Mobilfunk: Neue Studie widerspricht Hirntumorrisiko (Forschung)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 12.12.2018, 14:07 (vor 1954 Tagen)

Auszug aus einer Arpansa-Pressemitteilung vom 11. Dezember 2018 (bearbeitete Google-Übersetzung):

Neue Arpansa-Studie findet keinen Zusammenhang zwischen Handynutzung und Hirntumoren

Eine von der australischen Agentur für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (Arpansa) durchgeführte Studie, die am 9. Dezember 2018 im British Medical Journal veröffentlicht wurde, findet keinen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Mobiltelefonen in Australien und der Häufigkeit von Hirntumoren.

Die Studie, die in Zusammenarbeit mit der University of Wollongong, der Monash University und der University of Auckland durchgeführt wurde, untersuchte die Häufigkeit verschiedener Arten von Gehirntumoren bei Erwachsenen, darunter Gliome, Glioblastome und Meningiome, die zwischen 1982 und 2013 diagnostiziert wurden. 16'825 Fälle wurden mit der Inanspruchnahme von Mobilfunk (Teilnehmerentwicklung) in Australien verglichen.

Die Studie ergab:

► Die Hirntumorraten blieben während des Beobachtungszeitraums insgesamt stabil und zeigten keinen Anstieg, verglichen mit der Zunahme der Nutzung von Mobiltelefonen in Australien.
► In den Jahren 1993 bis 2002 gab es einen Anstieg bei Glioblastomen, der jedoch auf bessere Diagnosetechniken und Fortschritte in der Magnetresonanztomographie (MRI) zurückzuführen ist.
► Obwohl die Nutzung von Mobiltelefonen seit 2003 weiter rapide zugenommen hat, ist seither kein Anstieg von Hirntumoren mehr zu verzeichnen.
► Seit 2003 gab es auch keine Zunahme von Gehirntumoren des Schläfenlappens, der am stärksten exponierten Hirnregion bei der Verwendung eines Mobiltelefons.

Zahlreiche Studien wurden schon durchgeführt, um zu untersuchen, ob Mobiltelefone ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellen. Nach Einschätzung von Arpansa und anderen nationalen und internationalen Gesundheitsbehörden, einschließlich der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gibt es keinen wissenschaftlich gesicherten Beleg dafür, dass die Verwendung von Mobiltelefonen gesundheitliche Auswirkungen hat. Einige frühere Studien, die den Gebrauch von Mobiltelefonen durch Hirntumorpatienten und gesunden Kontrollpersonen verglichen, zeigen jedoch einen schwachen Zusammenhang zwischen starker Nutzung von Mobiltelefonen und Hirntumoren. Doch wäre dieser Befund zutreffend, müsste die jetzt durchgeführte Studie höhere Hirntumorraten erbracht haben, als die tatsächlich gefundenen Tumorraten.

Hintergrund
Volltext der Arpansa-Studie "Mobile phone use and incidence of brain tumour histological types, grading or anatomical location: a population-based ecological study". Dort werden auch Stärken und Schwächen der Studie genannt (z.B., dass die Teilnehmerentwicklung nicht unbedingt den tatsächlichen Gebrauch von Mobiltelefonen widerspiegelt).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Risiko, Hirntumor, Australien, Arpansa, Magnetresonanztomographie


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