Mit Handys weniger Eier (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 06.08.2010, 09:30 (vor 5167 Tagen) @ H. Lamarr

Mich freut eher die journalistisch saubere Ausdrucksweise in den ersten Zeilen des verlinkten Artikels. Da heißt es z.B. wunderschön distanziert, "... wollen festgestellt haben ...", und eben nicht manipulativ "... haben festgestellt". Guckt doch mal, NDR + HMS, es geht also doch!

Und hier das Gegenteil. Unter dem Titel Handys machen Bienen hilflos, zeigt Elke Bunge, Berlin, wie man als Journalist die Distanz zum Objekt der Berichterstattung verlieren kann und heimlich seiner eigenen Überzeugung Ausdruck verleiht. Sie schreibt der dilettantisch gemachten Studie aus Indien und auch ihren anderen Quellen völlig unkritisch Beweiskraft für Ihre Überzeugung zu, Handys würden Bienen hilflos machen. Guter Journalismus sieht mMn anders aus. Ich habe mir deshalb erlaubt, den Artikel kurz zu kommentieren.

Schade, hier wird wieder einmal versucht, mit einer ziemlich laienhaft gemachten Untersuchung aus Indien dem Mobilfunk die Schuld am Bienensterben in die Schuhe zu schieben. Da muss nichts bestritten werden, wie die Autorin behauptet, da zählen Fakten, die z.B. hier nachzulesen sind: izgmf.de/.../...

Weil die Arbeit aus Indien qualitativ so fragwürdig und fehlerbehaftet ist, haben andere Medien von tendenziöser Berichterstattung dazu abgesehen und texten merklich verantwortungsvoller "Indische Wissenschaftler wollen in einem Experiment festgestellt haben ..."
Quelle: intern.de/.../...
Es wäre schön, wenn auch Frau Bunge sich dieser Verantwortung bewusst wäre, was wir in der Mobilfunkdebatte nämlich gar nicht brauchen, sind angstmachende Meldungen ohne Substanz.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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