Prof. Hässig: Elektrosensible Kühe reagieren auf GSM (Allgemein)
Der schweizer Forscher Michael Hässig geht weiter der Frage nach, ob Kühe auf einwirkende Mobilfunkfelder reagieren. Seine jüngste Studie wurde jetzt publiziert: Influence of non ionizing radiation of base stations on the activity of redox proteins in bovines. Der Volltext der Arbeit (englisch) ist unentgeltlich als PDF zu haben: http://www.biomedcentral.com/content/pdf/1746-6148-10-136.pdf
Befeldet wurden die Kühe künstlich mit GSM-Antennen, die 2 Meter hinter den Tieren angebracht waren. Die mittlere einwirkende Feldstärke wird mit 12 V/m angegeben (max. 29 V/m, min. 3,4 V/m).
Hässig berichtet von Veränderungen in den Enzym-Aktivitäten der Tiere. Eine eindeutige Reaktion blieb jedoch aus, manche Kühe reagierten auf die Befeldung, andere reagierten gegensätzlich und wieder andere reagierten überhaupt nicht.
Prof. Hässig: Elektrosensible Kühe reagieren auf GSM
Es könnte natürlich sein, dass die Kühe, welche reagiert haben, vorher ein Besuch bei Frau W. aus O. in M. abgestattet haben.
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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl
Prof. Hässig: Elektrosensible Kühe reagieren auf GSM
Hässig berichtet von Veränderungen in den Enzym-Aktivitäten der Tiere. Eine eindeutige Reaktion blieb jedoch aus, manche Kühe reagierten auf die Befeldung, andere reagierten gegensätzlich und wieder andere reagierten überhaupt nicht.
Wäre dies eine Laborstudie an Ratten, würde man sie wegen mangelnder Qualität verwerfen, weil:
1. SAR Werte nicht angegeben sind.
2. Es weder eine Kontrollgruppe noch eine Scheinexposition gibt.
3. Keine Verblindung vorliegt.
Dass es bei Kühen schwer bis gar nicht machbar ist liegt auf der Hand, dann ist aber fragwürdig ob derartige Untersuchungen an so großen Tieren überhaupt Sinn machen, wenn vernünftige Qualitätsstandards nicht eingehalten werden können.
Zwei der insgesamt 10 Kühe hatten eine Euterentzündung, sechs waren schwanger. Dies korrelierte zwar nicht mit der Aktivität der Enzyme, von einer homogenen Gruppe kann aber keine Rede sein.
Es würde mich interessieren, wie sich die hier untersuchten Enzyme in nicht befeldeten Kühen verhalten - schwanken die Werte mit der Zeit bei verschiedenen Tieren auch in unterschiedliche Richtungen, und wenn, wie stark? In der Diskussion wird behauptet, dass zeitliche Trends unwahrscheinlich sind, untersucht wurde das aber nicht.
Wichtig ist auch, ob die gezeigten signifikanten Veränderungen eine gesundheitliche Relevanz haben, und wenn, welche. Lagen die Werte, obwohl verändert, noch in einem für Kühe normalen Bereich, oder waren die Veränderungen bereits krankhaft? Was bedeutet die Richtung der Veränderung, ist eher eine hohe, oder eine geringe Aktivität dieser Enzyme für Kühe "gesund"? War der Einfluss der Befeldung gesundheitlich positiv, negativ, oder ohne Bedeutung?
Was ist eigentlich aus den Kälbern der schwangeren Kühe geworden? Waren die gesund, missgebildet, oder blind?
An der Studie waren mehrere Tierärzte beteiligt. Von denen hätte ich in der Diskussion Antworten auf diese Fragen erwartet.
Asado-Kühe
Was ist eigentlich aus den Kälbern der schwangeren Kühe geworden? Waren die gesund, missgebildet, oder blind?
Gute Frage!
Die zehn Kühe wurden 30 Tage lang täglich im Mittel knapp 17 Stunden befeldet. 12 V/m (Mittelwert) entsprechen 382 mW/m², das ist vergleichsweise verdammt viel. Auf dem Stengel-Hof (Rindersterben) haben wir 2004 sowohl im Stall als auch auf der Weide ausschließlich Werte unter 30 µW/m² gemessen, also rund 10'000-mal weniger.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Prof. Hässig: Elektrosensible Kühe reagieren auf GSM
Hässig berichtet von Veränderungen in den Enzym-Aktivitäten der Tiere. Eine eindeutige Reaktion blieb jedoch aus, manche Kühe reagierten auf die Befeldung, andere reagierten gegensätzlich und wieder andere reagierten überhaupt nicht.
Wäre dies eine Laborstudie an Ratten, würde man sie wegen mangelnder Qualität verwerfen, weil ...
Prof. Hässig schreibt in seiner Einleitung, die biologischen Effekte von EMF-Einwirkung auf Mensch und Tier seien noch immer umstritten, und er belegt dies u.a. ausgerechnet mit der Naila-Studie (publiziert in UMG), deren wissenschaftlicher Wert nicht ausreichte, um 2011 vor der EMF-Arbeitsgruppe der IARC Gnade zu finden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Kritischer Kommentar zu Rinderstudie Hässig et al., 2014
Hässig berichtet von Veränderungen in den Enzym-Aktivitäten der Tiere. Eine eindeutige Reaktion blieb jedoch aus, manche Kühe reagierten auf die Befeldung, andere reagierten gegensätzlich und wieder andere reagierten überhaupt nicht.
Wäre dies eine Laborstudie an Ratten, würde man sie wegen mangelnder Qualität verwerfen ...
2014 formulierten Gregor Dürrenberger und Jürg Fröhlich von der schweizer Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation (FSM) weitere Kritikpunkte (PDF, 4 Seiten) an dieser Rinderstudie, denen sich im Dezember 2015 (PDF, 5 Seiten) die Beratende Expertengruppe NIS (Berenis) anschloss.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –