die Schweizer Hörgerätefirma Audisana spricht hingegen glaubwürdiger von einer sehr seltenen Störung, die bislang nicht als Krankheit anerkannt sei. Widersprüche wie diesen kennen wir von "Elektrosensiblen", deren Anzahl von interessierten Kreisen unter Berufung auf ungenau formulierte Umfragen gerne groß geredet wird.

In schweren Fällen könne Misophonie laut Spectrum so weit gehen, dass die Betroffenen die Gegenwart anderer Menschen nicht aushalten und deshalb ihre eigene Familie nicht ertragen oder nicht arbeiten gehen können. Das Vermeidungsverhalten schwer betroffener überzeugter "Elektrosensibler" ist ähnlich, statt bestimmter Geräusche meiden sie, allerdings ausgestattet mit technischen Hilfsmittel (Elektrosmog-Detektoren), spezielle Funkwellen wie Mobilfunk oder W-Lan.

Hintergrund
Auch Dermatozoenwahn ist eine ansteckende Krankheit

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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