Feige Mobilfunkanbieter und freudig erregte Anwälte (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 28.11.2011, 23:47 (vor 4534 Tagen) @ H. Lamarr

Was die beiden Anwälte da praktizieren ist mMn Populismus, der die beiden immerhin schon mal in die Zeitung gebracht hat und jeder Mobilfunkgegner wird die Namen zu hören bekommen ...

Wen wundert es noch, die beiden Anwälte sind 2/5 einer Anwaltskanzlei für Haftpflicht und Versichertenrecht, sie profitieren daher unmittelbar von ihrer Aktion. Die beiden wissen wahrscheinlich ganz genau, was für ein Windei sie da gelegt haben, sie spielen mMn böses Spiel mit Roger Rabbit, wobei der Hase stellvertretend für alle EMF-Angsthasen steht, der sich zu einer hochriskanten Klage wie im Fall Suzy Raynard verleiten lassen. Lachende Dritte sind bei solchen spekulativen Klagen, die in aller Regel von Rechtsschutzversicherungen keine Deckungszusage bekommen, bekanntlich immer die Anwälte. Und damit die beiden Herren in der Szene bekannt werden, um für "liebe Mitstreiter" tätig werden zu können, bedarf es halt so einer Marketingaktion, wie sie der Beobachter, der mit im Boot sitzt, den beiden Juristen geschenkt hat.

Die Umfrage von Hablützel und Husmann macht auf mich einen ziemlich dilettantischen Eindruck. Entweder sind die beiden wirklich so blauäugig, dann werden sie vor Gericht wenig Erfolg haben, oder sie sind Trittbrettfahrer, die vom Kuchen der vermeintlichen Elektrosmogopfer auch ein Stück ergattern möchten. Sind spät dran, die Jungs.

Möglicherweise ist das Experiment aber auch nur ein kleiner Test, um die Ergiebigkeit des Marktes auszuloten. Denn wenn ich mich nicht irre, bastelt einer der Anti-Mobilfunkvereine im Stillen an einem zweiten Standbein neben der Verheißung baubiologischer Glückseligkeit, und das wäre die lukrative Juraschiene. Passt ja auch wie die Faust aufs Auge: Mit einem Pool an Anwälten in den D-A-CH-Ländern ließe sich ohne viel Mehraufwand beim Angstschüren der Markt der EMF-Besorgten über eine zweite Kanüle viel effektiver leer saugen als mit nur einer Kanüle. Diagnose Funk hat dieses Jurastandbein schon vor geraumer Zeit angekündigt, es sollte also nicht mehr lange bis zum Rollout dauern. Und dann kann sie rollen, die Prozesswelle, der schon Uli Weiners Anwälte hoffnungsvoll entgegen gesehen haben. Damals hofften die Juristen noch auf eine Spendenwelle, das geplante EMF-Jura-Portal hat da aus meiner Sicht erheblich bessere Erfolgsaussichten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Klage, Trittbrettfahrer, Anwalt, Viralmarketing, Raynard


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