Neues von Prof. Varga: Biologische Konsequenzen von ... was? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 12.10.2012, 10:44 (vor 4424 Tagen)

Prof. Andras Varga ist Unterzeichner des Freiburger Appells und untersuchte die Entwicklung von Hühnerembryonen unter EMF-Einwirkung. Doch das ist beides schon lange her, seitdem war von Prof. Varga nur wenig zu hören und wenn, dann eher Irritierendes.

Doch jetzt ist der Wissenschaftler wieder da, mit einem im Juni 2012 neu herausgebrachten und nicht ganz billigen Buch: Biologische Konsequenzen von Elektrosmog.

Im Klappentext heißt es:

Prof. Dr. Varga gilt als ein ausgewiesener Fachmann auf diesem Gebiet – viele seiner Beiträge haben in Wissenschaftskreisen aufhorchen lassen - sein Name genießt eine sehr hohe Reputation. Das vorliegende Buch – wendet sich an den interessierten Laien und bietet eine Fülle von Einblicken, Impulse und Informationen. „Alle lebenden Zellen haben an ihren Zellmembranoberfl ächen ein elektrokinetisches Potential mit positiver Polarität auf der "äußeren" Seite Vorraussetzung dafür das ein "Spannungsabfall" (Depolarisation) entsteht, was dann zum "Signal" für das Zellinnere wird.“„Atome bzw. Moleküle in unserem Körper haben bei 37°c eine thermische Bewegung - sie oscillieren um ihren Schwerpunkt. Wenn ein so bewegliches Partikel elektrischer Ladungsträger ist, dann strahlt es elektromagnetische Felder aus mit einer bestimmten Frequenz, je nach seiner Größe. Wenn so ein schwingendes Partikel äußere elektromagnetische Strahlen derselben Frequenz absorbiert, entsteht eine Resonanz und zwar nicht nur im Molekularbereich, sondern auch bei größeren Molekülgruppen, sogar bei einzelnen Organen und im ganzen Körper“ „Es gibt sowohl Laborergebnisse als auch praktische Erfahrungen darüber, daß mit elektromagnetischen Feldern und Strahlen biologische Prozesse beeinflussbar sind.“„Deswegen müssen wir, um für unsere Gesundheit auf Nummer sicher zu gehen, Vorbeugungsmaßnahmen treffen.“

Ob Prof. Varga mit seinen Sichten recht hat kann ich nicht beurteilen, dafür verstehe ich zu wenig von Biologie. Dass bewegte geladene Partikel elektromagnetische Felder ausstrahlen sollen, habe ich im Studium der Nachrichtentechnik allerdings ebenfalls nicht gelernt. Wie dem auch sei, auch als Biologe muss man mMn sorgfältig und gewissenhaft sein, etwa was das Korrekturlesen von Korrekturfahnen angeht. Ich kann für Prof. Varga nur hoffen, dass sein Buch mit diesem Einband nicht in Druck gegangen ist ...

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Hintergrund
Prof. Varga im IZgMF-Forum

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Esoterik, Varga, Buch, Laien, Mitzeichner, TerraPro

Altes von Prof. Dr. Dr. A. Varga

Gast, Freitag, 12.10.2012, 13:01 (vor 4424 Tagen) @ H. Lamarr

Neues von Prof. Varga: Biologische Konsequenzen von ... was?

Alexander Lerchl @, Freitag, 12.10.2012, 13:09 (vor 4424 Tagen) @ H. Lamarr

Ich kann für Prof. Varga nur hoffen, dass sein Buch mit diesem Einband nicht in Druck gegangen ist ...

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Siehe auch die Seite des Verlags:
http://www.michaelsverlag.de/Buecher-im-Michaels-Verlag-und-Vertrieb-Stevia-und-ca-800-weitere-Buecher/
Esoterik pur.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Nachruf auf Prof. Dr. Dr. András Varga

Gast, Freitag, 12.10.2012, 23:07 (vor 4424 Tagen) @ H. Lamarr

Doch jetzt ist der Wissenschaftler wieder da, mit einem im Juni 2012 neu herausgebrachten und nicht ganz billigen Buch ...

Prof. Dr. Dr. András Varga verstorben

Kurz vor Vollendung seines 81. Lebensjahres verstarb am 10. August einer der maßgeblichen Pioniere der Elektrosmogforschung. Prof. Dr. Dr. András Varga erregte weltweit Aufsehen 1991 mit dem Versuch, Hühnereier in einem Brutschrank einer Mikrowellenstrahlung auszusetzen, die deutlich unterhalb der deutschen Grenzwerte liegt. Kein einziges Küken schlüpfte, keines überlebte die Strahlungen. Aus der Kontrollgruppe, die nicht bestrahlt wurde, schlüpften ausnahmslos gesunde Tiere...

Begonnen hat Prof. Varga seine Laufbahn 1965 im Zentrallabor von Siemens in München als Ingenieur für Nachrichtentechnik. Danach führte ihn sein Weg zum Max-Planck-Institut für Biochemie bei Nobelpreisträger Prof. Dr. Butenand, wo er über die "Bestimmung elektrischer Ladungen an Zellen" forschte. Von 1966 - 1992 war er an der Universität Heidelberg tätig mit dem Schwerpunkt "Einwirkung von elektromagnetischen Feldern auf Pflanzen, Organismen, Tiere und Menschen".

Mit seinen Vorträgen und Büchern und Publikationen zeigte er, dass er stets an der Spitze der Forschungen stand - ungeachtet der dadurch entstehenden vielfachen Anfeindungen. Durch seine fachübergreifende Kompetenz - er promovierte als Dipl. Ing. für Elektrotechnik 1973 in Biologie, 1992 in theoretischer Medizin mit dem Schwerpunkt Strahlenhygiene - konnte er die Denkweisen der Physik mit denen der Medizin kombinieren. Er sprach die Sprache der Mediziner genauso wie die der Elektrotechniker und konnte bei den Zweiflern in beiden Lagern zumindest das Interesse wecken, sich mit dem jeweilig anderen Fachgebiet zu befassen.

Eigene Patente z.B. für sein Luftionisationsgerät Vargator zeugen von seinem Ideenreichtum.

Ich habe ihn während seiner Tätigkeit an der Universität Heidelberg kennengelernt als einen Menschen, der genau sein Ziel verfolgt: Die Klärung der möglichen Einflüsse elektromagnetischer Strahlung auf biologische Systeme. Er war es schließlich, der mich bei unserem ersten Treffen auf die Idee gebracht hat, mich mit den Nebenwirkungen elektromagnetischer Felder zu befassen. Seitdem konnten wir in über 30 Jahren eine berufliche und freundschaftliche Verbindung aufbauen, von der ich sehr profitiert habe. Es ist mir eine Ehre, dass ich zuletzt seine neueste Schrift "Elektrosmog – Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen, eine wissenschaftliche Betrachtung" in meinem Verlag publizieren darf.

Wir werden ihn immer in bleibender Erinnerung behalten.

Ewald Kalteiß
Prien am Chiemsee, den 29.08.2008

Tags:
Varga, Nachruf, Nobelpreisträger, Verstorben, Friedhof

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