2012: Endsieggeflüster des Gigaherz-Präsidenten (Allgemein)
Das Thema Elektrosmog entschwindet aus der Wahrnehmung der Bevölkerung, in seiner Neujahrsansprache muss Gigaherz-Präsident Jakob deshalb Zuversicht verbreiten. Er macht das, indem er "böse Mächte", die es auf ihn und die seinen abgesehen haben, furchterregend groß an die Wand projiziert. Hier zwei Beispiele:
H.-U. Jakob: Die Industrie hat in Form der Forschungsstiftung Mobilkommunikation, eingemietet bei der ETH Zürch, ihr eigenes Verharmlosungsinstitut. Wichtig ist der Vermerk „eingemietet“, denn die Forschungsstiftung wird ausschliesslich von der Mobilfunkindustrie und der Strom-Lobby finanziert und mit Millionenbeträgen gestopft und hat mit der Eidg. Technischen Hochschule (ETH) nichts zu tun. Diese Beträge werden dann als unverdächtige Forschungsgelder, mit dem falschen Label „ETH“ versehen an speziell auserlesene Forschungsinstitute verteilt. Die Forschungsstiftung übernimmt auf diese Weise quasi die Aufgabe einer Geldwaschmaschine und wacht akribisch darüber, dass ja kein Franken in „falsche“ Kanäle gerät. Es heisst dann am Schluss solchermassen finanzierter Studien nicht etwa „finanziert durch die Schweizer Mobilfunkunternehmen“, sondern „finanziert durch die Forschungsstiftung Mobilkommunikation der ETH“.
Eine bekannte Suchmaschine, eines dieser Orakel für Vergangenes, sie gähnt nur herzhaft über Jakobs Behauptung. Auch in Englisch will niemand damit etwas zu tun haben.
Im Schönreden von Pleiten war Jakob schon immer gut. Die größte Pleite erlebte er mit dem Umweltmedizinischen Beratungsnetz der Schweiz, von dem er sich erhoffte, es würde die behaupteten Abertausende von Elektrosmog-Betroffenen zu einem machtvollen Ruf nach Hilfe zusammen führen. Innerhalb von 30 Monaten meldeten sich in dem 8-Millionen-Einwohner-Land jedoch kümmerliche 185 Ratsuchende, davon 155 wegen Elektrosmog. Schlimmer konnte es für Jakob, der das Beratungsnetz emsig bewarb, nicht kommen. So versucht er also, seine größte Niederlage in einen sensationellen Sieg umzudeuten:
H.-U. Jakob: Unter den unseligen Verunglimpfungen dieser Sprechstunde hatte dann das von den Schutzorganisationen mitgetragene, nachfolgende „Umweltmedizinische Beratungsnetz der Aerztinnen und Aerzte für Umweltschutz“ sehr zu leiden. Die EMF-Erkrankten waren zu misstrauisch geworden um sich weiteren Verunglimpfungen und Verleumdungen aussetzen zu wollen. Mitgeholfen haben auch die Entgleisungen im Deutschen Mobilfunkforschungsprogramm, in welchem in unsäglicher Manier, Probanden nach Strich und Faden verarscht wurden. Entschuldigung für diesen Ausdruck, aber treffender lässt sich die Motivation der dort „Forschenden“ nicht schildern. Kam noch dazu, dass sich unser Eidg. Bundesamt für Gesundheit, BAG, an dieser unsäglichen Hetze gegen elektrosensible Mitmenschen beteiligte, Siehe unter [im Original stehen hier drei Links]. Man darf sich nicht wundern, dass sich unter solchen Umständen „nur“ 185 echte Patienten bei den Aerztinnen und Aerzten für Umweltschutz meldeten.
Die Leiterin des Beratungsnetzes, Frau Dr. med. Edith Steiner gab sich über diese „geringe“ Zahl“ etwas enttäuscht. Gigaherz kann diese Einschätzung nicht teilen. Kenner der himmeltraurigen Vorgeschichte bewerten diese Zahl eher als sensationell hoch.
Die einen schütteln über diese Faktenverdrehung nur noch genervt den Kopf, andere schmunzeln über das Strampeln des Präsidenten. Da er in dieser Sache schon zuvor strampelte, gibt es zum Auftreten von Herrn Jakob in dieser Tragikomödie einen Forenbeitrag, der (in der unteren Hälfte) die Windungen des Gigaherz-Präsidenten für Außenstehende ersichtlich macht. Wen das interessiert, bitte hier entlang.
Und so muss Jakob also weiter trommeln und trommeln. Inzwischen ist die Bedeutung seines Vereins dergestalt, dass er sich darum bemüht, Fotos von der Gigaherz-Jahreshauptversammlung 2012 auf seine Website zu stellen, damit ersichtlich wird, dass es den Verein noch gibt. Wie erstaunlich genügsam und demütig dies doch ist, wenn man sich das Getöse betrachtet, mit dem Gigaherz einst antrat, und mit dem der Präsident verzweifelt versucht, seinen zerbröselnden Laden in der öffentlichen Wahrnehmung zu halten. Freuen wir uns also auf seinen Bericht vom 4. Februar 2012, mit dem er - warum sollte es diesmal anders sein - auf bekannte Weise der bitteren Realität trotzen wird.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –