Landesärztekammer BW: Mobilfunk und Gesundheit (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 24.09.2014, 00:06 (vor 3712 Tagen)

Neu auf der Website der Landesärztekammer Baden-Württemberg:

Aufgrund der rasanten Entwicklung der Mobilfunktechnologie sind elektromagnetische Felder allgegenwärtig. Gefahren für die menschliche Gesundheit konnten dort noch nicht ausgeschlossen werden, wo bisher kein eindeutiger Wirkmechanismus festgestellt werden kann. Der Ausschuss "Prävention und Umwelt" der Landesärztekammer Baden-Württemberg gibt daher grundsätzliche gesundheitliche Empfehlungen sowie Hinweise für Kinder, Jugendliche und Eltern. › Weiterlesen

Kommentar: Nunja, was soll man zu diesem Zweiseiter schon sagen, geballte Kompetenz oder Exklusivität kann ich bei den gegebenen Tipps nicht erkennen. Es sind stellenweise Allerwelttipps, im www zuhauf zu finden, dort mühelos einzusammeln und zuweilen auch schädlich. So ist der Tipp, ein Mobiltelefon immer mal wieder auszuschalten, absoluter Blödsinn. Denn nach jedem Einschalten muss das Gerät ein Netz suchen und sich neu einbuchen. Zu diesem Zweck sendet das Handy nach jedem Einschalten kurzzeitig mit maximaler Sendeleistung ein Signal aus - damit wird vor allem eines erreicht: kürzere Akkulaufzeiten der Geräte.

Und wer heute noch auf die Karteileiche ICEMS verweist und diese als unabhängige Expertenvereinigungen vorstellt (Internationale Kommission für elektromagnetische Sicherheit), der outet sich als jemand, der nicht im Bilde ist und der sich deshalb in Acht nehmen muss, nicht mit einem berühmten Spruch von Dieter Nuhr bedacht zu werden. Was Prof. Kundi 2008 von der ICEMS hielt, hier steht es. Was das IZgMF-Forum sonst noch zu dem Verein weiß, das gibt es dort.

Der Verein für Elektrosmog-Phobiker, München, sieht das Empfehlungspapier der Kammer natürlich rundweg positiv und meint für die Stuttgarter wenig schmeichelhaft, die Wiener Ärztekammer habe abgefärbt. Aus unerfindlichen Gründen wird folgende Passage von den Phobikern hervor gehoben:

Mobilfunktelefone möglichst nicht in kleinen abgeschirmten Einheiten, wie z. B. dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln benutzen. Wegen der Abschirmung müssen Mobilfunktelefone dort mit maximaler Energieleistung arbeiten, um auf Empfang zu bleiben.

Wenn Ärzte über Technik reden *seufz*. Wir haben schon vor längerem einmal Versuche gemacht (GSM-Handy im Monitormodus), um die häufig kolportierte Behauptung zu prüfen, in Autos würden Handys auf maximale Sendeleistung hoch gefahren. Pauschal ist diese Behauptung falsch, bei Autos mit großen Fensterflächen trifft sie nicht zu, dort konnten wir stellenweise gar keinen Zuwachs der Sendeleistung erkennen. Bei kleineren Autos kann es zu einem Anstieg kommen, maximale Sendeleistung ist jedoch auch dort die Ausnahme. Die Ärzte der Kammer in BW haben also ungeprüft das abgeschrieben, was, ähnlich wie der extrem hohe Eisengehalt von Spinat, als unausrottbares Märchen durch die Gazetten geistert. Wenn die so sorgsam diagnostizieren, wie sie recherchieren - dann bleibe ich lieber in Bayern. Technisch grenzwertig auch die Darstellung der Ärzte, maximale Sendeleistung im Auto sei nötig, damit das Handy auf Empfang bleibe. Richtig ist: Ein Hochfahren der Sendeleistung wird von der Basisstation angewiesen, weil diese das durch die Schirmwirkung geschwächte Signal des Mobiltelefons sonst nicht mehr empfangen könnte. Wer immer bei den Ärzten getextet hat, die Technik des Mobilfunks hat der Schreiber nicht ganz verstanden. Dies belegt nachdrücklich auch die unsinnige Forderung:

Die Kennzahlen (SAR, Frequenz, elektrische Feldstärke und Leistungsflussdichte) sind auf den Mobilfunkgeräten auszuweisen.

Aus meiner Sicht bestätigen die Ärzte auch 2014 noch die Vorbehalte, die ihren Kenntnisstand in Sachen Mobilfunk/EMF betreffen und die in zwei wissenschaftlichen Untersuchungen an Allgemeinärzten als Untersuchungskollektiv auch objektiv deutlich wurden (u.a. Leitgeb et al.). Die Kammer in Stuttgart hat sich ohne Not teilweise ein Inkompetenzzeugnis ausgestellt, das allein bei Kreisen Beifall finden wird, die ihrerseits unter Kompetenzdefiziten beim technischen Verständnis der Mobilfunktechnik zu leiden haben. Ob die Ärzte von dem Stuttgarter Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk beraten wurden, dem die Technik auch nach acht Jahren Tätigkeit noch immer fremd ist, geht aus dem Papier der Ärzte nicht hervor.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Filz, Kompetenzdefizit, ICEMS, Baden-Württemberg, Phobiker, Mediziner, Landesärztekammer, Kolportage, Aerztekammer, Vorsitz, KO-In

Landesärztekammer BW: verschlimmbesserte Stellungnahme

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 25.09.2014, 00:06 (vor 3711 Tagen) @ H. Lamarr

Neu auf der Website der Landesärztekammer Baden-Württemberg:

Aufgrund der rasanten Entwicklung der Mobilfunktechnologie sind elektromagnetische Felder allgegenwärtig. Gefahren für die menschliche Gesundheit konnten dort noch nicht ausgeschlossen werden, wo bisher kein eindeutiger Wirkmechanismus festgestellt werden kann. Der Ausschuss "Prävention und Umwelt" der Landesärztekammer Baden-Württemberg gibt daher grundsätzliche gesundheitliche Empfehlungen sowie Hinweise für Kinder, Jugendliche und Eltern. › Weiterlesen

Schaut man sich die vorangegangene Ausgabe des Papiers vom 16.12.2009 an, so lassen sich deutliche qualitative Unterschiede zur jüngeren Fassung feststellen. Normalerweise werden Stellungnahmen mit jeder Neufassung besser und fehlerbereinigter ...

Die erste Version der Stellungnahme gab es bereits 2005.

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Landesärztekammer: Empfehlungen ohne Segen des Vorstands!

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.09.2014, 23:16 (vor 3707 Tagen) @ H. Lamarr

Die erste Version der Stellungnahme gab es bereits 2005.

Diese "Empfehlungen zu Mobilfunk und Gesundheit" der Kammer gibt es jetzt immerhin bald 10 Jahre. Umso irritierender ist das, was der zuständige Ausschuss jetzt eingeräumt hat:

Die vom Ausschuss mehrfach überarbeiteten „Empfehlungen zu Mobilfunk und Gesundheit“ sind bisher vom Vorstand der Landesärztekammer nicht beschlossen worden.

Was immer die Gründe sein mögen, es ist aus meiner Sicht gut und richtig, dass der Vorstand für diese unqualifizierten Empfehlungen, besonders in ihrer jetzigen Fassung, nicht haftbar gemacht werden möchte.

Zugleich finde ich es falsch und irreführend, dass diese Empfehlungen dennoch auf der Website der Kammer öffentlich feilgeboten werden, so als wären sie seit Jahren schon in trockenen Tüchern. Genau so werden sie nämlich draußen in der Welt wahrgenommen.

Vorsorgeempfehlungen von Ärzten in Bezug auf EMF wären grundsätzlich keine so schlechte Idee, dann aber bitte behutsam formulierte und mit Sachverstand ausgewählte und formulierte Aspekte. Die gäbe es ja, nur lassen sie sich nicht im www an jeder Ecke mal eben schnell abgreifen und Anti-Mobilfunk-Vereine oder selbst ernannte "Kompetenzinitiativen" sind in solchen Angelegenheiten sowieso denkbar schlechte weil einäugige Partner.

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Verein für EHS München schneller als die LÄK-News

KlaKla, Donnerstag, 02.10.2014, 17:28 (vor 3704 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Donnerstag, 02.10.2014, 18:26

Die vom Ausschuss mehrfach überarbeiteten „Empfehlungen zu Mobilfunk und Gesundheit“ sind bisher vom Vorstand der Landesärztekammer nicht beschlossen worden. (lt. Dokumenteneigenschaft erstellt am 23.06.2014)

Dann sollten die LÄK Baden-Württemberg das PDF von ihrer Seite nehmen oder zumindest darauf hinweisen, dass es nur ein Entwurf ist. Das als News zu vermarkten ist mVn eine bewusste Irreführung von Ärzten. Erwartungsgemäß gehen bestimmt Leute schon damit hausieren ohne Hinweis.

Die Mediziner die mit diesem Dokument in Verbindung stehen sollten sich mMn schämen den es dokumentiert ihre Unwissenheit zum Thema.

Bemerkenswert, der Verein für Elektrosensible aus München berichtete am 23.09.2014 über die Empfehlung der LÄK Baden-Württemberg. Die LÄK selbst berichtet darüber in News für Bürger und News für Presse am 26.09.2014,
News für Ärzte am 29.09.2014. Wer von der LÄK bediente den Verein der EHS, noch bevor es an die Presse geht, bevor es auf den eigenen Seiten publiziert ist?

So geht es weiter mit der Desinformation der Bürger
Ärztekammer Baden-Württemberg rät zur Zurückhaltung beim Mobilfunk 30.09.2014

Wer so agiert, kann auch zum gewünschten Ziel kommen. Zügige Freigabe des Dokuments weil alle davon reden.

[Ergänzung: am 24. Sept. 2014 berichtet MEMON Bionic Instruments
Neue Empfehlungen der Landesärztekammer Baden-Württemberg zum Thema Mobilfunk und Gesundheit
am XX XX XX Braun von Gladiss, Ko-Ini
Handy-und andere Schnurlos-Telefonate und Tablet-Nutzung mit Baby im Arm]

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Braun von Gladiss, Diagnose-Funk, Splitter, Einflussnahme, Baden-Württemberg, Landesärztekammer, Vorstand, Vehikel, München, EHS-Verein, VEM

Landesärztekammer: Empfehlungen doch mit Segen des Vorstands!

Alexander Lerchl @, Montag, 06.10.2014, 09:44 (vor 3700 Tagen) @ H. Lamarr

Die erste Version der Stellungnahme gab es bereits 2005.

Diese "Empfehlungen zu Mobilfunk und Gesundheit" der Kammer gibt es jetzt immerhin bald 10 Jahre. Umso irritierender ist das, was der zuständige Ausschuss jetzt eingeräumt hat:

Die vom Ausschuss mehrfach überarbeiteten „Empfehlungen zu Mobilfunk und Gesundheit“ sind bisher vom Vorstand der Landesärztekammer nicht beschlossen worden.

Doch. Siehe hier, [Ergänzung: letzte Änderung am 26.09.2014]

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Landesärztekammer: Empfehlungen doch mit Segen des Vorstands!

H. Lamarr @, München, Montag, 06.10.2014, 12:17 (vor 3700 Tagen) @ Alexander Lerchl

Die vom Ausschuss mehrfach überarbeiteten „Empfehlungen zu Mobilfunk und Gesundheit“ sind bisher vom Vorstand der Landesärztekammer nicht beschlossen worden.

Doch. Siehe hier, [Ergänzung: letzte Änderung am 26.09.2014]

Hmmm. Also ein klares "doch" kann ich dort nicht herauslesen. Steht dort doch oben ziemlich eindeutig ...

Die Experten des Ausschusses „Prävention und Umwelt“ der Landesärztekammer Baden-Württemberg empfehlen ...

und weiter unten eher zweideutig ...

... so befürwortet die Landesärztekammer Baden-Württemberg in ihren Empfehlungen ...

Ich fürchte, ohne gezielte Anfrage bei der LÄK lässt sich das nicht klären.
Freiwillige?

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Landesärztekammer: Empfehlungen doch mit Segen des Vorstands!

Alexander Lerchl @, Montag, 06.10.2014, 12:20 (vor 3700 Tagen) @ H. Lamarr

Die vom Ausschuss mehrfach überarbeiteten „Empfehlungen zu Mobilfunk und Gesundheit“ sind bisher vom Vorstand der Landesärztekammer nicht beschlossen worden.

Doch. Siehe hier, [Ergänzung: letzte Änderung am 26.09.2014]

Hmmm. Also ein klares "doch" kann ich dort nicht herauslesen. Steht dort doch oben ziemlich eindeutig ...

Die Experten des Ausschusses „Prävention und Umwelt“ der Landesärztekammer Baden-Württemberg empfehlen ...

und weiter unten eher zweideutig ...

... so befürwortet die Landesärztekammer Baden-Württemberg in ihren Empfehlungen ...

Ich fürchte, ohne gezielte Anfrage bei der LÄK lässt sich das nicht klären.
Freiwillige?

Ist schon geschehen (letzte Woche). Die Antwort kam heute (Pressestelle):

"Sehr geehrter Herr Prof. Lerchl,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Wie Sie unserer Pressemitteilung (http://www.aerztekammer-bw.de/news/2014/2014_09/mobilfunk_und_gesundheit/index.html) entnehmen, handelt es sich um eine offizielle Stellungnahme unseres Hauses. Sie wurde von unserem Ausschuss "Prävention und Umwelt" erarbeitet und vom Vorstand der Landesärztekammer Baden-Württemberg geprüft und übernommen. Der offizielle Charakter kommt auch in der Zeile unter der Überschrift zum Ausdruck ("Empfehlungen der Landesärztekammer Baden-Württemberg").

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesen Erläuterungen behilflich sein.

Mit freundlichen Grüßen"

--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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, Anfrage, Klarstellung

Landesärztekammer: Wer schützt uns vor diesen Aufklärern?

H. Lamarr @, München, Montag, 06.10.2014, 12:31 (vor 3700 Tagen) @ Alexander Lerchl

Ich fürchte, ohne gezielte Anfrage bei der LÄK lässt sich das nicht klären.
Freiwillige?

Ist schon geschehen (letzte Woche). Die Antwort kam heute (Pressestelle):

Danke, Sie sind ja schneller als der Schall!

Schade, Freude will bei mir aber keine aufkommen. Wie konnte es nur passieren, dass diese Empfehlung, die mMn am Kern des Problems weit vorbei zielt, auch noch vom Vorstand der LÄK abgenickt wurde. Wer schützt die Bevölkerung vor solchen Aufklärern, die mMn selbst dringend der Aufklärung bedürfen?

Es wird jetzt das passieren, was in solchen Fällen immer passiert: Dubiose Kreise werden mit der Empfehlung dieser LÄK hausieren gehen und das Papier gegenüber Laien als Beleg fürs Aufschäumen weiterer gewinnbringender Alarm-Cappuccinos verwenden, so wie dies z.B. mit Umweltagentur, Europarat und Europaparlament schon am laufenden Band praktiziert wird. Man hofft, vom Glanz der mächtigen Mitstreiter einen Hauch von Anerkennung abzubekommen. ROW (Rest of World, nicht zu verwechseln mit RDW) aber wird von der missglückten Empfehlung eher keine Notiz nehmen.

Schaunmermal.

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Einflussnahme, Mediziner

Landesärztekammer BW zurück ins Mittelalter

KlaKla, Montag, 06.10.2014, 13:06 (vor 3700 Tagen) @ Alexander Lerchl

"Sehr geehrter Herr Prof. Lerchl,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Wie Sie unserer Pressemitteilung (http://www.aerztekammer-bw.de/news/2014/2014_09/mobilfunk_und_gesundheit/index.html) entnehmen, handelt es sich um eine offizielle Stellungnahme unseres Hauses. Sie wurde von unserem Ausschuss "Prävention und Umwelt" erarbeitet und vom Vorstand der Landesärztekammer Baden-Württemberg geprüft und übernommen. Der offizielle Charakter kommt auch in der Zeile unter der Überschrift zum Ausdruck ("Empfehlungen der Landesärztekammer Baden-Württemberg").

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesen Erläuterungen behilflich sein.

Mit freundlichen Grüßen"

Es handelt sich mMn um eine willkürliche Empfehlungen von Mediziner, die sich berufen fühlen ihre Mitmenschen mit unqualifizierten Aussagen für krude „Umweltmedizin“ zu instrumentalisieren. Ganz nach der Devise, wer heilt hat Recht. Der Einsatz von Placebo, heilenden Steinen, bunt bedrucke Plastikkarten, Chips gegen Handystrahlung und kleine Zuckerkügelchen wird der Weg damit geebnet. Zurück zum Aberglauben, zum Bader aus dem Mittelalter. :no:

--
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Umweltmedizin

Only bad News are good News

H. Lamarr @, München, Freitag, 03.10.2014, 15:23 (vor 3703 Tagen) @ H. Lamarr

Die erste Version der Stellungnahme gab es bereits 2005 ...

... was Dr. med. Braun-von Gladiß, Vorstand im Verein der sogenannten Kompetenzinitiative, jedoch nicht wusste, als er diese "News" herausgab.

Wie überzeugend doch alles ist, wenn man nichts weiß.

Schnellkurs: Überzeugend sein

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Landesärztekammer BW: Verschlimmbesserung konkret

H. Lamarr @, München, Freitag, 03.10.2014, 15:44 (vor 3703 Tagen) @ H. Lamarr

Die erste Version der Stellungnahme gab es bereits 2005.

Forderung 2005:
Mobilfunktelefone möglichst wenig und nur kurz benutzen, d.h. das Handy öfters mal abschalten! Die größere Belastung geht nämlich von den Mobilfunktelefonen am Kopf und nicht von den Sendemasten „auf dem Dach“ aus.

Forderung 2009:
Mobilfunktelefone möglichst wenig und nur kurz benutzen, d.h. das Handy öfters mal abschalten! Die größere Belastung geht nämlich von den Mobilfunktelefonen am Kopf und nicht von den Sendemasten „auf dem Dach“ aus.

Forderung 2014:
Mobilfunktelefone und Laptops möglichst wenig und möglichst kurz benutzen. Die Geräte immer wieder mal abschalten!

Kommentar: Irgendjemand im zuständigen Ausschuss der Landesärztekammer muss es 2014 gelungen sein, den wichtigen, für gewisse Leute jedoch geschäftsschädigenden Hinweis auf Sendemasten auf dem Dach, ersatzlos zu löschen!

Bekanntlich ist mit der (unbegründeten) Angst der Leute vor Sendemasten auf dem Dach das mit Abstand beste Geschäft zu machen (Messungen, Behandlungen und Schirmungen aller Art), denn gegen Sendemasten lassen sich Bürger mobilisieren, gegen Handys (die sie alle haben) nicht. Die WHO erklärte Ende 2013 klipp und klar, gegen EMF von Sendemasten bestünde kein Verdacht. Organisierte Mobilfunkgegner mit kommerziellen Interessen ignorieren diese Entwarnung konsequent und versuchen weiterhin ganz ungeniert und mit Kraft, Sendemasten als Risiko ins Bewusstsein der Bevölkerung zu hämmern (Beispiel). Ein ebenso beliebtes wie simples Mittel der gezielte Irreführung ist der verschwommene Bezug auf schädliche "Mobilfunkstrahlung". Mit dieser absichtlichen Ungenauigkeit werden Laien Alarmstudien zu Handys so missverständlich untergeschoben, dass die Leute den Alarm irrtümlich auf Sendemasten beziehen - und einige so zu Kunden/Patienten werden.

Dass dem Gros der Ärzte der gravierende Unterschied zwischen der Immission von Handys und Sendemasten wirklich klar ist, daran habe ich erhebliche Zweifel, Studien attestierten Allgemeinärzten nur bescheide Kenntnisse über EMF.

Eine Analogie mag den Trick mit der "Mobilfunkstrahlung" daher verdeutlichen: Unter den Oberbegriff Kraftfahrzeug (wie Mobilfunkstrahlung) fallen Kraftwagen, Krafträder und Zugmaschinen. Für jeden ersichtlich ist nun ein Sportauto (Kraftwagen) nicht mit einem Traktor (Zugmaschine) gleichzusetzen und da kein kommerzielles Interesse besteht, versucht auch niemand einem einen Traktor als Sportwagen anzudrehen, indem er den Traktor als Kraftfahtzeug verschleiert. Lebenserfahrung schützte gegen solche Versuche, gäbe es sie. Ebensowenig wie Traktor und Sportwagen vergleichbar sind, sind es die EMF-Immissionen von Handy und Sendemast. Doch hier versagt die Lebenserfahrung, nur wer sich in dieser Wissensfrage mit seriösen Quellen schlau gemacht hat, lässt sich nicht für dumm verkaufen.

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Landesärztekammer BW: Mobilfunk und Gesundheit

KlaKla, Donnerstag, 25.09.2014, 10:36 (vor 3711 Tagen) @ H. Lamarr

Mir stellt sich hier die Frage, wie kommt die Landesärztekammer zu ihrer Empfehlung.
Wer hat daran mitgewirkt? Mit wem seht man zum Thema im Dialog?

Soweit ich das sehe, ist der Ausschuss "Prävention und Umwelt" dafür verantwortlich.

Vorsitz: Dr. Norbert Fischer, Ulm, Allgemeinarzt

Mitglieder:

Dr. Ludwig Braun, Wertheim, Orthopäde
Dr. Claus-Michael Cremer, Mannheim, Allgemeinarzt
Dr. Christoph Ehrensperger, Sindelfingen, Anästhesiologe
Dr. Michael Ehret, Villingen-Schwenningen, Allgemeinarzt
Dr. Jens-Uwe Folkens, Offenburg, Kinderarzt
Dr. Tilmann Gruhlke, Heidelberg, Anästhesist
Dr. Detlef Lorenzen, Heidelberg, Allgemeinarzt
Dr. Andreas Scheffzek, Heidelberg, Kinderarzt
Dr. Barbara Schmeiser, Heidelberg, Frauenarzt

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Landesärztekammer BW: Infektionsherd

H. Lamarr @, München, Montag, 29.09.2014, 23:21 (vor 3706 Tagen) @ KlaKla

Soweit ich das sehe, ist der Ausschuss "Prävention und Umwelt" dafür verantwortlich.

Richtig. Und es ist schon einmal positiv anzumerken, dass unter den zehn Ärzten in diesem Ausschuss keiner der üblichen Verdächtigen aus der Anti-Mobilfunk-Szene ist.

Wie aber kommt es dann zu dieser verschwurbelten Empfehlung, die, von den Unzulänglichkeiten in technischen Dingen einmal abgesehen, eben doch sehr deutlich vom Geist der schrägen Szene beseelt ist. Wo/Wer ist der Infektionsherd?

Es ist der Vorsitzende des Ausschusses. Er taucht als einziger der zehn Ärzte in der Liste der Erstunterzeichner des "Freiburger Appells 2012" auf und bekennt sich damit öffentlich zu den Zielen dieser durchsichtigen Inszenierung. Schade, da hätte Dr. Fischer mMn mal besser aufpassen sollen, was genau er da unterschreibt.

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