Mikrowellenofen nicht für physisch sensorisch Eingeschränkte (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Freitag, 06.01.2012, 14:11 (vor 4713 Tagen)

Weil Sie sich beim Silvestereinkauf bei Aldi so einladend in Stapeln türmten, haben wir uns spontan einen neuen Mikrowellenofen zugelegt. Technisch nichts Aufregendes, abgesehen von kleinen Konstruktionsmängeln wie einer Tür, die so streng geht, dass beim Öffnen die zweite Hand das Gerät festhalten muss, ist diese Mikrowelle eine wie Millionen andere auch.

Warum ich es überhaupt erwähne ist die mitgelieferte Bedienungsanleitung. Darin heißt es:

"Das Gerät ist nicht dafür bestimmt, durch Personen (einschließlich Kinder) mit eingeschränkten physischen, sensorischen oder geistigen Fähigkeiten oder mangels Erfahrungen und/oder mangels Wissen benutzt zu werden, es sei denn [...] Anweisungen, wie das Gerät zu benutzen ist."

Diese Textpassage könnten überzeugte Elektrosmog-Gegner mMn dahingehend auswerten, voller Dramatik zu behaupten, die Industrie wisse über die schlimme "Strahlenfühligkeit" sogenannter Elektrosensibler in der Bevölkerung insgeheim Bescheid und würde deshalb - in verklausulierter Form - Haftungsausschlüsse in die Handbücher einbringen. So muss es nicht kommen, so könnte es aber kommen. Bei bestimmten Handys (z.B. Blackberry) ist man schon weiter, da wurde ein solcher Alarm bereits gegeben, als in Bedienungsanleitungen Hinweise entdeckt wurden, die Handys nicht direkt am Körper zu tragen, sondern einen Mindestabstand von ungefähr 20 Millimeter einzuhalten. Die Entdecker dieser Hinweise strickten daraus unverzüglich ein unkalkulierbares Gefahrenszenario, an dessen Ende der Untergang des Abendlandes hätte stehen können.

Hersteller warnen vor Handy-Gebrauch
Tatsächlich hat der Hinweis bei den Handys ganz andere Ursachen. In den Kindertagen der Handys gab es keine Headsets, schon gar keine Bluetooth-Headsets. Handys wurden damals während des Telefonierens immer ans Ohr gehalten, ersatzweise konnte auf Lautsprechen geschaltet werden. Mit dem Aufkommen von Headsets änderte sich dies, jetzt konnte telefoniert werden, während das Handy z.B. in einer Brust- oder Hosentasche steckte. Damit aber war es nun möglich, ein sendendes Handy "verkehrt" herum am Körper zu betreiben, mit der Tastaturseite nicht (wie beim Telefonieren am Ohr) nach innen, sondern nach außen. Na und, denken Sie? Nein, "Kuddel" wies schon vor langem einmal darauf hin, dass dann auch die Antenne des Geräts dem Körper näher kommt als beim gewohnten Telefonieren, denn eine Handy-Antenne befindet sich immer auf der "Rückseite" des Geräts, die normalerweise vom Kopf abgewandt (weiter weg) ist. "Verkehrt" herum direkt am Körper getragen kann ein Handy während eines Telefonats den zulässigen SAR-Wert von 2 W/kg durchaus überschreiten, dazu genügen schon die paar Millimeter weniger Abstand zwischen Körperoberfläche und Handy-Antenne auf der Geräterückseite. Um auch diesen Spezialfall auszuschließen, wurde der o.a. Hinweis in die Bedienungsanleitung aufgenommen, der Mindestbstand Körper/Antenne wird dadurch unabhängig davon festgelegt, wie herum das Handy getragen wird. Bei Gebrauch am Ohr ist der Extra-Sichergheitsabstand natürlich nicht nötig, schadet aber auch nicht.

Der Hinweis in den Manuals ist also nur eine Reaktion auf das veränderte Telefonierverhalten, das mit Headsets möglich geworden ist. Die beängstigenden Alarmmeldungen, die überzeugte Mobilfunkgegner wegen dieses Hinweises auf den Informationsmarkt warfen, sie sind - mit allem Respekt - nichts als Stuss. Und bei der Mikrowelle, da wäre es nicht anders.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Headset, Warnhinweis, Mikrowelle

Mikrowellenofen nicht für physisch sensorisch Eingeschränkte

charles ⌂ @, Freitag, 06.01.2012, 16:16 (vor 4713 Tagen) @ H. Lamarr

Hallo Spatenpauli,

wie üblich wollen Sie es wieder nicht richtig verstehen.

Diese Warnung ist gemacht worden weil in die Vergangenheit eine Dame in den USA ihre Katze, die nass war, zum trocknen in eine Mikrowellenofen gesteckt hat und sich wunderte das die Katze tot war.
Wie üblich in den USA hat sie der Hersteller dieser Mikrowellenofen verklagt.

Deswegen stehen jetzt diese komische Klausel da.


Übrigens, der Tür einer Mikrowellenofen schirmt nur 12-20 dB ab, und das ist gut messbar, sogar auf 5 Meter Abstand.

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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Märchenstunde?

hans, Freitag, 06.01.2012, 18:20 (vor 4713 Tagen) @ charles

Diese Warnung ist gemacht worden weil in die Vergangenheit eine Dame in den USA ihre Katze, die nass war, zum trocknen in eine Mikrowellenofen gesteckt hat und sich wunderte das die Katze tot war.
Wie üblich in den USA hat sie der Hersteller dieser Mikrowellenofen verklagt......

Normal ist doch EW für die Märchenstunde zuständig. Ab un zu gelingt dies aber auch Charles. Oder schreiben Sie mittlerweile auch im Auftrag von Frau W? Haben ja auch schon andere gemacht

Schon mal was von Hoax gehört? Jedenfalls wäre es interessant wenn Sie für diese Geschichte einen Link liefern könnten. Andere haben es schon versucht und sind daran gescheitert.

Diese Aussage passt jedenfalls ganz gut zu der Geschichte:
Das Internet ist durch sein anarchistisches Prinzip (keine zentrale Reglementierung) ein idealer Nährboden für beliebige Gerüchte und sogenannte Wanderlegenden. Wer kennt nicht die Geschichte von der Katze, die in der Mikrowelle getrocknet wurde, oder auch den angeblichen Geburtenanstieg 9 Monate nach dem Stromausfall in New York. Falls Sie diese Geschichten für wahr halten und ich hier behaupte, dass es nicht so ist (was ich hiermit tue), dann haben Sie das prinzipielle Problem verstanden.
Wem soll man glauben? Bei den von mir gewählten Beispielen ist die Antwort nicht wirklich wichtig, aber es gibt durchaus relevantere Themen, nach denen manche ihr ganzes Leben ausrichten (z.B. Verschwörungstheorien über geheime, meist böse Lenker der Welt; Entführungen durch Ausserirdische und vieles mehr). Jede Information wird erst dann brauchbar, wenn man sie persönlich beurteilen kann. Es ist also wichtig zu wissen, wer die Informationen ausgewählt und übermittelt hat; welche politischen und kommerziellen Interessen etc. dahinterstecken. Weiss man das alles nicht, kommt es zur widersprüchlichen Situation, umso schlechter informiert zu sein, je mehr man mit Meldungen, Schlagzeilen und Kommentaren überschüttet wird. Absichtlich verfälschte Informationen, die einen gut meinenden, freundlichen und hilfsbereiten Menschen leicht in die Irre führen können, werden im Internet "Hoax" (engl. für Jux, Scherz) genannt.

Und nun viel Spass beim suchen der Quelle :wink:

Eure Scheinheiligkeit im "Opfer"-Täter-Konflikt

H. Lamarr @, München, Freitag, 06.01.2012, 18:58 (vor 4713 Tagen) @ hans

Normal ist doch EW für die Märchenstunde zuständig.

Im Zuge der Job-Rotation ist EW inzwischen mit der Vollstreckung der Prügelstrafe betraut worden.

Wer überzeugten Elektrosensiblen nicht blind glaubt, sondern mit Skepsis begegnet, der ist laut EW ...

- dumm
- gut bezahlt
- kurzsichtig
- vorsintflutlich
- engstirnig
- mit Scheuklappen versehen
- lächerlich
- selbstgefällig

Diese Prügel verabreicht sie in einem einzigen noch nicht einmal langen Posting. Eine Laus muss ihr am 10. Dezember 2011 über die Leber gelaufen sein, denn Wutbürgerin ist sie, eigenem Bekunden zufolge, ja ganz und gar nicht.

Das mag ich besonders: In bestimmten Situationen sich leicht hinkend und flammend anklagend als die von subversiven Elementen gemein diffamierte unschuldig reine Jungfrau von Orleans zu geben, nur um an anderer Stelle ganz enthemmt die Sau rauszulassen und mit Beleidigungen um sich zu werfen. Hätte je ein Skeptiker es gewagt, überzeugte Elektrosensible in einem einzigen Posting derart zu beschimpfen, wie es EW in umgekehrter Richtung tut, noch in drei Generationen nach uns würden die Nachkommen überzeugter EHS davon als Gutnachtgeschichte zu hören bekommen!

Das Beispiel, es ist keineswegs nur das einzige, zeigt mMn eine bemerkenswerte Scheinheiligkeit, die sich im Spannungsfeld zwischen öffentlichkeitswirksamem Mitleidheischen in der Opferrolle und dem Treten gegen Andersdenkende in der Täterrolle ergibt.

Es sind diese unüberbrückbaren Widersprüche, die mMn dafür sorgen, dass die Bewegung der Mobilfunkgegner als etwas Absonderliches wahrgenommen wird, mit dem man lieber nichts zu tun haben möchte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Betroffene, Entwertung, Selbstdarstellung, Doppelmoral, EHS-Phobie, Diffamierung, Gehilfe, Abwertung, Selbstgefällig, Abseitig

Eure Scheinheiligkeit im "Opfer"-Täter-Konflikt

AnKa, Freitag, 06.01.2012, 19:20 (vor 4713 Tagen) @ H. Lamarr

Wer überzeugten Elektrosensiblen nicht blind glaubt, sondern mit Skepsis begegnet, der ist laut EW ...

- dumm
- gut bezahlt
- kurzsichtig
- vorsintflutlich
- engstirnig
- mit Scheuklappen versehen
- lächerlich
- selbstgefällig

Diese Prügel verabreicht sie in einem einzigen noch nicht einmal langen Posting.

Das ist in dem drolligen Gigaherz-Forum der völlig normale Umgangston. Ein bisschen hochgescrollt, gibts dort z.B. auch das hier zu lesen:

"Mitteilung an die paranoiden Schizophrenen mit ihren Wahnvorstellungen im IZgMF-Forum:"

Also nix neues von hinter den Bergen.

Bei der Gelegenheit dann auch gleich mal nachgesehen, was denn der wuff dort jetzt so reisst. Man stößt auf dieses aktuell befremdliche Posting. So ganz erfassen konnte ich es in der Kürze der Zeit nicht, was ihn da umtreibt. Er fühlt sich wie es aussieht von irgendeinem bedroht ("Sie kommen gleich mit rechtlichen Drohungen").

Was ist bei diesen Gigaherzlern bloß los, fragt man sich da doch.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Wahnvorstellung

Widersprüchliche EHS: Racheengel, gelassener

H. Lamarr @, München, Samstag, 07.01.2012, 10:24 (vor 4712 Tagen) @ H. Lamarr

Wer überzeugten Elektrosensiblen nicht blind glaubt, sondern mit Skepsis begegnet, der ist laut EW ...

- dumm
- gut bezahlt
- kurzsichtig
- vorsintflutlich
- engstirnig
- mit Scheuklappen versehen
- lächerlich
- selbstgefällig

Diese Prügel verabreicht sie in einem einzigen noch nicht einmal langen Posting. Eine Laus muss ihr am 10. Dezember 2011 über die Leber gelaufen sein, denn Wutbürgerin ist sie, eigenem Bekunden zufolge, ja ganz und gar nicht.

20 Tage später dann gibt sich EW als ein Muster an Gelassenheit:

"Es ist schlichtweg nicht möglich, dass mich das IZ noch ärgert. Geht einfach nicht!"

Da muss nicht mehr gedeutet werden, es ist offensichtlich, dass zwischen den Beschimpfungen vom 10. und der Gelassenheit vom 20. Dezember ein Widerspruch besteht. Da stimmt etwas nicht. Und muss ich mich womöglich im Sinne der Aufregung um "Al-Kaida-ES" nun ereifern, weil IZ (statt IZgMF) dumpfe Assoziationen an KZ bewirken könnten? Nein, ich werde es nicht tun. Denn wichtiger ist mir die Feststellung und Dokumentation des Widerspruchs in den Äußerungen von Frau W., weil, wer als Extrem-EHS energisch darauf pocht, dass man den Schilderungen der höchst ungewöhnlichen Fähigkeit von Strahlenfühligkeit glaubt, der sollte sich - gänzlich unbedrängt - auch sonst nicht in offenkundige Widersprüche verwickeln.

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Tags:
Provokation, Ex-Teilnehmer, Schmierfink

Mikrowellenofen: Mythen, Märchen und Sagen

H. Lamarr @, München, Freitag, 06.01.2012, 20:27 (vor 4713 Tagen) @ charles

wie üblich wollen Sie es wieder nicht richtig verstehen.

Lieber "Charles", der einzige, der über mein Wollen wirklich Bescheid weiß, das bin ich. Sie können nur über mein Tun den Stab brechen.

Diese Warnung ist gemacht worden weil in die Vergangenheit eine Dame in den USA ihre Katze, die nass war, zum trocknen in eine Mikrowellenofen gesteckt hat und sich wunderte das die Katze tot war.

Schon vor vielen Jahren sagte mir ein Anwalt, der auf Schadenersatz spezialisiert ist, es gäbe keine Hinweise, dass sich diese Geschichte jemals so zugetragen hat. Das riecht alles nach den bekannten Stella-Awards. die alte Dame ist inzwischen übrigen verstorben - ohne Fremdverschulden.

Lesen Sie nochmal genau hin: In der Anleitung geht es um körperlich und geistig nicht voll entwickelte oder eingeschränkte Menschen, also um Kinder und Behinderte. Der Ständer für den Grill im Ofen wird z.B. verdammt heiß, da kann man sich leicht (immer wieder) die Finger dran verbrennen. Ich denke, eher sowas ist gemeint, als die Katzentrocknung.

Sogar der Uli Weiner hantiert doch inzwischen recht zwanglos mit einer Mikrowelle herum und bringt darin seinen neuen Reisepass - wie dramatisch! - zum Brennen. Wirklich hilfreich wäre es gewesen, hätte er danach ein paar Ameisen in die Mikrowelle gesetzt und auf volle Pulle geschaltet, um zu zeigen, dass die Tierchen davon völlig ungerührt bleiben.

Übrigens, der Tür einer Mikrowellenofen schirmt nur 12-20 dB ab, und das ist gut messbar, sogar auf 5 Meter Abstand.

Übrigens, diese Leckstrahlung ist bekannt und, weil gering, mir wurscht. Solange ich nicht unmittelbar vor der Kiste kauere und dem Ofen stundenlang mit der Nase am Guckfenster bei seiner Arbeit zuschaue, wird mir nichts passieren. Ich gehe jetzt auf die 80 zu und habe seit mindestens 20 Jahren Mikrowelle aus dem Ofen und seit 10 Jahre Mikrowelle von Mobilfunkantennen, DECT und W-LAN völlig unbeschadet überstanden.

"Charles", vergessen Sie nicht den Helm aufzusetzen, wenn Sie nachher Ihre Nachtzigarette vor der Tür rauchen gehen, es könnte ihnen - das müssen Sie unumwunden zugeben - ein Meteorit auf den Kopf fallen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Mythen, Katzen

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