Glättli schon 2006 misstrauisch gegenüber W-Lan (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 11.09.2017, 19:00 (vor 2391 Tagen) @ H. Lamarr

Balthasar Glättli ist in der Schweiz Grünen-Fraktionschef.

Welche Sorgen Balthasar Glättli 2006 plagten, ist folgendem Fragenkatalog zu entnehmen, der sich überraschend früh auf W-Lan als Feindbild konzentriert. Die Anti-Mobilfunk-Szene blies erst viel später (2013/2014) zum Angriff auf W-Lan, was diesem allerdings in keiner Weise geschadet hat. Gut zu erkennen ist, dass die Fragen "am grünen Tisch" ersonnen wurden und mehrheitlich der persönlichen Nachhilfe der Fragesteller in Elementarwissen über funktechnische Zusammenhänge dienten, als dass sie von allgemeinem Interesse waren. Deutlich wird auch (Frage 4), dass Glättli Verbindungen nach St. Gallen hatte (Stichwort Kleinzellennetz mit W-Lan).

1.) Welche Stelle hat die Installation der WLAN-Sender in den Masten der Strassen­beleuchtung entlang des Limmatquais, wie auch die offenbar schon früher instal­lierten WLAN-Anlagen in den vier anderen öffentlichen Räumen bewilligt? Welche Bedingungen sind dabei durch die Betreiber einzuhalten? Welche Einnahmen fliessen daraus in die Stadtkasse, bzw. die ewz-Kasse (bitte detaillierte Aufstellung)?

2.) Gemäss Aussage von Peter Bär, des stv. Direktors von Umwelt- und Gesund­heitsschutz Zürich, im erwähnten NZZ-Artikel ist „für WLAN-Stationen wegen ihrer geringen Leistung gar kein Grenzwert definiert“; dennoch würden am Limmatquai Kontrollmessungen vorgenommen. Um welche Art von Messungen handelt es sich dabei und von wem werden sie finanziert? Wann liegen die Resultate dieser Messungen vor und wie werden sie veröffentlicht?

3.) Wie stellt sich der Stadtrat zu den Plänen einer „flächendeckenden Versorgung“ der Stadt Zürich mit WLAN im öffentlichen Raum? Welche Möglichkeiten zur örtli­chen oder zeitlichen Begrenzung dieser zusätzlichen Sender im Sinn der Ge­sundheitsvorsorge hat der Stadtrat?

4.) Gemäss Aussagen aus Fachkreisen, wird es in nächster Zeit möglich sein, über WLAN-Hot Spots nicht nur mit dem Laptop, sondern auch mit geeigneten Handys Daten auszutauschen und somit mobil zu kommunizieren. Wie beurteilt der Stadt­rat die Möglichkeiten, möglichst rasch in der Stadt Zürich die jetzigen Mobilfunkantennen zu ersetzen durch eine flächendeckende Versorgung des Siedlungsge­bietes mit einem Netz von emissionsarmen Sendern nach dem neusten Stand der Technik im Aussen- und Innenraum? Wie beurteilt er insbesondere die techni­schen und politischen Anforderungen in Bezug auf frei zugängliche WLAN-Sender im Aussenraum, welche die stationäre Kommunikation mit modernen Handys ermöglichen, und ein WLAN-Netz, welches durch geeignete techni­sche/organisatorische Massnahmen auch das „Handover“ von einer zur nächsten Funkzelle beherrschen würde (momentan noch keine Standard-Technologie) in Kombination mit einer Glasfaserversorgung der Gebäude (zwecks Breitbandanbindung) und „inhouse repeatern“? Welche politischen Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein, um rechtzeitig die Weichen für eine solche Entwicklung stel­len zu können?

Die Antworten des Züricher Stadtrats gibt es <hier> (PDF, 3 Seiten).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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