Einfluss der Hand auf die Spezifische Absorptionsrate im Kopf (Forschung)

Kuddel, Freitag, 04.11.2011, 17:59 (vor 4547 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Freitag, 04.11.2011, 19:57

Ich habe einen Gedankenfehler gemacht.
Nicht der SAR Vorsorgewert wird 10..100 fach überschritten, sondern

[Studientext] Im Vergleich zur SAR im Felsenbein sind die SAR-Werte im Peri/Endolymphraum teilweise um bis zu 10-20 dB höher, d.h. man kann in diesem Fall durchaus von SAR-Hot-Spots sprechen.

Meine "worst case" Hochrechnung mit den 20..200W/kg (berechnet aus 2W/kg *(10..100 =lokale Hotspots) *2 (Handeffekt) war also Quark.

Allerdings gibt es in der Studie in den Falschfarben-Grafiken zum Ohr Stellen, die "innendrin" an einige W/kg herankommen (z.B. Gehörgang) und selbst in der tief innenliegenden Gehörschnecke "titscht" es fast an die 1W/kg (ohne Handeffekt!)

(Nachträgliche Korrektur: Noch ein Fehler meinerseits: Die Grafiken sind auf 1 W Sendeleistung normiert, das ist mehr als ein Mobiltelefon haben darf => GSM 2W/8=0,25W mittlere Leistung. Die SAR Werte in den Grafiken wären also durch Faktor 4 zu teilen)

[image]

Hinzu kommt, daß man (aufgrund des Alters der Studie) die Simulationen mit Geräten mit externer Antenne durchgeführt hat, bzw. wo die "Stab"-Antenne oberhalb des Ohres angebracht ist, und nicht mit Antennen, welche (wie in heutigen Modellen) nahe der Hörkapsel = wesentlich näher am Gehörgang plaziert sind.
Möglicherweise liegen die SAR Werte tief im Ohr bei diesen modernen Geräten im "worst case" sogar höher als bei den älteren Modellen ?!?
(Wobei die "moderne", deulich höhere Netzdichte sicherlich im Mittel den SAR am Ohr deutlich reduziert hat)

Stimmt, diese Stellen im Ohr sind aber nicht stoffliches Gewebe, sondern mit einer klaren Flüssigkeit (Peri- und Endolymphe) gefüllte Hohlräume - im Innenohr, nicht im Hirn ;-). Die SAR-Hot-Spots an dieser Stelle haben wegen der sehr guten Wärmeleitfähigkeit der Flüssigkeit keine nennenswerte lokale Temperaturerhöhung zur Folge (siehe PDF-Seite 88 von 129). Da dürfte sich auch der zusätzliche Hand-Faktor 2 nicht dahingehend auswirken, dass bei längeren Telefonaten aus den Ohren Dampf entweicht.

Da kenne ich mich zu wenig in der Biologie aus, um beurteilen zu können, ob nicht doch irgendetwas "lebendes" an die "Hotspots" in der Lymphe angrenzt, z.B. Schleimhäute, oder ob nicht gar in der Lymphe selbst irgend etwas Lebendes schwimmt, so wie im Blut die Blutzellen.

Für mich hat es den Anschein, daß aufgrund der komplexen geometrischen Strukturen tief im Ohr (nahe dem Gehörnerv) erhebliche SAR Werte auftreten können... Der Gehörgang und die umgebenden Knochen "leiten" quasi die Hochfrequenzenergie nach innen bis an das "Heiligste", den Hör-Nerv.

Ich habe auch heute noch beim "Mobil"-Telefonieren und langen DECT Telefonaten ein ungutes Bauchgefühl und fasse mich deshalb kurz oder schalte auf Freisprechmodus.

K

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Absorptionsrate


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