Gesundheitstipp (Schweiz) gibt Krankheitstipp zu Wasserzähler (Allgemein)
Der Filz zwischen vermeintlich um die Gesundheit bemühten Medien und Profiteuren der Angst vor Elektrosmog ist um einen weiteren (hirnrissigen) Sproß dichter geworden. Wie berichtet gibt es in der Schweiz eine auffällige Seilschaft zwischen dem Magazin "K-Tipp/Gesundheitstipp" und dem geschäftstüchtigen Baubiologen Peter Schlegel. Der neueste Brüller, der aus dieser gewinnoptimierten Symbiose scheinheiliger Menschenretter hervorgegangen ist, lautet:
Strahlung aus dem Wasserzähler
Redaktioneller Partner von Schlegel ist diesmal nicht Gabriela Braun, sondern Andreas Gossweiler. Dieses Duo schürt ungeniert neue Ängste gegenüber Elektrosmog, der diesmal – wie unheimlich – aus modernen Wasserzählern kriecht. Kostprobe:
Wasser- und Elektrizitätswerke montieren in vielen Haushalten neue Zähler. Diese senden die gemessenen Werte rund um die Uhr per Funk an die Zentrale. So nimmt der Elektrosmog in Wohnhäusern zu.
Stimmt sogar, der Elektrosmog nimmt zu. In etwa um so viel, wie die Raumtemperatur in meinem Wohnzimmer steigt, wenn ich mir eine Zigarette anzünde.
Die gute Nachricht: "Gesundheitstipp" verbreitet, dem Himmel sei Dank!, nicht rund um die Uhr mit unqualifizierten Meldungen Stuss über harmlosen Elektrosmog, sondern höchstens monatlich. Bekanntlich kann in der Anti-Mobilfunk-Szene jedoch nichts doof genug sein, um nicht doch jemanden zu finden, der den Stuss begierig aufsaugt und weiter verbreitet.
Kommentar: Ich finde es dreist und verantwortungslos, wie "Gesundheitstipp" zum eigenen Vorteil mit den Ängsten labiler Menschen spielt. Gäbe es einen Preis für das hinterhältigste unter den angeblichen Gesundheitsmagazinen, "Gesundheitstipp" wäre mMn ganz vorne mit dabei, denn dieses Blatt betreibt die Desinformation in Sachen Elektrosmog nicht aus gottgefälliger Einfalt heraus, sondern systematisch. Die Zeche zahlen Menschen, die sich von den fahrlässig verbreiteten Elektrosmog-Alarmen inspiriert zu Elektrochondern entwickeln und im Extremfall, wie zuletzt 2013 geschehen, von ihrem Wahn in den Freitod getrieben werden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –