Remake: Internationale Meldestelle für Elektrosmog-Kranke (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 29.04.2011, 14:11 (vor 4960 Tagen) @ H. Lamarr

Merkwürdiges tut sich wieder in der Mobilfunkszene, ein im November 2009 in Seletun, Norwegen, abgehaltenes kleines Meeting mobilfunkkritischer Wissenschaftler, auch eine Baubiologin war mit dabei, macht sich im April 2011 in Gestalt eines "Seltun-Papiers" bemerkbar.

Olle Johansson fordert in seinem Papier:

7. An International Disease Registry Is Needed To Track Time Trends of Illnesses to Correlate Illnesses with Exposures.

Nachtigall, ick hör' dir trapsen!

Unser allseits bekannter Freund Dr. George L. Carlo hatte diese Idee schon viel früher und angeblich mit staatlicher finanzieller Unterstützung bereits in die Tat umgesetzt. Heraus kam die berühmt-berüchtigte "Mobile Telephone Health Concerns Registry (MTHCR)" auf der Website http://www.health-concerns.org/. Geredet wurde viel über sie, gesehen hat sie aber immer nur einer: Dr. Carlo.

Längst wurde die Website von Dr. Carlo aufgelassen und die angebliche Datenbank ist im Internet versunken. Aber nicht ganz, über die auffindbaren Reste werde ich beizeiten mal berichten.

Inzwischen sehe ich es so, dass mit dem Ruf nach so einer "International Disease Registry" etwas vorgetäuscht werden soll, was überhaupt nicht vorhanden ist. Nämlich Bedarf. Die von interessierter Seite unermüdlich kolportierten angeblich großen Anzahlen von unter Mobilfunk Leidenden haben sich in den vergangenen zehn Jahren bei allen erreichbaren objektiven Gradmessern als glatte Lügen herausgestellt.

Nach alledem, was von Olle Johansson in den letzten Jahren so verkündet wurde frage ich mich heute: Welche Marke mag er wohl rauchen? Oder anders formuliert: Wer finanziert eigentlich all seine Arbeiten am Karolinska Institute?

Sinn und Zweck solcher Forderungen wie die von Prof. Johansson dürfte es sein, durch erosiv wirkende Desinformation politischen Entscheidungsträgern vorzugaukeln, sie müssten sich um das Problem einer nennenswerten Zielgruppe bemühen. Dazu nur ein kleines Gegenbeispiel: Trotz heftiger Bewerbung auf der Website Gigaherz wollten sich in der Schweiz innerhalb von 2 1/2 Jahren nicht mehr als 155 Betroffene melden, die sich von Elektrosmog beeinträchtigt sahen. Dicke Fische für Politiker sehen anders aus als die unter Kunstlicht hell leuchtenden Neonsalmler aus dem 60-Liter-Aquarium.

Auch das IZgMF war einst eifriger Verfechter einer solchen Meldestelle für Elektrosmog-Kranke. Damals funktionierten wir noch gut als Plattform für die Interessen aus der Mobilfunkgegnerszene. Auch im IZgMF-Forum wurde dso eine Meldestelle immer wieder gefordert und diskutiert, wie in der Szene üblich, ergebnislos.

[spatenpauli: editiert am 30.4.11, 00:13 Uhr]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Finanzierung, Karolinska-Institut


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