Auszug aus der Pressemitteilung der ÖDP, Bayern, vom 17. April 2021:

Die bayerische ÖDP hat am Samstag ihre Landesliste zur Bundestagswahl aufgestellt. Pandemiebedingt per Videokonferenz. Der im September neu gewählte ÖDP-Bundesvorsitzende Christian Rechholz, FOS/BOS-Lehrer aus Nürnberg führt die ÖDP-Liste auf Platz 1 an, gefolgt von „zwei unschlagbar jugendlichen Spitzenkandidatinnen“: Auf Platz 2 kandidiert die erst 23-jährige Studentin Emilia Kirner, Vorsitzende der ÖDP-Fraktion im Freisinger Stadtrat sowie auf Platz 3 die Passauer Lehramtsstudentin Johanna Seitz, die auch als Direktkandidatin gegen den amtierenden Bundesverkehrsminister antritt. Ihre Botschaft: „Ich bin 19 und habe noch nie viele Millionen versenkt“ [mit 19, Johanna, genügt es schon vollauf, nur wenige Millionen versenkt zu haben ; Anm. Postingautor]. Die weiteren Spitzenkandidaten: Markus Raschke, ÖDP-Bezirksrat in Oberbayern (Platz 4), Alexander Abt, Bezirksrat in Schwaben (5), Susanne Witt, Amberg (6); Erich Wohnig, Kreis Coburg (7); Alina Hille, Kreis Günzburg (8); Melissa Vath, Kreis Miltenberg (9) und Günther Brendle-Behnisch, Ansbach (10). Zur Rechtssicherheit muss das Ergebnis noch in einer Briefwahlabstimmung in der kommenden Woche bestätigt werden. [...]

Kommentar: Bislang hatte Klaus Buchner in Bayern auf der Landesliste Platz 1 gepachtet, nun wird er in der gesamten Pressemitteilung seiner Partei mit keinem Wort mehr erwähnt. Dies legt den Schluss nahe, Buchner tritt im Herbst nicht mehr an.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung:

Kernkompetenzen der ÖDP sind Klimaschutz, Artenschutz, Familienpolitik, Gemeinwohl-Ökonomie und Abkehr vom Wachstumswahn.

Der aufmerksame Beobachter vermisst hier die Kernkompetenz "Herumnörgeln am gegenwärtig praktizierten Mobilfunk".

Ist der Anti-Mobilfunk-Irrweg der Ökologen möglicherweise zuende, weil mit Klaus Buchner der maßgebliche Pfadfinder in den Hintergrund tritt? Dies wird uns das Wahlprogramm der ÖDP verraten, das derzeit allerdings noch nicht vorliegt. Das Landesprogramm in Bayern wurde anlässlich der jüngsten Landtagswahl erstellt und kümmert sich mit noch vier von 132 Punkten um Mobilfunk. Unter den 13 wichtigsten Punkten der Alpin-Ökologen ist es jedoch nicht. Schon weiter ist der Bundesverband der ÖDP. In dessen derzeitigem Grundsatzprogramm ist Mobilfunk nur noch eine unscheinbare Randnotiz, die, nur in Bezug auf das populistische Forschungsziel, ebenso gut auch von der AfD stammen könnte:

Die unabhängige Forschung im Gesundheitsbereich soll erweitert werden hinsichtlich der wissenschaftlichen Untersuchungen von gesundheitsschädlichen Auswirkungen (z. B. Mobilfunk, Elektrosmog). Gesundheitsschädliche Substanzen (z. B. Tabak, Alkohol) sollen steuerlich entsprechend belastet und nicht öffentlich beworben werden. Wir brauchen einen einheitlichen Nichtraucherschutz in allen Bundesländern.

Die Zeichen stehen damit günstig, dass die Orangen sich endlich von dem Klotz am Bein lossagen, den ihnen die 1-Mann-Show Klaus Buchner vor rd. 20 Jahren angekettet hat.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –