Wirken DNA-Stränge wie fraktale Antennen? (Forschung)

Alexander Lerchl @, Freitag, 18.02.2011, 09:37 (vor 4991 Tagen) @ H. Lamarr

Ein Gigaherz-Posting hat mich mit dem Stichwort "fraktale Antennen" neugierig gemacht.

Der Mobilfunkkritiker Dr. Martin Blank (Biochemiker) berichtet in diesem Video ab der zwölften Minute in einer gerade einmal rd. 1 Minute dauernden Sequenz darüber, dass der 2 Meter lange Strang des menschlichen Genoms (DNA) mit seinen 3 Mrd. Nucleotiden (base pairs) wie eine multiresonante fraktale Antenne wirke.

So weit, so schlecht, denn Martin Blank ist es nicht gelungen, mir seine Überlegung verständlich zu machen. Stimmt es überhaupt, von 2 Meter Länge zu reden, sind es nicht eher zwei 1 Meter lange Stränge von Vater und Mutter?

Das ist kompletter Unsinn. Martin Blank kenne ich schon viele Jahre, und diese "Hypothese" (wenn man hier diesen wissenschaftlichen Begriff überhaupt anwenden kann) ist Esoterik pur, ebenso wie viele seiner früheren Gedanken.

1. Es stimmt nicht, von einer "Länge" der DNA von einem oder auch zwei Metern zu sprechen. Die DNA ist (je nach Zellzyklus) entweder hübsch säuberlich mit Proteinen (Histonen) zu den Chromosomen aufgewickelt oder sie ist in der Zelle in einem ziemlichen Durcheinander, wenn nämlich die DNA vor einer Zellteilung verdoppelt wird. In keinem Fall liegt die DNA als (linearer) Strang irgendwo vor.

2. Die DNA ist wie jedes andere Molekül im Körper von Wasser und Ionen umgeben. Selbst wenn es zu lokalen Spannungsänderungen in der "Antenne" DNA käme, würden die sofort an Ort und Stelle wieder verschwinden.

3. Die Leitfähigkeit der DNA ist viel schlechter als die des umgebenden Wassers.

Das ist so ein Unfug, dass man sich schon fragen muss, wie er damit irgend jemanden, selbst wenn es Laien sind, beeindrucken kann.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
Esoterik, Blank


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