Schicksal der KW-Großsender: Wer widerlegt Hans-Ueli? (Berichtigungen)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.08.2014, 00:43 (vor 3543 Tagen) @ H. Lamarr

Mit der Kulturgutsachnummer KGS 11836 ist in dieser Liste zur Freude des Vereins Gigaherz auch der ehemalige Landessender Schwarzenburg enthalten. Der Vereinspräsident kämpfte jahrelang gegen diese Sender an. Bis heute glaubt er, der Abbruch des Senders gehe auf sein Konto. Tatsächliche Auslöser waren die Verschiebungen der politischen Großwetterlage in den frühen 1990er-Jahren und das Aufkommen des Internets, das weit reichende Großsender entbehrlich machte. Mehr dazu hier.

Die kurze Meldung oben veranlasste Gigaherz-Präsident Jakob am 6. August zu einer umfangreichen Gegendarstellung, deren Wahrheitsgehalt angeblich nur im Keller seines Hauses festzustellen ist. Da der Gigaherz-Präsident in der Disziplin "Wahrheitssuche" mir bislang nicht ein einziges mal positiv aufgefallen ist, jedoch etliche male negativ, kaufe ich ihm seine Beteuerungen nicht mehr ab. Denn der Mann ist Weltmeister darin, reale Sachverhalte falsch zu verstehen und seine Irrtümer mit Inbrunst in die Welt hinaus zu posaunen.

Ein kleines Beispiel: Jakob startet seinen Beitrag wie üblich mit einer Behauptung:

Wie jedes Jahr wenn sich der Fall des Kurzwellensenders Schwarzenburg jährt, tauchen in den Medien, besonders zur Zeit der sauren Gurken, immer wieder all die Märchen auf, die angeblich zu diesem folgenschweren Ereignis geführt haben.

Soso, die Medien berichten also ...

Google News ist eine computergenerierte News-Website, auf der Schlagzeilen aus mehr als 700 deutschsprachigen Nachrichtenquellen weltweit gesammelt werden. Nach "Kurzwellensender Schwarzenburg" befragt antwortet Google News heute:

Ihre Suchanfrage "Kurzwellensender Schwarzenburg" stimmt mit keinem Nachrichtenergebnis überein. Heißt im Klartext: 0 Treffer.

Soso, die Medien berichten also ...

Aus Zeitmangel habe ich bislang einen weiteren Beleg nicht weiter recherchiert, ob der Abbruch des Senders Schwarzenburg auf das Wirken von Herrn Jakob zurückzuführen ist: Wäre es so, wie Jakob behauptet, dann muss Schwarzenburg Ende der 90-er Jahre ein Einzelfall gewesen sein, Verdienst eines "Dorfelektrikers". Liegt Jakob jedoch falsch und sind aufkommendes Internet sowie die politische Entspannung jener Tage die wahre Ursache, dann muss das Schicksal von Schwarzenburg noch andere KW-Großsender rund um den Erdball getroffen haben. Es wäre also zu recherchieren, wie sich der Bestand solcher Großsender in der Zeit von 1995 bis 2005 verändert hat. Das Ergebnis bestätigt oder widerlegt Hans-U. Jakob, ohne dass man mit ihm in seinen Keller steigen muss.

Freiwillige?

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schwarzenburg, Kurzwellensender


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum