Hässig berichtet von Veränderungen in den Enzym-Aktivitäten der Tiere. Eine eindeutige Reaktion blieb jedoch aus, manche Kühe reagierten auf die Befeldung, andere reagierten gegensätzlich und wieder andere reagierten überhaupt nicht.
Wäre dies eine Laborstudie an Ratten, würde man sie wegen mangelnder Qualität verwerfen, weil:
1. SAR Werte nicht angegeben sind.
2. Es weder eine Kontrollgruppe noch eine Scheinexposition gibt.
3. Keine Verblindung vorliegt.
Dass es bei Kühen schwer bis gar nicht machbar ist liegt auf der Hand, dann ist aber fragwürdig ob derartige Untersuchungen an so großen Tieren überhaupt Sinn machen, wenn vernünftige Qualitätsstandards nicht eingehalten werden können.
Zwei der insgesamt 10 Kühe hatten eine Euterentzündung, sechs waren schwanger. Dies korrelierte zwar nicht mit der Aktivität der Enzyme, von einer homogenen Gruppe kann aber keine Rede sein.
Es würde mich interessieren, wie sich die hier untersuchten Enzyme in nicht befeldeten Kühen verhalten - schwanken die Werte mit der Zeit bei verschiedenen Tieren auch in unterschiedliche Richtungen, und wenn, wie stark? In der Diskussion wird behauptet, dass zeitliche Trends unwahrscheinlich sind, untersucht wurde das aber nicht.
Wichtig ist auch, ob die gezeigten signifikanten Veränderungen eine gesundheitliche Relevanz haben, und wenn, welche. Lagen die Werte, obwohl verändert, noch in einem für Kühe normalen Bereich, oder waren die Veränderungen bereits krankhaft? Was bedeutet die Richtung der Veränderung, ist eher eine hohe, oder eine geringe Aktivität dieser Enzyme für Kühe "gesund"? War der Einfluss der Befeldung gesundheitlich positiv, negativ, oder ohne Bedeutung?
Was ist eigentlich aus den Kälbern der schwangeren Kühe geworden? Waren die gesund, missgebildet, oder blind?
An der Studie waren mehrere Tierärzte beteiligt. Von denen hätte ich in der Diskussion Antworten auf diese Fragen erwartet.
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Hässig, Kälber