Eurobarometer-Umfrage zu EMF: Gekaufte Wissenschaft ? (Allgemein)

Doris @, Mittwoch, 30.06.2010, 14:05 (vor 5021 Tagen) @ H. Lamarr

Ersatzlink: http://ec.europa.eu/health/electromagnetic_fields/eurobarometers/index_en.htm

Danke für die Link Korrektur. Ich muss gestehen, dass ich diesen bei der Einstellung nicht angeklickt, sondern auf "später anschauen" verschoben habe.

Ab Seite 24 kümmert man sich um die recht interessante Frage, inwiefern die Bevölkerung der industriefinanzierten wissenschaftlichen Arbeit traut. Aufgeteilt nach Ländern liegt Deutschland mit seinem Misstrauen ziemlich an der Spitze.(Grafik Seite 25)

Dies jedoch der aktiven - nicht unbedingt objektiven - Kritikerarbeit zuzuschreiben, daran mag ich nun auch nicht glauben, da der Vergleich mit den anderen Ländern, die ebenfalls Sendemastgegner hervorbringen, uneinheitlich ist.

Ich denke eher, es liegt am grundsätzlichen Pessimismus der Deutschen. Die Grafik auf Seite 31 zeigt dies für meine Begriffe deutlich.

Bei der Frage, ob Wissenschaft und Technik unser Leben, sicherer, einfacher und komfortabler macht, bilden die Deutschen das Schlusslicht.

Leider weiß ich nicht, wie man solche Grafiken einstellt, die m.E. sehr interessant sind.

Vielleicht könnte das jedoch eine Erklärung sein, warum wiederum bei uns immer wieder Leute mobil gemacht werden können sich teilweise mit einem unerklärlichen Fanatismus - und zwar nicht nur in der Anfangsphase, in der es noch nachvollziehbar ist - der Sendemastbekämpfung hinzugeben. Denn mit Wissenschafts-, Politiker- und Industrieschelte kann man beim jammernden Deutschen Anhänger für sich gewinnen.

Und sehr auffallend gerade bei dem neuen Bündnis der Diagnose Funk Deutschland-Schweiz-Österreich, ist doch dass sich da sozusagen eine "eigene Kompetenz" gebildet hat, die keinerlei Brücken mehr zu der Wissenschaft allgemein baut und in diesem Sinne auch ihre Unterstützer beeinflusst. Die stützen sich nur auf ein paar ganz wenige, die Ergebnisse in ihrem Sinne liefern und teilweise werden die eben so gebogen, wie man sie braucht.
Und jeder, der noch ein bisschen Menschenverstand hat, muss sich doch darüber im Klaren sein, dass sich nicht die ganze Wissenschaft weltweit "kaufen" lässt, egal wie oft uns das von den Panikern gebetsmühlenartig runtergeleiert wird. Es gibt sicherlich den ein oder anderen, welcher der Industrie nahe steht, aber die sind doch auch nur ein Rädchen in einem ganzen Getriebe.

Gerade die Interphone Ergebnisse zeigen mir persönlich - und ich habe gerade dazu wirklich sehr sehr viel gelesen -, dass zwar die ein oder andere Seite die Zahlen der Langzeit- und Exzessivtelefonierer versucht auszublenden. Aber die Stellen, die letztendlich Verantwortung tragen, sprechen diese Beobachtungen sehr deutlich an. Man muss das einfach alles immer im Gesamten sehen. Wer das tut, sieht natürlich, dass die Mobilfunkindustrie ihr Produkt weiterhin als "absolut sicher" verkaufen möchte, was ja nachvollziehbar ist. Aber er sieht auch sehr deutlich, dass die aktiven Mobilfunkkritiker eben auch nicht sauber arbeiten. Deshalb schreckt mich der Zusammenschluss der Diagnose Funk eher ab. Denn gebündelte Desinformation ist gefährlicher, da mir meine Erfahrung mit Sendemastgegner-Initiativen zeigt, dass da eher selten einer ausschert und mal die eigene Truppe hinterfragt, sondern die sind ziemlich linientreu und deshalb der Sache in Bezug auf objektive Aufklärung überhaupt nicht dienlich.

Tags:
Panik, Fanatismus


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