Vermeintlicher Krebscluster in Eckersdorf (Donndorf) (Allgemein)
Noch frappierender ist aber das, was der "Kurier" in Erfahrung brachte: Der Krebscluster von Eckersdorf existiert bei Licht besehen gar nicht! Zwischen 2002 und 2009 sind dort durchschnittlich 14,9 Männer und 11 Frauen pro Jahr an Krebs erkrankt. Bayerischer Durchschnitt wäre gewesen: 16 Männer und 13,8 Frauen pro Jahr.
Im Gigaherz-Forum will "Mahner" sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, er wendet ein:
Die Auffälligkeit der Konzentration der privat erfassten 36 Krebsfälle auf eine relativ kleine Gebietsfläche ist jedenfalls erkennbar. Diese "Verdichtung" sollte in der Tat für weitere Analysen Anlass genug sein.
Die von Ihnen angegebenen Durchschnittswerte beziehen sich auf die Gesamtgemeinde mit einer Gesamt-Einwohnerzahl von 5476 – die Fälle der Krebskartierung dagegen nur auf den Ortsteil Donndorf mit einer Einwohnerzahl von 2105 (Stand 04.07.2013)
Insofern ist die Durchschnittsangabe der Gesamtgemeinde Eckersdorf und der Bezug auf den bayrischen Durchschnitt keine überzeugende Relativierung, für mich eher Augenwischerei!
Was macht der Mann falsch, wo ist diesmal sein Denkfehler?
Im "Kurier" heißt es: In Eckersdorf sind zwischen 2002 und 2009 durchschnittlich 14,9 Männer und 11 Frauen pro Jahr an Krebs erkrankt. Der Bayernschnitt liegt bei 16 Männern und 13,8 Frauen pro Jahr.
Wenn diese Zahlen zutreffen, sind in Eckersdorf pro Jahr rund 26 Personen an Krebs erkrankt, macht unter der Annahme einer konstanten Inzidenzrate in zehn Jahren (Beobachtungszeitraum der Anwohnerin) 260 Krebsfälle. Beobachtet hat die Frau aber nur 35 Krebsfälle (13 Prozent von 260). Schaut man sich nun die Fläche an, die die Anwohnerin im Blick hatte, und vergleicht diese mit der Gesamtfläche des Ortsgebietes, kommen die 13 Prozent über den Daumen betrachtet durchaus hin.
Die gefühlte "Augenwischerei" bei "Mahner" ist also auf einen Denkfehler bei ihm zurückzuführen: Der Mann hat schlicht übersehen, dass die genannten amtlichen Fallzahlen aufs Jahr bezogen sind, die Angaben der Anwohnerin jedoch auf 10 Jahre.
Aus solchen Denkfehlern heraus "weitere Analysen" zu fordern belegt einmal mehr die Existenz des Bergs der Blöden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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H. Lamarr,
06.11.2013, 02:17
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