Gefährliche Antenne in Oberschleißheim: weil so klein ... (Medien)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.09.2015, 20:56 (vor 3365 Tagen)

Auszug aus Münchner Merkur (Hervorhebungen von mir):

Die Gemeinde Oberschleißheim wehrt sich weiter gegen eine Mobilfunkantenne auf dem zweistöckigen Wohnhaus an der Haselsbergerstraße 7. Das hat der Ferienausschuss des Gemeinderats einstimmig entschieden.
[...]
Seit 2014 stehen Handys als potentielle Krebsverursacher in der Liste der Weltgesundheitsorganisation. Peter Benthues (CSU) sieht nicht ein, dass die Antenne ausgerechnet an dem sensiblen Ort aufgestellt werden soll: „Kindergarten und Schule sind nicht weit. Das muss doch eine Rolle spielen!“

Nach Ansicht der Gemeinde ist die Antenne nicht nur unnötig, um Oberschleißheim zu versorgen. Wegen der geringen Höhe - 5,34 Meter über Dachfirst - sei das Wohngebiet Haselsberger-/Hofkurat-Diehl-Straße vom Elektrosmog besonders betroffen. Gerade weil die Antenne so klein ist, kann sich die Strahlung nicht über eine größere Fläche verteilen. Die Gemeinde weist darauf hin, dass die Strahlenbelastung unter gesetzlichen Grenzwerten liegt.

Kommentar: Ich meine, der Ferienausschuss tut was er kann. Deshalb sollte er solche komplexen Angelegenheiten besser aufschieben, bis der Gemeinderat aus den Ferien zurück ist und sich selbst darum kümmern kann. Einige der kolportierten Äußerungen in dem Merkur-Artikel lassen erhebliche Zweifel aufkommen, ob der Ferienausschuss in der Mobilfunkdebatte fit genug ist, kompetente Entscheidungen zu treffen.

Auch leidlich interessant: Aus der Beschlussvorlage der Gemeinde (18. August 2015) geht hervor:

Die im Auftrag der Gemeinde durchgeführte Untersuchung über die von den Mobilfunkstandorten im Gemeindegebiet ausgehenden Emmissionen ergab, dass der Standort an der Haselsbergerstraße aufgrund der geringen Antennenhöhe die höchsten Feldimmissionen aufweist, wenngleich immer noch erheblich unterhalb des zulässigen Grenzwerte.

Auftragnehmer war mutmaßlich nicht etwa das Umweltinstitut München e.V., sondern Dipl.-Ing. Rainer Modt, Germering. Der Ingenieur hatte bereits 2008 im Auftrag der Gemeinde in Oberschleißheim EMF-Messungen an zwölf Messpunkten ausgeführt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Merkur, Umweltinstitut

Handystrahlung, Kaffee und sauer eingelegtes Gemüse

KlaKla, Montag, 07.09.2015, 08:24 (vor 3364 Tagen) @ H. Lamarr

Seit 2014 stehen Handys als potentielle Krebsverursacher in der Liste der Weltgesundheitsorganisation. Peter Benthues (CSU) sieht nicht ein, dass die Antenne ausgerechnet an dem sensiblen Ort aufgestellt werden soll: „Kindergarten und Schule sind nicht weit. Das muss doch eine Rolle spielen!“

Benthues sollte lernen zu unterscheiden zwischen Mobilfunkbasisstation und Handy. Damit er in Zukunft den Fokus aufs richtige Ziel richtet. Das kommt sicher bei den Wählern nicht so gut an, wäre aber nicht ganz so falsch.

Wann bekämpft er Kaffee, der ist in der gleichen Gruppe.

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