Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 27.01.2010, 15:55 (vor 5437 Tagen)

Am 30.5.2007 schrieb die Psychologin Dr. Angelika Schrodt eine E-Mail an Omega-News (Quelle).

Darin heißt es unter anderem:

Zitat Anfang *******************

Der Not gehorchend gibt es viele Versuche, sich vor der Mobilfunkbestrahlung zu schützen. Wir wissen darüber zu wenig, zumal es - neben der technisch genutzten Hertz'schen Strahlung (elektromagnetische Transversalwellen) einen Strahlungsanteil gibt, der sich leider nicht abschirmen lässt. Den Versuch dazu kann jeder selber machen: Man legt einfach das eingeschaltete Handy in den häuslichen Mikrowellenherd, schliesst die Tür (Mikrowelle nicht einschalten) und ruft das Handy an. Bekanntlich ist der Mikrowellenherd ein Faraday-Käfig, in den keine elektromagnetische Strahlung rein und keine raus kommt - sonst würde ja die Hausfrau verstrahlt und sonst hätte das Bundesamt für Strahlenschutz gar keine Mikrowellenherde genehmigen dürfen. [...]

Was ist, wenn sich rumsprechen sollte, dass Handys im Mikrowellenherd klingeln? Verbieten sie dann die Mikrowellenherde oder doch lieber gleich die Mobiltelefone? Aber wenn das Handy klingelt - probieren Sie es doch einfach mal aus - heisst das ja, dass die Mobilfunkstrahlung doch in den Faradayschen Käfig gelangt. Das gebietet die Logik und die Physik. Also, wenn das Handy klingeln sollte, dann machen Sie sich klar, dass es einen Strahlungsanteil gibt, der ist nicht abschirmbar - weder durch gut gemeinte Metallfäden in Unterhosen noch durch einen technisch geprüften und für elektromagenische Wellen undurchdringlichen Faradaykäfig, auch nicht durch Metallwände usw. usw. [...]

Offensichtlich geht es bei der abzuwehrenden Gefährdung nicht um die abschirmbare elektromagnetische Strahlung, sondern um den auch immer vorhandenen Skalarwellenanteil.

Aber: Skalarwellen lassen sich nicht abschirmen, sie tragen Energie, sind schneller als das Licht und werden nicht kleiner mit dem Abstandsquadrat.[...]

Zitat Ende *********************

Soweit so gut, oder besser so schlecht: Denn selbstverständlich lässt sich für das Experiment von Frau Schrodt eine ganz andere Erklärung finden, die bestens mit den gewöhnlichen Transversalwellen harmoniert und nicht auf mystische Skalarwellen angewiesen ist. Wer weiß die Antwort? Nein, die von Dr. Waldmann und Dr. Aschermann so gründlich missverstandenen ELF-Wellen haben damit nichts, aber auch gar nichts zu tun :wink:.

Dass sich ausgerechnet eine Psychologin um die Anerkennung der als Quarck verrufenen Skalarwellen bemüht liegt übrigens nur daran, dass Frau Schrodt eine freundschaftliche Beziehung zu Dr. K. Meyl pflegt, der als einer der gewandtesten Verfechter der Skalarwellentheorie gilt.

[Hinweis Moderator - 20.08.2010
Vorsicht mit Links, die auf die Webseiten iddd.de/umtsno von Herrn Puzyna gehen.
Die Seiten sind womöglich infiziert mit Trojaner, Spyware und Würmer. Weitere Detail sind hier nachzulesen.]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Skalarwellen, Spyware, Trojaner, Würmer

Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

charles ⌂ @, Mittwoch, 27.01.2010, 17:43 (vor 5437 Tagen) @ H. Lamarr

Spatenpauli, Sie reden hier wieder von Sachen die Sie nicht verstehen wollen.

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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 27.01.2010, 20:26 (vor 5437 Tagen) @ charles

Spatenpauli, Sie reden hier wieder von Sachen die Sie nicht verstehen wollen.

An den Ausführungen von Frau Schrodt haben Sie nichts zu meckern?

Also machen wir's kurz: Warum klingelt (meist) ein Handy selbst in der Mikrowelle, wenn man's anruft?

Skalar oder Tranversal "charles" - das ist die Frage! Oder: Esoterik oder Physik.

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Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

charles ⌂ @, Mittwoch, 27.01.2010, 20:31 (vor 5437 Tagen) @ H. Lamarr

Spatenpauli, Sie reden hier wieder von Sachen die Sie nicht verstehen wollen.

Und warum nun klingelt ein Handy selbst in der Mikrowelle, wenn ich's anrufe?

Skalar oder Tranversal - das ist die Frage!

Nein, das ist hier gar nicht die Frage.

Die Tür der Mikrowelle dämpft nur 15 dB.
Das ist vielzu wenig um Handysignale fern zu halten.

Das ist Ihnen schon länger bekannt.
Aber Sie versuchen mich zu provozieren, aber habe heute dazu keine Laune.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

Ex-Mobilfunker, Mittwoch, 27.01.2010, 20:41 (vor 5437 Tagen) @ charles

Das erinnert an die Wildtierfütterung jetzt im Winter: Es klappt nicht, wenn der Jäger in der Nähe ist :-D

Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 27.01.2010, 22:28 (vor 5437 Tagen) @ charles

Und warum nun klingelt ein Handy selbst in der Mikrowelle, wenn ich's anrufe?

Die Tür der Mikrowelle dämpft nur 15 dB.
Das ist vielzu wenig um Handysignale fern zu halten.

Genau, deswegen hat man bei Mikrowellenöfen ja auch mit einer schwachen Leckstrahlung zu rechnen, eben weil die Dinger keine perfekten Fardayschen Käfige und deshalb ein bisschen "undicht" sind.

Fragt sich jetzt nur, was da genau los ist, wenn es doch mal funktioniert und das Handy tatsächlich nicht klingelt:

  • Wird das Funkfeld des Handys (Quittungsmeldung zum eintreffenden Anruf) so stark gedämpft, dass es nicht mehr ausreicht, die nächstgelegene BTS zu erreichen?
  • Wird das Funkfeld der BTS so stark gedämpft, dass das Handy gar nicht mehr mitkriegt, dass es angerufen wird?

Ich wüsste jetzt auf Anhieb nicht, wie ich mit Bordmitteln herausfinden könnte, ob's am Empfänger oder am Sender des Handys liegt. Sicher ist, damit das Handy klingelt muss es in beide Richtungen funktionieren, damit BTS und Handy Signalisierungen austauschen können.

Das ist Ihnen schon länger bekannt.

Ja, mir schon. Wie aber steht es um Frau Schrodt? Sie versucht mit dem kleinen Experiment eine völlig falsche Fährte zu legen, hin zu den "Skalarwellen". Laien fallen auf diesen Quatsch herein und glauben womöglich wirklich, dass sie vermeintlich krankmachender EMF rettungslos ausgeliefert sind, was selbstredend nicht stimmt. Eigentlich müssten Sie als BB auf die Barrikaden steigen, denn Frau Schrodt vermasselt Ihnen mit der Behauptung, die schädlichen "Skalarwellen" ließen sich nicht abschirmen, doch das gute Geschäft mit der Schirmung gegen EMF?! Sie dagegen sind, fürchte ich, sogar noch ein Anhänger der ominösen Skalarwellentheorie.

Aber Sie versuchen mich zu provozieren, aber habe heute dazu keine Laune.

Nein, da irren Sie sich, ich will Sie nicht provozieren. Mir ging es nur darum, klar zu stellen, dass es "kinderleicht" und ganz ohne Skalare erklärbar ist, wenn Handys in Mikrowellenöfen klingeln.

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Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

Robert, Donnerstag, 28.01.2010, 00:17 (vor 5437 Tagen) @ H. Lamarr

Wie aber steht es um Frau Schrodt?

Lassen wir sie besser ruhen in Frieden. Genau wie KM.

Muss man nicht erneut aufwärmen. Bringt nichts.

Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 28.01.2010, 00:42 (vor 5437 Tagen) @ Robert

Muss man nicht erneut aufwärmen. Bringt nichts.

Im Prinzip ja, aber ...

Die ebenso plakative wie sachlich falsche Erklärung von Dr. Schrodt zu dem MW-Ofen-Experiment sollte mMn nicht unwidersprochen bleiben. Sowas nistet sich ruckzuck bei den Leuten draußen ein und wuchert dann im Stillen vor sich hin. Jetzt haben Interessierte wenigstens eine Chance, via Suchmaschine eine "Gegendarstellung" aufzustöbern.

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Nicht ganz "dicht", jawoll!

Ditche, Donnerstag, 28.01.2010, 02:55 (vor 5437 Tagen) @ H. Lamarr

Und warum nun klingelt ein Handy selbst in der Mikrowelle, wenn ich's anrufe?

Die Tür der Mikrowelle dämpft nur 15 dB.
Das ist vielzu wenig um Handysignale fern zu halten.

Genau, deswegen hat man bei Mikrowellenöfen ja auch mit einer schwachen Leckstrahlung zu rechnen, eben weil die Dinger keine perfekten Fardayschen Käfige und deshalb ein bisschen "undicht" sind.

Ein bisschen "undicht"??? Nach dieser Untersuchung strahlen diese "Öfen" je nach Zustand beachtlich!! (Wichtig: Werte mal 10´000, dann sind´s W/m²)

Quelle: http://www.hc-sc.gc.ca/ewh-semt/pubs/radiation/microwave_ovens-micro_ondes/index_e.html
und direkt zum PDF: http://www.hc-sc.gc.ca/ewh-semt/alt_formats/hecs-sesc/pdf/pubs/radiation/microwave_ovens-micro_ondes/microwave_ovens-micro_ondes-eng.pdf

Table 1: Descriptive statistics on radiation leakage from the surveyed ovens
Before-Sale (60 models)
und Used (103 models)

Erstaunlich auch die Unterschiede "leer" oder "beladen"..., und auch "gebraucht" oder "neu".
Die Dämpfung entspricht ungefähr 20 - 30 dB bei 2450 MHz, die größte Leckage (um 50%) liegt in der Türmitte.

Fragt sich jetzt nur, was da genau los ist, wenn es doch mal funktioniert und das Handy tatsächlich nicht klingelt:
Wird das Funkfeld des Handys (Quittungsmeldung zum eintreffenden Anruf) so stark gedämpft, dass es nicht mehr ausreicht, die nächstgelegene BTS zu erreichen?
Wird das Funkfeld der BTS so stark gedämpft, dass das Handy gar nicht mehr mitkriegt, dass es angerufen wird?
Ich wüsste jetzt auf Anhieb nicht, wie ich mit Bordmitteln herausfinden könnte, ob's am Empfänger oder am Sender des Handys liegt. Sicher ist, damit das Handy klingelt muss es in beide Richtungen funktionieren, damit BTS und Handy Signalisierungen austauschen können.

Wieso so kompliziert? Nehemen wir mal die genannten 15 dB Dämpfung von charles (für GSM 1800). Jede doppelte Ziegelwand (z.B. ein Haus) hat locker schon 20 dB Dämpfung und in fast allen Fällen gibt es keine Probleme mit einem Verbindungsaufbau/Handytelefonat. Jetzt noch die Dämpfung der "Öfen" hinzuaddiert, macht 35 dB Verlust und da wird es dann je nach Netzstruktur manchmal schwieriger mit einer Verbindung. (Zur Not also mit dem "Ofen" ins Freie, ein Verbindungsaufbau funktioniert dann fast überall, zumindest mit alten "Öfen" ...) :-)

Das ist Ihnen schon länger bekannt.

Ja, mir schon. Wie aber steht es um Frau Schrodt? Sie versucht mit dem kleinen Experiment eine völlig falsche Fährte zu legen, hin zu den "Skalarwellen". Laien fallen auf diesen Quatsch herein und glauben womöglich wirklich, dass sie vermeintlich krankmachender EMF rettungslos ausgeliefert sind, was selbstredend nicht stimmt. Eigentlich müssten Sie als BB auf die Barrikaden steigen, denn Frau Schrodt vermasselt Ihnen mit der Behauptung, die schädlichen "Skalarwellen" ließen sich nicht abschirmen, doch das gute Geschäft mit der Schirmung gegen EMF?! Sie dagegen sind, fürchte ich, sogar noch ein Anhänger der ominösen Skalarwellentheorie.

Langsam spatenauli, man weiß ja nicht, bei welcher Sende/Empfangsqualität der Versuch stattgefunden hat, von dem hier Frau Schrodt berichtet.
Mit einm Nachmessen und Nachrechnen kann man sehr gut die theoretischen "Grenzbedingungen" ermittlen unter denen ein Verbindungsaufbau noch möglich ist, nur ..., - wären diese "Grenzbedingungen" um sagen wir weitere 20 dB unterschritten bei denen immer noch einwandfrei telefoniert werden kann, tja, dann sind entweder die gemessenen und nachgerechneten "Grenzbedingungen" falsch, oder aber es lauert da die "Skalarwelle" als mögliche Erklärung... :lookaround:

Aber Sie versuchen mich zu provozieren, aber habe heute dazu keine Laune.

Nein, da irren Sie sich, ich will Sie nicht provozieren. Mir ging es nur darum, klar zu stellen, dass es "kinderleicht" und ganz ohne Skalare erklärbar ist, wenn Handys in Mikrowellenöfen klingeln.

In der Regel wohl "kinderleicht", mit um -20 dB unterschrittenen "Grenzbedingungen" liegen dann aber auch möglicherweise andere Erklärungsansätze dahinter verborgen ...

Nicht ganz "dicht", Korrektur!!!

Ditche, Donnerstag, 28.01.2010, 16:41 (vor 5436 Tagen) @ Ditche

Ein bisschen "undicht"??? Nach dieser Untersuchung strahlen diese "Öfen" je nach Zustand beachtlich!! (Wichtig: Werte mal 10´000, dann sind´s W/m²)

Um von mW/cm² auf mW/ umzurechnen, mal 10`000!

Um aber von mW/cm² direkt auf W/m² umzurechnen, bitte nur mal 10!


Quelle: http://www.hc-sc.gc.ca/ewh-semt/pubs/radiation/microwave_ovens-micro_ondes/index_e.html
und direkt zum PDF: http://www.hc-sc.gc.ca/ewh-semt/alt_formats/hecs-sesc/pdf/pubs/radiation/microwave_ovens-micro_ondes/microwave_ovens-micro_ondes-eng.pdf

Und hier noch die Tabelle für "Linkmuffel".


[image]

Skalarwellen: Auf der Spur der Monsterwelle

H. Lamarr @, München, Freitag, 29.01.2010, 15:03 (vor 5435 Tagen) @ Ditche

Langsam spatenauli, man weiß ja nicht, bei welcher Sende/Empfangsqualität der Versuch stattgefunden hat, von dem hier Frau Schrodt berichtet.

Das ist das Prinzip von Desinformation: Halbwahrheiten in die Welt setzen. Dass wir die Details nicht wissen ist nicht unsere Schuld, sondern ein Versäumnis von Frau Schrodt.

Mit einm Nachmessen und Nachrechnen kann man sehr gut die theoretischen "Grenzbedingungen" ermittlen unter denen ein Verbindungsaufbau noch möglich ist,

So, kann man das? Ich meine die Netzplaner rechnen mit Worst-case-Szenarien, die unter günstigen Bedingungen hinten und vorne nicht mehr stimmen und an Stellen Verbindungen zulassen, die vom Worst-Case her ausgeschlossen sind.

... nur ..., - wären diese "Grenzbedingungen" um sagen wir weitere 20 dB unterschritten bei denen immer noch einwandfrei telefoniert werden kann, tja, dann sind entweder die gemessenen und nachgerechneten "Grenzbedingungen" falsch, oder aber es lauert da die "Skalarwelle" als mögliche Erklärung... :lookaround:

Ach du meine Güte, Sie auch! Ein heimlicher Anhänger der Skalarwellentheorie? Na meinetwegen, die Hoffnung stirbt zuletzt. Doch gestatten Sie mir noch die Frage: Wenn es denn die Skalarwelle gibt, diese unschirmbare und nicht mit dem Abstandsquadrat dahinschmelzende Monsterwelle, die alles was sie durchdringt krank macht, wieso fühlt sich dann eine Eva W. so bedeutend besser, wenn sie abends zum TV-Gucken in ihren gewöhnlichen Abschirmkokon schlüpft? Und wieso kann eine Frau Suzanne S. nur im gewöhnlichen blauen Strahlenschutzanzug sorglos überall dorthin marschieren, wo sie sonst die Krise kriegt? Vielleicht muss einer den Mädels das nur mal sagen, dass ihre Schutzschilde gegen Skalare völlig wirkungslos sind und sie es sich nur einbilden, dass es ihnen unterm Schild besser geht.

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Skalarwellen: Auf der Spur der Monsterwelle

charles ⌂ @, Freitag, 29.01.2010, 15:43 (vor 5435 Tagen) @ H. Lamarr

Ich könnte dazu eine Erklärung geben, aber dann fallen Alle wieder über mich hin.
Ich möchte ein ruhiges Wochenende haben.
Was ich jedem zuwünsche.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Skalarwellen: Auf der Spur der Monsterwelle

H. Lamarr @, München, Freitag, 29.01.2010, 18:54 (vor 5435 Tagen) @ charles

Ich könnte dazu eine Erklärung geben, aber dann fallen Alle wieder über mich hin.

Ja, über Sie ist schon so mancher gestolpert oder hin-gefallen, "charles" ;-). Schreiben Sie's doch bei Gigaherz, dort haben Sie nicht so viel zu befürchten, mit "unwichtig" nehmen Sie's doch allemal auf. Und dann hier einen Link drauf einpflanzen.

Ich möchte ein ruhiges Wochenende haben.

Ja, ich auch. Ich "armes Schwein" habe die Steuererklärung vor mir, das ist viel schlimmer als ein Sendemast vor der Nase.

Was ich jedem zuwünsche.

Danke, dto.

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Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

Doris @, Mittwoch, 27.01.2010, 20:57 (vor 5437 Tagen) @ H. Lamarr

Also machen wir's kurz: Warum klingelt (meist) ein Handy selbst in der Mikrowelle, wenn man's anruft?

Skalar oder Tranversal "charles" - das ist die Frage! Oder: Esoterik oder Physik.

Hier gibt's ne recht gute Erklärung

Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 27.01.2010, 21:58 (vor 5437 Tagen) @ Doris

Hier gibt's ne recht gute Erklärung

Freut mich, Doris, dass Sie sich wieder melden. Ich hatte schon befürchtet, Sie hätten das Handtuch geschmissen. Die beim Tagesspiegel verwendete Begrifflichkeit finde ich allerdings weniger gut, wenn die HF-Eingangsstufe eines Handys als "Sensor" bezeichnet wird, dann ist das für mich eher irritierend.

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Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

Kuddel, Mittwoch, 27.01.2010, 23:58 (vor 5437 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 28.01.2010, 00:23

Hier gibt's ne recht gute Erklärung

Die Erklärung ist schon ganz gut.
Eine "Leckquelle" ist, wie im Fachartikel schon erwähnt, die durchsichtige Scheibe.
Auch Charles dürfte mit seiner Dämfungsangabe von 15dB (bei Mobilfunkfrequenzen) nicht ganz daneben liegen.

1.) Die Mikrowelle ist mitnichten ein perfekter Faradaykäfig.
Dazu müßte nämlich die Tür einen umlaufenden metallischen Kontakt mit dem Garraum haben...hat sie aber nicht. Es gibt, außer vielleicht an den Türangeln, gar keinen Kontakt. Mitunter gibt es sogar einen Luftspalt von einigen zehntel Millimetern zwischen Tür und Rahmen des Garraums.

2.)
Wie in dem von Doris verlinkten Artikel korrekt festgestellt wurde, ist die Dämpfung frequenzabhängig. Warum ?

3.)
Um sich eine aufwändige (und schmutzanfällige) Türdichtung mit Kontaktzungen zu sparen, greift man zu einem Trick:
Die Tür "überlappt" den Rahmen des Garraums umlaufend. Sowohl die Tür, als auch der Spalt zwischen Tür und Garraum ist dabei von den Maßen der "Überlappung" derart optimiert, daß der Spalt bei 2,45GHz (die Betriebsfrequenz der Mikrowelle) eine (Serien-)Resonanz hat und damit annähernd wie eine metallische Verbindung zwischen Tür und Rahmen wirkt.

Dieser "Trick" funktioniert jedoch nur für eine Frequenz (und deren ungeradzahligen Vielfachen). Je stärker die Frquanz von 2,45GHZ abweicht, umso schlechter der "Spalt-Kurzschluß".

=> Der häusliche Mikrowellenherd ist also nur für 2,45 GHz (annähernd) ein Faradaykäfig, nicht aber für andere Frequenzen.

Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 28.01.2010, 00:31 (vor 5437 Tagen) @ Kuddel

Sowohl die Tür, als auch der Spalt zwischen Tür und Garraum ist dabei von den Maßen der "Überlappung" derart optimiert, daß der Spalt bei 2,45GHz (die Betriebsfrequenz der Mikrowelle) eine (Serien-)Resonanz hat und damit annähernd wie eine metallische Verbindung zwischen Tür und Rahmen wirkt.

:surprised: Das ist ja wieder ein Ding!

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Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

Kuddel, Donnerstag, 28.01.2010, 00:56 (vor 5437 Tagen) @ H. Lamarr

:surprised: Das ist ja wieder ein Ding!

Ja, es ist für Laien nicht leicht zu begreifen, aber mir fällt im Moment keine einfachere Erklärung / Analogie dafür ein.

Es fehlt noch eine weitere Punkt:

4.)
Mobilfunk-Geräte sind dazu konzipiert, bei stark wechselnden Pfad-Dämpfungen zur Basisstation zu funktionieren.
Die Pfad-Dämpfung zwischen Basisstationsantenne und Handyantenne kann dabei bis zu 160 dB betragen, erst dann reist die Verbindung ab.

Wenn also ein Mikrowellenherd das Signal um vielleicht 10..30dB dämpft, und der unterste Grenzwert für die Empfängerempfindlichkeit nicht unterschritten wird, funktioniert das Mobiltelefon (o.ä) weiterhin in dem (nicht perfekten) "Faradaykäfig".

Übrigens ist es kaum möglich, einen wirklich "perfekten" Faradykäfig zu bauen.
Selbst Firmen, die solche "Kabinen" für Funkmessungen kommerziell herstellen, erreichen mit viel Aufwand Schirmmaße von 100..120 dB.

Wenn ein stärkerer Sender direkt vor dieser Kabine steht, kann ein guter Funkempfänger in der Kabine immer noch Empfang haben.

Warum klingelt ein Handy im Mikrowellenofen?

Roger @, Donnerstag, 28.01.2010, 02:09 (vor 5437 Tagen) @ Kuddel

Ok gut erklärt , sowas wird (bei Bedarf) es, bei anderen HöchstFrequenzanlagen auch gemacht. :-)

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