Gesundheitsminister will Homöopathie als Kassenleistung dulden (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 20.09.2019, 14:32 (vor 1692 Tagen) @ Gast

Auszug aus Spiegel Online vom 17. September 2019:

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will umstrittene Kostenübernahmen für homöopathische Arzneimittel durch die Krankenkassen nicht antasten. Er verwies am Dienstagabend in Berlin beim "Berliner Salon" des Redaktionsnetzwerks Deutschland darauf, dass die gesetzlichen Kassen bei Arznei-Ausgaben von rund 40 Milliarden Euro im Jahr etwa 20 Millionen für Homöopathie zahlten. Darüber könne man emotional diskutieren und dabei vielen vor den Kopf stoßen. Oder man könne sich fragen, ob es das angesichts der gesamten Größenordnung wert sei. Er habe sich entschlossen, es sei "so okay". [...]

Kommentar: Was der Minister aus meiner Sicht sträflich vernachlässigt ist die schlimme Signalwirkung seiner Entscheidung, die Hokuspokus gesellschaftsfähig macht. Mit dieser Einstellung dürfte der Staat auch gewaltbereite Radikale von links und rechts dulden, weil deren Anzahl im Vergleich zur Gesamtbevölkerung verschwindend klein ist. Tut er aber nicht, weil Gewalttaten ein Straftatbestand sind, Abzocke hingegen nicht. Wie heißt es so schön: Der Staat schützt die Dummen. Nicht aber die Faulen, die zu bequem sind, sich zu informieren.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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