Aus der IZgMF-Korrespondenz: Mikrowellenterror (Allgemein)
Am 22.07.2011 erreichte das IZgMF folgende E-Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit Monaten suchen wir verzweifelt im Raum Südhessen nach Ärzten oder Anwälten, die uns vertreten, da wir mittels Hochfrequenztechnologie von "netten" Nachbarn terrorisiert werden.
Strafanzeige war sinnlos, keiner macht etwas. Gutachten könnte eventuell helfen, wenn der Nachweis erbracht wird, dass gesundheitliche Schäden durch Mikrowellen verursacht werden. Wir selber haben keine Mikrowellenherde zu Hause, nutzen kein Handy, nichts diesbezüglich. Nur Nachts verwandelt sich die Wohnung in ein elektromagnetisches Feld, was gesundheitlich drastische Folgen hat, bsp. gehen die Augen kaputt, der Bewegungsapparat versagt, vieles mehr.
Bitte Info, an wen wir uns wenden können, wer medizinisch und rechtlich helfen kann.
Danke Ihnen im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
T.
Am 23.07.2011 fragte das IZgMF nach:
Sehr geehrter Herr T.,
vorab die Frage von uns an Sie: Warum verwandelt sich Ihre Wohnung ausgerechnet nachts in ein elektromagnetisches Feld? Normalerweise sind nachts EMF-Emissionen schwächer als tagsüber. Warum ist das bei Ihnen nicht so?
Viele Grüße
IZgMF
Am 28.07.2011 antwortete Herr T.:
Sehr geehrter Herr Schall,
zu Fragen üblicher Auftreten solcher Phänomene kann ich Ihnen leider nichts sagen,nur,dass es in unserem Falle ebenso ist,und das es nicht von alleine aufhört.
Wie wir mittlerweile einigermaßen recherchieren konnten, läuft ziemlich viel auf Mikrowelle, also nicht nur Mobilfunk,auch Satelit, Fernseher oder entsprechende Küchengeräte, die, wie mittlerweile dankenswerter Weise auch publiziert wurde, auch zweckentfremdet werden, um Dritten zu schaden. Warum das nachts geschieht, und nicht tags, ist zurzeit nicht unser drängendes Problem, nur, dass dies irgendwie abgestellt wird.
Daher nochmals die Frage, können Sie Gutachten i. S. des Bamberger Appells erstellen, welche die gesundheitlichen Folgen dokumentieren? Wenn Mikrowellen bei Mobilfunk wirken, dann wirken sie doch wohl auch in anderen Anwendungen. Wichtig wäre für uns ein Kostenpunkt.
Danke nochmals für eine hoffentlich positive Antwort Ihrerseits im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
T.
Am 10.08.2011 antwortete das IZgMF:
Sehr geehrter Herr T.,
ich muss Ihnen leider absagen, ich kann Ihnen kein Gutachten erstellen, das körperliche Folgen einer schwachen EMF-Befeldung belegt. Niemand kann das auf seriöse Weise. Die Wissenschaft arbeitet seit langem daran, belastbare Belege für eine gesundheitlich schädliche Wirkung der Funkwellen unterhalb der Grenzwerte zu finden. Bisher erfolglos und es sieht nicht danach aus, dass ein solcher Beleg in Sicht ist, eher im Gegenteil.
Wenn Sie sich von Mikrowellen beeinträchtigt sehen sollten Sie zuerst ausschließen, dass Sie sich irren und nur subjektiv die Folgen einer Befeldung wahrnehmen. Kurz: Sie sollten versuchen, Ihre Situation zu objektivieren, um sich dem Vorwurf zu entziehen, Sie würden sich Symptome nur einbilden. Das Mittel dazu wären "Blindversuche": Sie dürfen dabei nicht wissen, wann Sie EMF ausgesetzt sind, stellen sich dennoch Symptome ein, sind Sie einen Schritt weiter. Gelingen Ihnen bei 20 solcher Versuche nur zehn Treffer, ist dies keine Objektivierung, sondern lediglich gemäß Wahrscheinlichkeitsrechnung zu erwarten. Kommen Sie dagegen auf (am besten) 20 Treffer, melden Sie sich bitte wieder, dann müssen wir weiter sehen.
Viele Grüße
IZgMF
Hinweis: Meine letzte E-Mail erreichte Herrn T. nicht mehr. Sie kam als unzustellbar zurück mit der Fehlermeldung: "User is unknown".
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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- Aus der IZgMF-Korrespondenz: Mikrowellenterror -
H. Lamarr,
10.08.2011, 22:00
- Aus der IZgMF-Korrespondenz: Mikrowellenterror - helmut, 11.08.2011, 10:24
- Mikrowellenterror damals und heute - AnKa, 11.08.2011, 17:10