Fakten helfen nicht gegen subjektive Ängste (II) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 03.01.2010, 16:02 (vor 5472 Tagen) @ Doris

Fakten helfen nicht gegen subjektive Ängste

Ja, das scheint mir eine wichtige Erkenntnis zu sein. Ob Sie zutrifft, weiß ich allerdings nicht genau, denn, wenn nicht mit Fakten, wie sonst soll denn dann subjektiven Ängsten begegnet werden. Wahrscheinlich kommt es mehr auf das WIE an, wie die Fakten eingesetzt werden. Auch ein prima Radkreuz lässt sich so ungeschickt handhaben, dass eine festsitzende Radmutter damit nicht zu lösen ist.

Kürzlich habe ich etwas von Angst in Bezug auf die Innere Sicherheit gelesen. In dem Beitrag ging es darum, dass diese "gefühlten Angst" von der Kriminalstatistik (Fakten) in keiner Weise bestätigt werden kann. Und dennoch ist diese Angst da und macht sich weiter breit. So wie die "gefühlte Angst" vor Sendemasten sich breit machen konnte während die berechtigte Angst vor Hautkrebs infolge üppiger Solarstudiobesuche sich leider nicht breit machen wollte und deshalb ein Gesetz die Leute zur Vernunft bringen muss. Dies alles scheinen mir Aspekte der "Risikokommunikation" zu sein. Anfangs stand ich dieser Disziplin sehr skeptisch gegenüber, ich dachte es wäre die Lehre von der kollektiven Massen-Einwicklung, damit Industrie & Politik freie Fahrt haben. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet und ich sehe darin einen interessanten Ausweg, die populistische Macht der Desinformanten zu brechen. Von einem Insider habe ich gehört, dass zu den aufmerksamen Mitlesern in diesem Forum auch Angstforscher gehören, denen das ewige hin und her der Argumente vermutlich ganz andere Informationen vermitteln, als es die Streithähne vor hatten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Risikokommunikation, Desinformanten


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