WDR Servicezeit: "Hilfe" gegen Elektrosmog (Allgemein)
Sabine Fricke vom WDR hat einen Film über Elektrosmog fabriziert. Ein 7-min.-Werk, das die Welt nicht braucht - Baubiologen und andere Nutznießer künstlich geweckter Ängste vor Elektrosmog dagegen schon. Lässt man das ganze Brimborium der Elektrosmogdebatte mal weg und schaut nur Fakten an, kann man mMn nur zu dem Schluss kommen: Hilfe gegen Elektrosmog ist ebenso unnötig wie Hilfe gegen Meteoriteneinschläge oder Weltuntergänge. Wenn nun der WDR dennoch einen für meinen Geschmack enorm werblichen Film dieser sogenannten "Hilfe" widmet, dann kommen mir dabei ziemlich unschöne Gedanken, insbesondere über die Motive der Autorin. Woran mag es z.B. liegen, dass fast immer die selben Baubiologen in derartigen Filmen auftreten? Für mich riecht das nach Verbandsarbeit. Die sogenannte Hilfe des WDR ist keine, sie triggert stattdessen in der Bevölkerung labile Menschen, völlig unnötige Ängste vor Elektrosmog überhaupt erst zu entwickeln. Das ist zwar gut für die Umsätze der E-Smog-Branche, ethisch/moralisch ist es mMn aber verwerflich.
Der Film ist aus meiner Sicht ein ebensolches Machwerk wie der unsägliche NDR-Film, gegen den ich (erfolglos) Programmbeschwerde einlegte. Und selbstverständlich dürfen im WDR-Werk auch die Schleichwerbeeinblendungen für die Hobby-Messtechnik eines bekannten bayerischen Unternehmens aus der Nähe von Nürnberg nicht fehlen. Der WDR will mit dem Film ein Ratgeber sein: Stimmt. Allerdings gibt er diesmal nur einen ausgesprochen schlechten Rat, meiner Meinung nach. Schlecht, weil etwas schön geredet wird, was dem, der darauf hereinfällt, keinen objektiven Nutzen bringt, sondern nur eine Stange Geld kostet.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –