Nachruf auf Prof. Dr. Dr. András Varga (Allgemein)

Gast, Freitag, 12.10.2012, 23:07 (vor 4213 Tagen) @ H. Lamarr

Doch jetzt ist der Wissenschaftler wieder da, mit einem im Juni 2012 neu herausgebrachten und nicht ganz billigen Buch ...

Prof. Dr. Dr. András Varga verstorben

Kurz vor Vollendung seines 81. Lebensjahres verstarb am 10. August einer der maßgeblichen Pioniere der Elektrosmogforschung. Prof. Dr. Dr. András Varga erregte weltweit Aufsehen 1991 mit dem Versuch, Hühnereier in einem Brutschrank einer Mikrowellenstrahlung auszusetzen, die deutlich unterhalb der deutschen Grenzwerte liegt. Kein einziges Küken schlüpfte, keines überlebte die Strahlungen. Aus der Kontrollgruppe, die nicht bestrahlt wurde, schlüpften ausnahmslos gesunde Tiere...

Begonnen hat Prof. Varga seine Laufbahn 1965 im Zentrallabor von Siemens in München als Ingenieur für Nachrichtentechnik. Danach führte ihn sein Weg zum Max-Planck-Institut für Biochemie bei Nobelpreisträger Prof. Dr. Butenand, wo er über die "Bestimmung elektrischer Ladungen an Zellen" forschte. Von 1966 - 1992 war er an der Universität Heidelberg tätig mit dem Schwerpunkt "Einwirkung von elektromagnetischen Feldern auf Pflanzen, Organismen, Tiere und Menschen".

Mit seinen Vorträgen und Büchern und Publikationen zeigte er, dass er stets an der Spitze der Forschungen stand - ungeachtet der dadurch entstehenden vielfachen Anfeindungen. Durch seine fachübergreifende Kompetenz - er promovierte als Dipl. Ing. für Elektrotechnik 1973 in Biologie, 1992 in theoretischer Medizin mit dem Schwerpunkt Strahlenhygiene - konnte er die Denkweisen der Physik mit denen der Medizin kombinieren. Er sprach die Sprache der Mediziner genauso wie die der Elektrotechniker und konnte bei den Zweiflern in beiden Lagern zumindest das Interesse wecken, sich mit dem jeweilig anderen Fachgebiet zu befassen.

Eigene Patente z.B. für sein Luftionisationsgerät Vargator zeugen von seinem Ideenreichtum.

Ich habe ihn während seiner Tätigkeit an der Universität Heidelberg kennengelernt als einen Menschen, der genau sein Ziel verfolgt: Die Klärung der möglichen Einflüsse elektromagnetischer Strahlung auf biologische Systeme. Er war es schließlich, der mich bei unserem ersten Treffen auf die Idee gebracht hat, mich mit den Nebenwirkungen elektromagnetischer Felder zu befassen. Seitdem konnten wir in über 30 Jahren eine berufliche und freundschaftliche Verbindung aufbauen, von der ich sehr profitiert habe. Es ist mir eine Ehre, dass ich zuletzt seine neueste Schrift "Elektrosmog – Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen, eine wissenschaftliche Betrachtung" in meinem Verlag publizieren darf.

Wir werden ihn immer in bleibender Erinnerung behalten.

Ewald Kalteiß
Prien am Chiemsee, den 29.08.2008

Tags:
Varga, Nachruf, Nobelpreisträger, Verstorben, Friedhof


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